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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt
Autoren: Jason Dark
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wie ein in die Enge getriebenes Tier. Wuchtig wirbelte er Jaschin herum und stieß ihn dann von sich.
    Jaschin fluchte, als er zurücktaumelte. Unfreiwillig landete er in den Armen des Zombies. Zugleich hämmerte ein kurzer Feuerstoß aus Olegs Waffe. Der hühnenhafte Leibwächter hatte in die Decke geschossen und richtete seine Waffe nach den Schüssen sofort auf Wladimir Golenkow.
    Er kannte die Spielregeln und riß die Arme hoch. Wie ein Standbild blieb er stehen. Nur nicht bewegen, nur nichts Falsches machen, was Oleg in die falsche Kehle bekam.
    Dem Untoten war es egal, wen er tötete. Er klammerte sich an Jaschin fest, und der riß seine Arme in die Höhe. Er sprengte den Griff, der fluchte dabei und wuchtete sein Knie in den Unterleib der untoten Gestalt.
    Die lebende Leiche prallte auf den Boden. Jaschin hatte Zeit genug, seine Pistole zu ziehen.
    Als der Zombie hochkam, zielte er auf dessen Kopf. Und er nahm sich Zeit dabei. Langsam krümmte er den Finger.
    Dann drückte er ab.
    Die Kugel jagte aus dem Lauf, und sie schlug in den Schädel der Horror-Gestalt. Sie riß ihn an der Stirn auf, und beinahe die Hälfte der Schädeldecke wurde weggeschleudert. Die Wucht des Einschusses trieb die schreckliche Gestalt bis zurück gegen die Wand, an der sie liegenblieb und sich nicht mehr erholte.
    Jaschin drehte sich um. Sein eisiges und sonst sehr glattes Gesicht war jetzt verzerrt.
    Mit schußbereiter und nach vorn gestreckter Waffe ging er auf Wladimir Golenkow zu, der sich nicht bewegte, weil ihn Oleg zusätzlich mit der MPi bedrohte.
    Seitlich neben Golenkow blieb er stehen. Die Mündung der Pistole berührte dessen Stirn an der rechten Seite. Der Finger umspannte noch immer den Abzug. »Weißt du, wie nahe du dem Tod bist, Wladi? Weißt du das?«
    »Und was wirst du jetzt tun, Leonid?« fragte Golenkow statt einer Antwort.
    »Ich könnte schießen.«
    »Weiß ich. Warum tust du es nicht?«
    Jaschin lachte blechern. »Ja«, sagte er, um sich danach eine Frage zu stellen. »Warum tue ich es eigentlich nicht? Warum nicht, verdammt?«
    »Gründe hättest du genug.«
    »Stimmt. Aber ich will noch meinen Spaß haben.« Er zog die Pistole zurück. »Du kannst dich wieder auf deinen Stuhl setzen. Oleg wird dich im Auge behalten.« Jaschin selbst räumte den Schreibtisch wieder an die richtige Stelle, zog den Stuhl heran und setzte sich ebenfalls. Wieder konnten sich die beiden so unterschiedlichen Männer über den Schreibtisch hinweg anschauen.
    Jaschin nickte. »Gratuliere, Wladi.«
    »Wozu?«
    »Du bist noch immer in Form. Du hast wirklich nichts verlernt. Was du da geleistet hast, das hätte nicht jeder geschafft, glaube es mir. Ja, ja, man hat damals schon die Besten geholt, und du gehörst dazu. Schade nur, daß du dich gegen mich entschieden hast. Und du hast mich zudem gezwungen, eines meiner Geschöpfe zu vernichten. Das verzeihe ich dir nicht so leicht.«
    »Eines einer Geschöpfe?« höhnte Golenkow. »Bist du so etwas wie ein Zombiemacher?«
    »Nein, vielleicht nicht. Oder vielleicht doch? Jedenfalls fühle ich mich so.«
    »Dann sag mir, wie du es geschafft hast.«
    Jaschin lächelte. Es war ein kaltes und zugleich hintergründiges Lächeln. Die Augen hatte er dabei zu Schlitzen verengt und den Mund verzogen. »Du erinnerst dich an unsere Regeln, mein Freund? Wir haben sogar eine gewisse Ehre gehabt, indem wir einem Todgeweihten den letzten Wunsch erfüllten, soweit es uns möglich war. Ich denke darüber nach, ob ich es auch bei dir so machen werde. Vielleicht würde es dich glücklich machen, denn dann würdest du erkennen, wofür du stirbst. Ja, das wäre nicht übel.«
    »Und was wäre das, was du mir zeigen willst?«
    »Das Geheimnis von Zombieville.«
    Wladimir ließ sich nichts anmerken. »Es gibt also ein Geheimnis?« fragte er.
    »Ja.«
    »Was denn?«
    »Du wirst es später zu sehen bekommen. Bevor ich dir die Kugel gebe, darfst du noch staunen, Wladi. Dann wirst du auch wissen, weshalb wir diese Stadt hier als größtes Geheimnis unseres Landes bezeichnet haben. Denn hier ist etwas geschehen, was den Verstand der meisten Menschen übersteigt.«
    »Mach es nicht so spannend. Du kennst meinen Job. Du weißt, daß ich nicht so leicht zu beeindrucken bin.«
    »Ich bin informiert. Ist mir alles klar, aber das hier, das ist anders und läßt…«
    Es klopfte hart gegen die Tür.
    Jaschin verstummte. Er runzelte die Stirn. Ein ärgerlicher Zug lag plötzlich um seinen Mund. »Sieh nach, wer es ist,
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