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Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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Eins
    »Da hoch. Links«, rief Mark Tartaglia. »Black and Gold« von Sam Sparro dröhnte durch den Golf, und er gestikulierte wild in Richtung eines riesigen Steinbogens, der den Eingang zum Brompton-Friedhof einrahmte. »Links!«
    Sam Donovan riss das Lenkrad herum, trat auf die Bremse und hielt abrupt vor dem schmiedeeisernen Tor, an dem ein uniformierter Beamter stand. Sie schaltete die Musik aus,lehnte sich aus dem Fenster und zeigte ihren Dienstausweis. Der Polizist warf einen Blick darauf, dann sah er Donovan fragend an. Tartaglia bemerkte das kurze Zögern, ehe er Donovan den Ausweis zurückgab. Auch Donovan war es nicht entgangen, da war er sich sicher. Er kannte das schon und wusste, wie sehr es sie ärgerte. Sie war hübscher als die meisten Polizistinnen, klein und schlank, mit einem fein geschnittenen Gesicht und wunderschönen, großen grauen Augen, die sie aktuell hinter einer Sonnenbrille verbarg. In ihrer Sommeruniform aus Armeehose und T-Shirt und mit den extrem kurz geschnittenen, braunen Haaren sah sie eher wie ein Halbstarker aus und nicht so, wie sich die meisten Menschen eine erfahrene Kriminalbeamtin vorstellten. Was die Leute dachten, interessierte ihn grundsätzlich nicht. Es war ihm egal, wie sie sich anzog oder wie jung sie aussah. Was zählte, war, dass sie gut in ihrem Job war; er arbeitete gern mit ihr zusammen, und, mehr als das, er betrachtete sie als Freundin.
    Es war Mittag, und grelle Sonne fiel durch die Windschutzscheibe. Während Donovan mit dem Beamten redete, drehte Tartaglia den Kopf aus der Sonne und zog ein letztes Mal genussvoll an seiner Zigarette, ehe er sie widerstrebend in den
Rinnstein warf. Er nahm die Sonnenbrille ab, wischte ein kleines Insekt von einem der dunklen Gläser und setzte sie wieder auf, streckte gähnend die Beine und bewegte die Schultermuskeln. Er war gerade erst von einem zweiwöchigen Urlaub in Süditalien zurückgekehrt und fand es schwierig, sich wieder an den Arbeitsalltag zu gewöhnen. Es mochte an der drückenden Hitze liegen oder daran, dass es am vergangenen Abend wieder einmal spät geworden war, jedenfalls fühlte er sich schläfrig, und das Dröhnen der Autos auf der Brompton Road war hypnotisierend. Er beobachtete träge im Seitenspiegel, wie eine Gruppe Fußgänger gaffend am Eingang stehen blieb und auf den Tatort und das Absperrband zeigte, das vor dem Torhaus und weit zu beiden Seiten gespannt war. Wenigstens schnüffelten noch keine Journalisten herum, obwohl es nie lange dauerte, bis sie spitzkriegten, was geschehen war. Ein verdächtiger Todesfall auf einem zentralen Londoner Friedhof versprach eine gute Auflage.
    Der Polizist winkte sie durch das Tor, und sie parkten gleich dahinter, neben einigen Streifenwagen und den Kombis der Spurensicherung. Donovan sprang aus dem Auto, und als Tartaglia ihr folgte, blinzelte er in die grelle Sonne, atmete tief ein und inhalierte den Duft nach frisch gemähtem Gras. Das letzte Mal war er an einem Samstag im Frühling auf diesem Friedhof gewesen, als er mit seinem Cousin Gianni zu Fuß unterwegs war und sie eine Abkürzung genommen hatten. Sie waren auf dem Weg zu einem Heimspiel des FC Chelsea im Stamford-Bridge-Stadion gewesen, das gleich auf der anderen Seite der Friedhofsmauer lag. Bei bewölktem Himmel und Nieselregen war die Stimmung eindeutig düster gewesen. Jetzt, in der Hitze eines Sommertages und mit all den Beamten der Spurensicherung in ihren blauen Anzügen um ihn herum, war es schwierig, sich den Tag ins Gedächtnis zu rufen.
    »Sieh mal«, sagte Donovan und zeigte auf seine Füße. »Es denkt, du willst es füttern.«

    Tartaglia schaute hinunter und sah ein kleines, graues Eichhörnchen, das auf den Hinterbeinen stand und ihn erwartungsvoll anblickte. Er schüttelte den Kopf und breitete die Hände aus, um dem Eichhörnchen zu zeigen, dass sie leer waren.
    »Ein richtiger kleiner Zoo ist das hier«, sagte eine fröhliche Stimme hinter ihm. Er wandte sich um und stand Tracy Jamieson gegenüber, der Leiterin des Teams der Spurensicherung, kaum zu erkennen in ihrem Overall mit Kapuze und Schutzbrille. »Gerade haben wir eine Fuchsfamilie unter einem der Gräber aufgescheucht, und es muss hier Hunderte von Kaninchen und Eichhörnchen geben.«
    »Nächstes Mal darf ich nicht vergessen, Erdnüsse mitzubringen«, sagte er. Er legte sein Jackett ab, griff sich einen Overall von einem der Lieferwagen und zog ihn über die Hose. Er schwitzte jetzt schon stark und hoffte, dass er ihn
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