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Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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In der Mitte führten auf beiden Seiten einige Stufen hinunter zu großen Flügeltüren. Eine davon war mit einer Kette und einem Vorhängeschloss gesichert, doch die andere, auf der gegenüberliegenden
Seite, stand einen Spalt offen, und er sah Licht im Innern. Er stieg die Treppe hinunter, und ihm fiel auf, wie bröselig die weichen Sandsteinwände und Verzierungen um die Türen herum waren. Die schwarz gestrichenen Türflügel hatten Ziergitter und Griffe in Form von großen, zusammengerollten Schlangen. Er stieß die rechte Tür auf und ging hinein.
    Die Luft in der Grabkammer war merklich kühler und feucht. Die Decke, unmittelbar unter den Kolonnaden gelegen, war erdrückend niedrig. In die Mauern waren Nischen eingelassen, in denen aufeinandergeschichtet Särge standen. Im Licht der tragbaren Lampen schimmerte an vielen Stellen die Bleieinfassung unter dem schwindenden Holz durch. In einer staubigen Ecke stand eine grüne Glocke, die mit einem Bronzeengel verziert war, und daneben lagen auf dem Boden eine große Rolle blaue Abdeckfolie, eine Rolle Draht, ein Hammer und eine Supermarkttüte mit den Resten eines Mittagessens.
    Dr. Browne, die in ihrem Kapuzenoverall wie ein kleiner, quadratischer Schneemann aussah, kniete im Nachbarraum neben der Leiche und murmelte in ein Diktiergerät. Der Tote saß, starr wie eine Puppe, auf dem Boden, mit dem Rücken an ein schmiedeeisernes Geländer gelehnt, die Beine v-förmig ausgestreckt, die Füße nackt, die Arme steif an den Seiten. Er schien von mittlerer Größe und Gewicht zu sein und trug eine abgetragene Jeansjacke, ein dunkles T-Shirt und ausgewaschene Jeans. Sein Gesicht lag in Brownes Schatten.Tartaglia trat näher und hockte sich hin, um besser sehen zu können. Der Mann war glatt rasiert, doch sein Gesicht war mit Dreck und getrocknetem Blut verschmiert. Mitten auf der Stirn prangte ein schmutziges, schwarzes Loch, das an den Rändern Schmauchspuren aufwies. Der Mann war aus nächster Nähe erschossen worden.
    »Nur der eine Schuss?«, fragte er, als Browne ihren Satz beendet hatte und das Diktiergerät stoppte.
    Sie warf ihm einen Blick zu und begrüßte ihn mit einem
knappen Nicken. »Soweit ich sehen kann. Saubere Austrittswunde. Keine Spur von der Kugel.«
    »Tracy meinte, er sei nicht hier unten getötet worden.«
    Sie nickte. »Die Leichenflecken kann ich erst untersuchen, wenn ich ihn ausgezogen habe, aber es gibt hier keinerlei Blutspuren. Nach einer gründlichen Untersuchung kann ich Ihnen mehr sagen. Wenn die Spurensicherung fertig ist, will ich ihn so schnell wie möglich hier raushaben.«
    »Den hat jemand ganz schön in der Mangel gehabt«, sagte Tartaglia mit Blick auf die stark geschwollene Partie um Nase, Augen und Mund des Mannes. Er nahm den sauren Geruch nach Erbrochenem und Urin wahr. Prüfend schaute er auf die Hände des Opfers, die, soweit er beurteilen konnte, unverletzt waren, die Nägel kurz geschnitten und sauber. Anscheinend kein Landstreicher. »Wie steht es mit Abwehrverletzungen?«
    »Nichts Offensichtliches, aber er war an Händen und Füßen gefesselt. Vermutlich bevor der Tod eintrat. Vielleicht konnte er sich nicht wehren.«
    Mit einem behandschuhten Finger schob Tartaglia die Jackenärmel des Mannes nacheinander hoch. Am linken Handgelenk trug er eine schlichte, schwarze Swatch-Uhr. Die Einkerbungen waren deutlich zu erkennen. Der Mörder hatte etwas Dünnes mit scharfen Rändern benutzt, das wie ein stumpfes Messer in die Haut geschnitten hatte; vielleicht ein Plastikkabel.
    »Haben Sie die Fesseln gefunden?«
    »Nein.«
    »Was ist mit seinen Schuhen?«
    »Negativ.«
    Die Schuhe konnten leicht beim Transport des Opfers nach dem Tod verloren gegangen sein, doch das Fehlen von Fesseln war verwirrend. Sie mussten absichtlich entfernt worden sein, auch wenn unklar war, warum.

    »Was ist das da auf seiner Jeans?«, fragte er und deutete auf einen ölig aussehenden Fleck, der sich im Schoß des Mannes ausgebreitet hatte.
    »Blut, nehme ich an. Ich kann erst sagen, woher es stammt, wenn ich ihn auf dem Tisch habe.«
    Ohne den Blick von dem Mann auf dem Boden abzuwenden, richtete er sich auf. Der Mord wies alle Anzeichen einer professionellen Tat auf, obwohl die Wahl des Fundorts rätselhaft war, es sei denn, dahinter steckte eine beabsichtigte Ironie. Das Opfer wog, grob geschätzt, um die fünfundsiebzig bis achtzig Kilo: ein ganz schönes Gewicht, selbst für jemanden, der stark genug war, um es den ganzen Weg hinunter in die
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