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113 - Die Vampireule

113 - Die Vampireule

Titel: 113 - Die Vampireule
Autoren: Dämonenkiller
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glauben", sagte Bocal.
    „Es ist aber so, Bocal. Armida kam ohne meine Schwester zurück. Die Eule behauptet, daß meine Schwester tot ist."
    „Ich komme zu dir, Romora. In einer halben Stunde bin ich bei dir."
    Das Bild in der Kugel verblaßte. Die Vampirin blieb einige Minuten bewegungslos sitzen, dann stand sie langsam auf und ging zu Armida.
    „Bocal kommt", sagte Romora und setzte sich.
    Die Bluteule plusterte sich auf und krächzte.
    Die Vampirin brütete still vor sich hin. Sie schwor sich, daß sie alles daransetzen würde, den Tod ihrer Schwester zu rächen. Sie war so in Gedanken versunken, daß sie erst aufblickte, als die Eule wieder schrie.
    Bocal betrat das Zimmer. Er war hochgewachsen, schmalschultrig und unglaublich dünn. Sein klappriger Körper steckte in einem giftgrünen Umhang, der bis zum Boden reichte.
    „Ich kann es einfach nicht glauben, daß Lackeen tot ist", sagte er und ging auf die Eule zu, die ihn aufmerksam beobachtete. „Vor wenigen Stunden gab mir Lackeen erst einen Bericht durch."
    „Ich weiß", sagte die Vampirin schwach.
    Der Dämon wandte sich Armida zu. „Lackeen berichtete mir, daß ihr Cosimo gefangengenommen habt. Er wollte auf einen Verbündeten Olivaros warten. Traf dieser Verbündete ein, Armida?"
    Die Eule bejahte die Frage.
    „War es ein Mann?"
    Die Eule verneinte.
    Schließlich erfuhr Bocal durch verschiedene Fragen, daß es ein Mann und eine Frau gewesen waren; und er erfuhr weiter, daß die beiden gefangengenommen wurden und das Mädchen sich später befreien hatte können und Lackeen getötet hatte. Wie das möglich gewesen war, das konnte ihm die Eule nicht erzählen.
    „Hm", sagte Bocal nachdenklich. „Immerhin wissen wir, wo sich Olivaros Boten aufgehalten haben. Ich werde jemanden zur Beobachtung hinsenden."
    Bocal ging in den Nebenraum und sprach über die magische Kugel einige Befehle, dann kam er zu Romora zurück.
    Zwei Stunden später hatte er den ersten Bericht erhalten. In der Nähe des Lagerplatzes war ein Grab entdeckt worden, in dem sich ein kopfloser Toter befand. Die Tinkers hatten das Lager verlassen und wurden beobachtet. Bei den Tinkers sollten sich ein blondhaariger Mann und eine schwarzhaarige Frau befinden, die nicht zu den Tinkers gehörten. Wahrscheinlich waren das Olivaros Verbündete, die sich nun auf den Weg machten, um Olivaro zu treffen.
    Bocal wartete noch eine Stunde, dann versuchte er über die magische Kugel Kontakt mit Luguri herzustellen, was ihm aber mißlang. Immer wieder probierte er es, und endlich hatte er Glück. Luguris abstoßende Fratze war in der Kugel zu sehen.
    Bocal gab seinen Bericht durch. Luguri hörte mit unbewegtem Gesicht zu.
    „Beobachtet weiterhin Olivaros Verbündete!" befahl Luguri. „Ich bin sicher, daß sie euch zu Olivaro führen werden. Sobald Olivaro gesehen wird, tötet seine Verbündeten und nehmt ihn gefangen!" Luguri unterbrach den Kontakt, und Bocal preßte die blutleeren Lippen zusammen. Jetzt war er für die Gefangennahme Olivaros verantwortlich. Das war eine Aufgabe, die ihn nur wenig begeisterte. Luguri erwartete Resultate von ihm. Wenn er versagte, dann würde es ihm schlecht ergehen.
    Bocal überlegte, wie er Olivaro und seine Verbündeten auf jeden Fall bekommen konnte. Er würde seine Blutbestien einsetzen und alle verfügbaren Mitglieder der Schwarzen Familie zusammenrufen. Immer wieder bekam er Meldungen von seinen Beobachtern. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit hatte er seine Vorbereitungen abgeschlossen.

    Die Bluteule hatte Lackeens Befehl nicht vergessen. Sie mußte die Tinkers und die beiden Verbündeten Olivaros töten.
    Armida hatte aufmerksam Bocal und Romora zugehört. Sie wußte genau, was die beiden beabsichtigten. Aber in ihrem Plan waren die Tinkers nicht mit inbegriffen. Die Kesselflicker waren für die Schwarze Familie unwichtig; für sie zählte nur die Gefangennahme Olivaros.
    Die Bluteule war mit den Dämonen mitgekommen, die sich in der Nähe des Lough Sherr versammelt hatten. Auf die Eule achtete im Augenblick niemand; und diese Gelegenheit nützte Armida.
    Sie flog zum See, wagte es aber nicht zur Insel zu fliegen. Die fünf Pferde, die am Ufer festgebunden gewesen waren, hatten sich losgerissen. Armida folgte einem Pferd, verkrallte sich in der Mähne und beeinflußte das Tier. Dabei heulte sie schrill.

    Im Lager der Tinkers war es still. Sie hatten die Wagen dicht nebeneinander gestellt. Alle hatten vor einem neuerlichen Angriff der Bluteule Angst.
    Die
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