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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt
Autoren: Jason Dark
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er gesagt hatte…«
    Der Oberst sprach noch weiter, doch ich hörte nicht mehr hin. Auch Suko war von der Erzählung fasziniert, denn wir wußten beide, wer hier sein Erbe hinterlassen hatte. Es war die gleiche Flüssigkeit, auf dem Planet der Magier erlebt hatte, und die Beschreibung traf eigentlich nur auf einen zu.
    Auf Xorron!
    Himmel, was hatte ich schon einen Streß mit diesem Mitglied der Mordliga gehabt, bis es mir schließlich gelungen war, ihn zu töten. Ein wahnsinniges Wesen, Herr der Ghouls und Zombies, den ich bereits aus meiner Erinnerung verbannt hatte, nun aber durch sein Erbe wieder an diesen mächtigen Dämon erinnert wurde.
    »Xorron!« flüsterte ich.
    Leonid Jaschin riß die Augen noch weiter auf. »Du kennst ihn?«
    »Ja.«
    »Wo ist er?«
    »Es gibt ihn nicht mehr. Er ist tot, vernichtet!«
    »Nein!« brüllte mich der Oberst an. »Das ist nicht möglich. Man kann ihn nicht vernichten. Einer wie Xorron ist unbesiegbar. Das gibt es nicht. Er ist den Menschen über!«
    »Ja, den meisten.«
    »Wer hat es getan?«
    »Ich!«
    Wäre nicht meine MPi gewesen, der Mann wäre mir an die Kehle gesprungen, um mich zu erwürgen. Dieses eine Wort hatte ihn in ein Loch fallen lassen, und er schüttelte heftig den Kopf. »Ich habe sein Erbe gehütet, bis die Zeit jetzt reif geworden ist. Dann wollte er zurückkehren. Das kann einfach nicht stimmen. Du lügst!«
    »Er wird nicht zurückkehren, Oberst. Ich habe ihn mit einem Schwert getötet.«
    Leonid Jaschin war blaß geworden. Er hatte jedes Wort gehört, und ich sah es seinem Gesicht an, daß er sich darauf eingestellt hatte, daß Xorron nicht mehr lebte. Aber er riß sich zusammen und flüsterte: »Wenn es ihn nicht mehr gibt, dann befindet sich sein Erbe zumindest noch auf dieser Welt.«
    »Auch das wird vernichtet!«
    »Nein, das ist…«
    »John!« Suko, der unbeteiligt geblieben war, sprach mich an. »Wir sollten etwas unternehmen.« Er hatte den Bildschirm im Auge behalten. »Karina steht da allein!«
    »Okay, wir kümmern uns darum. Und diese beiden hier werden uns begleiten.«
    »Einverstanden!«
    Ich kümmerte mich um Jaschin. Ging nahe an ihn heran, damit er nicht mehr nach seiner Waffe greifen konnte, wenn er sich von seinem Stuhl erhob. Dann machte ich ihm durch eine Bewegung klar, daß er aufstehen sollte.
    Er stand auch auf. Sehr langsam. Wie ein Greis, in dessen Knochen sich die Gicht gefressen hatte.
    Sein Blick war dabei starr auf mich gerichtet, und in seinen Augen sah ich kein Leben mehr. Er stand schließlich und war noch immer mit dem beschäftigt, was ich ihm gesagt hatte. Er schüttelte den Kopf, und der glanzlose Blick schien nach innen zu gehen. Zitternd mußte er sich an der Schreibtischkante abstützen. Aus dem eiskalten Befehlsgeber war ein alter und völlig enttäuschter Mann geworden, der kein Wort mehr sprach.
    »Sie gehen zuerst, Oberst. Danach Ihr Bluthund!«
    »Ja…«
    Oleg stand auf dem Fleck und hatte sich nicht gerührt. Er hielt auch seine Pump Gun fest. Ich schaute ihn an, und jetzt wurde er von zwei Seiten beobachtet.
    Oleg aber hatte nur Augen für seinen Boß. Es mußte ihm mehr als bitter aufstoßen, ihn so geknickt zu sehen, und plötzlich war ihm alles egal.
    Von einem Augenblick zum anderen drehte er durch!
    ***
    »Willst du sie alle erschießen, Karina?«
    »Ja!«
    »Wieviel Schuß Munition hast du im Magazin?«
    »Keine Ahnung.«
    Golenkow schwieg. Er fühlte sich ausgestoßen. Wäre es nach ihm gegangen, so hätte er sich neben Karina gestellt und die verdammte Brut mit den bloßen Händen bekämpft. Aber es ging nicht nach ihm. Er war ausgeschaltet, und das nur durch einen dummen Fehltritt. So zur Passivität verurteilt zu sein, trieb ihn bis dicht an den Wahnsinn heran.
    Karina Grischin war eiskalt. Sie wußte, was sie konnte. Sie hatte es schon öfter unter Beweis gestellt, und auch gegen eine verdammte Vampirbrut.
    Nur waren da die Bedingungen besser gewesen. In dieser Halle kam sie sich vor wie in einem großen Grab, durch dessen Ausgang sie lebend nicht mehr hinauskam.
    An den Rückzug wollte sie nicht denken. Die Zombies waren für sie wichtiger.
    Vier hatten den Boden erreicht. Sie blieben in einer Reihe. Sie gingen auf Karina zu, und der Abstand zwischen ihnen blieb gleich. Beim Gehen hinterließen sie Schleimspuren auf dem Boden, was sie bei ihrem Vorwärtsdrang nicht weiter störte.
    Karina ließ sie kommen. Sie war im Umgang mit allen Waffen ausgebildet worden. Das hatte sie auch vorhin auf der
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