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113 - Die Vampireule

113 - Die Vampireule

Titel: 113 - Die Vampireule
Autoren: Dämonenkiller
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dringend mehr Informationen über sein Volk, damit ich einen eventuellen Angriff erfolgreich abschlagen konnte.
    Coco trank einen Schluck und drückte die Zigarette aus. „Bis jetzt haben wir keine Mitteilungen erhalten, daß es den Janusköpfen gelungen ist, ein Tor zu unserer Welt zu schaffen."
    „Das hat nicht viel zu bedeuten", stellte ich fest. „Wenn sie sich einen unbewohnten Teil der Erde aussuchen, merken wir nichts davon. Und davor habe ich Angst."
    Coco schmiegte sich an mich. Doch auch ihre Nähe konnte meine trüben Gedanken nicht vertreiben. Seit ich Hermes Trismegistos’ Erbe angetreten hatte, hatte sich einiges verändert. Nach meinem angeblichen Tod war ich einige Monate als Rudolf Steiner aufgetreten, doch Gott sei Dank hatte ich mich dieser Maske entledigen können. Jetzt war ich wieder Dorian Hunter. Luguri hatten wir im Bayerischen Wald eine vernichtende Niederlage beigebracht, von der sich der Erzdämon wahrscheinlich nicht so bald erholen würde. Ich hatte das alles recht geschickt inszeniert. Luguri glaubte, daß ich ein Diener Hermes Trismegistos' sei, dabei hatte ich sein Erbe angetreten. Aber das war nur gut für mich und meine Gefährten; so konzentrierte sich Luguri weniger auf uns. Wahrscheinlich suchte er verbittert nach Hermes Trismegistos - doch da konnte er lange suchen. Luguri stellte eine große Gefahr dar, aber eine noch größere war eine mögliche Invasion der Janusköpfe.
    Nach unseren Abenteuern im Bayerischen Wald waren wir einige Tagen auf Castillo Basajaun geblieben. Vor drei Tagen waren wir in Island angekommen und hatten es uns auf dem Elfenhof gemütlich gemacht. Von hier aus hatte ich es nicht weit zum Tempel. Nach den Aufregungen der vergangenen Wochen hatten wir etwas Erholung verdient.
    „Laß das Grübeln, Rian!" flüsterte Coco zärtlich. „Komm zurück ins Bett!"
    Ich trank noch einen Schluck, stellte die Flasche auf den Boden und löschte die Nachttischlampe. Coco schmiegte sich an mich. Ihre sanften Finger glitten durch mein Harr, strichen über meine Schultern und die Brust.
    Ich schloß die Augen und gab mich ihren Liebkosungen hin.

    Unga erwartete uns bereits, als wir die uralte Bauernstube betraten. Er saß an einem wuchtigen Tisch, der gedeckt war. Wie üblich trug Unga die Tracht eines isländischen Bauern.
    Der Steinzeitmensch, der selbst nicht wußte, wie alt er war, lächelte uns freundlich entgegen. Er war über zwei Meter groß, breitschultrig, und es ging eine unglaubliche Kraft von ihm aus. Das männlich schöne Gesicht mit dem pechschwarzen Haar war braungebrannt.
    „Morgen!" sagte ich und setzte mich nieder.
    Coco nickte Unga zu und holte das bereits vorbereitete Frühstück.
    „Dula und Don schliefen noch", sagte Unga grinsend. „Die beiden haben eine Menge nachzuholen. Sie sind verliebt wie am ersten Tag." „Das freut mich für sie", meinte ich lächelnd.
    Und es stimmte. Ich war tatsächlich froh, daß Don endlich eine Gefährtin gefunden hatte, die zu ihm paßte. Für Don war Dula ein Geschenk des Himmels, denn sie war so wie er nur fußgroß.
    Coco servierte das Frühstück und setzte sich dann neben mich. Unga und ich aßen Speck mit Bohnen, Spiegeleier und viel Toast, während Coco sich mit zwei gebutterten Brötchen und einer Tasse Kaffee begnügte.
    „Ich springe jetzt mit Coco in den Tempel", sagte ich und schenkte mir eine Tasse Kaffe ein. „Olivaro wird sich vielleicht schon bald bei uns melden. Vergangene Nacht übermittelte er an Coco eine kurze Botschaft. Setz dich bitte mit Sullivan, Tim Morton und Thomas Becker in Verbindung, Unga! Vielleicht gibt es irgendwelche Anzeichen für eine Invasion der Janusköpfe."
    „Das werde ich tun", sagte Unga, und ließ mich nicht aus den Augen. „Und was ist mit Jeff Parker?" Ich verzog den Mund. Seltsam, wie oft Unga und ich den gleichen Gedanken hatten. In diesem Augenblick hatte ich an Jeff gedacht. Ich sorgte mich um meinen alten Freund. Seit Dezember - genauer gesagt, seit jenem Zeitpunkt, seitdem ich als tot galt war Jeff Parker spurlos verschwunden. In keiner seiner Niederlassungen wußte man, wo er sich aufhielt, doch er hatte Anweisungen hinterlassen, daß wir weiterhin finanziell unterstützt würden. Vor etwa zwei Monaten wurde Fred Archer mit der Suche nach Jeff beauftragt, doch bis jetzt hatte er keine Spur meines Freundes gefunden. „Versuche Archer zu erreichen!" antwortete ich und hob resigniert die Schultern. „Aber es dürfte sinnlos sein. Archer hätte uns
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