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113 - Die Vampireule

113 - Die Vampireule

Titel: 113 - Die Vampireule
Autoren: Dämonenkiller
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zu und zuckte zurück, nachdem sie das Blut gekostet hatte. Ihr Mund verzog sich angeekelt. Selten zuvor hatte sie Blut getrunken, das scheußlicher als das von O'Casey gewesen war.
    Sie trat ans Bett und sah das Mädchen an, das recht hübsch war. Hoffentlich schmeckt ihr Blut besser, dachte sie, während sie ins Bett kroch und das Mädchen auf den Rücken wälzte. Die Blondine war wie James O'Casey gelähmt.
    Mit dem Mädchen hatte Romora einen Haupttreffer gezogen. Ihr Blut war genauso, wie sie es liebte. Um den scheußlichen Geschmack loszuwerden, saugte sie etwas länger.
    „Wie heißt du?" fragte Romora danach das Mädchen.
    „Lynn Plunkett", sagte das Mädchen leise.
    „Wohnst du hier?"
    „Nein, ich bin nur zu Besuch da. Ich wohne sonst in Dublin."
    Das traf sich gut, dachte Romora zufrieden, denn sie wollte wie jedes Jahr den Winter in Dublin verbringen.
    „Sage mir deine Adresse, Lynn!
    „Baggot Street 136."
    „Ich werde dich besuchen kommen, meine Süße."
    Die Vampirin stand auf. Ihre Augen leuchteten stärker. Sie zwang den beiden Opfern ihren Willen auf, die gehorsam ins Bett krochen. Morgen würden sie sich nicht mehr an ihren Besuch erinnern. Romora hatte keine Zeit mehr zu verlieren. In wenigen Minuten würde die Sonne aufgehen. Als sie über das Dorf hinwegflog, sah sie einen alten Mann, der aus einem Haus trat und sie anblickte. Die Vampirin flog rascher.
    Ihr Ziel war ein altes Haus, das sich drei Meilen außerhalb des Dorfes befand. Sie flog durch ein offenstehendes Fenster, verwandelte sich und schloß die schweren Fensterflügel. Langsam, stieg sie die Stufen hinunter, die ins Erdgeschoß führten.
    Zufrieden lächelnd setzte sie sich in einen Stuhl und schloß die Augen. Sie fühlte sich satt und schläfrig.
    Lange konnte sie nicht geschlafen haben, als sie ein durchdringendes Heulen weckte. Sie schlug die Augen auf und blickte sich um.
    Vor ihr auf einem kleinen Tisch saß Armida.
    „Blöder Vogel!" murrte sie ungehalten. „Was weckst du mich auf?"
    Die Bluteule kreischte wieder und schlug wild mit den Flügeln.
    „Ist etwas geschehen?" fragte sie.
    Armida gab einen ächzenden Laut von sich.
    „Wo ist Lackeen?"
    Der magische Vogel heulte gequält auf.
    Romora hatte es ein paarmal versucht, sich so wie ihre Schwester mit der Bluteule zu unterhalten, doch das Ergebnis war enttäuschend gewesen; die Bluteule hatte sie verstanden, doch ihr war es nicht gelungen, einen Gedanken Armidas auf zuschnappen.
    „So kommen wir nicht weiter, Armida", sagte Romora. „Ich werde dir Fragen stellen. Wenn du mit ja antwortest, dann schließ beide Augen! Bei nein flatterst du mit den Flügeln! Hast du mich verstanden?"
    Die Bluteule schloß die Augen.
    „Gut", sagte Romora und fixierte den Vogel. Deutlich spürte sie die Erregung Armidas. „Ist Lackeen in Gefahr?"
    Die Eule schloß weder die Augen noch flatterte sie mit den Flügeln.
    „Hast du meine Frage verstanden?"
    Armida schloß rasch die Augen, dabei heulte sie laut.
    Nie zuvor hatte Romora die Eule in so einem aufgeregten Zustand gesehen.
    Sie zögerte einen Augenblick, bevor sie die Frage stellte, die sich ihr geradezu aufdrängte. Armida war auch noch nie allein ins Haus gekommen. Es mußte etwas Furchtbares geschehen sein.
    „Ist Lackeen", begann Romora, „ist sie tot?"
    Armidas Gefieder sträubte sich, dann schloß sie die Augen.
    Romora sprang auf. Ihre Vermutung hatte sich bewahrheitet. Einen Augenblick war alles in ihr tot, dann brandete eine Haßwelle durch ihren Körper. Der Tod ihrer Schwester mußte gerächt werden. Sie wußte, daß Lackeen im Auftrag Luguris unterwegs gewesen war. Sie hatte den Aufenthaltsort Olivaros herausfinden sollen. Noch vor zwölf Stunden hatte sie mit Lackeen gesprochen, die vergebens versucht hatte, Luguri zu erreichen; doch sie hatte sich mit Bocal unterhalten.
    „Wie ist es geschehen?" fragte die Vampirin. „Vergiß die Frage, Armida! Du kannst mir ja nicht antworten."
    Romora ging in den Nebenraum. Auf einem kleinen Tischchen stand eine magische Kugel, die eine direkte Verbindung zu Bocal darstellte. Die Vampirin setzte sich vor die Kugel und legte beide Hände darauf. Sekunden später wurde die Kugel warm und milchig. Eine Minute später war ein hageres Gesicht in der Kugel zu sehen.
    „Bocal", keuchte die, Vampirin mit versagender Stimme.
    Der Dämon hob die rechte Braue hoch. Sein Gesicht war bleich und der Schädel völlig kahl. „Lackeen ist tot", stammelte Romora.
    „Das kann ich nicht
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