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113 - Die Vampireule

113 - Die Vampireule

Titel: 113 - Die Vampireule
Autoren: Dämonenkiller
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sofort einen Bericht gegeben, wenn er auch nur die geringste Spur gefunden hätte.
    Ich fürchte, daß Jeff etwas zugestoßen ist. Ich werde im Tempel mit Hermes Trismegistos' Hilfsmitteln versuchen, eine Spur von Jeff zu finden."
    Ruckartig schob ich den Stuhl zurück und stand auf. Ich verließ die Bauernstube und trat ins Freie. Coco war mir gefolgt. Aufmerksam blickte ich mich um, doch es war nichts Verdächtiges zu bemerken.
    Es war ein trüber Oktobertag. Die Sonne war hinter den dunklen Wolken verborgen. Ein unwirkliches Licht lag über dem einsamen Tal zwischen dem Skjaldbreidur und dem Hlodufell. Ein kalter Wind blies uns ins Gesicht, als wir zur Scheune gingen, von der aus ich direkt zum Tempel springen konnte.
    Vor dem Magnetfeld blieb ich stehen und streckte meine rechte Hand aus, die Coco ergriff. Normalerweise mußte ich ein Magnetfeld mit dem Magischen Zirkel abstecken, doch bei diesem Magnetfeld war das nicht notwendig. Zwischen dem Elfenhof und dem Tempel des Hermes Trismegistos gab es eine ständige Verbindung.
    Ich nickte Coco zu. Gemeinsam betraten wir das Magnetfeld. Ich dachte an den Tempel, und augenblicklich veränderte sich die Umgebung. Die Scheune verschwand, und wir schienen durch Zeit und Raum zu schweben.
    Sekunden später materialisierten wir in der Halle des Tempels.
    Immer wieder beeindruckte mich der gewaltige Raum, der etwa zwanzig Meter lang und zehn Meter hoch war. Die Wände, die Decke und der Fußboden waren mit seltsamen Schriftzeichen bedeckt. Die Steinquader, aus denen die Wände bestanden, waren schmal und hoch und sahen wie Buchrücken aus.
    In der Mitte der Halle stand ein Marmortisch. Davor befand sich ein thronartiger Stuhl mit mannshoher Rückenlehne.
    Coco hatte ich gestern in den Tempel mitgenommen und sie durch das Labyrinth der Gänge geführt und ihr einige Dinge erklärt. Der Tempel war kein Geheimnis mehr für mich. Doch wie der Marmortisch funktionierte, war mir noch immer ein Rätsel. Er war der eigentliche Kern des Tempels. Sobald ich. die entsprechenden Formeln auf die Tischplatte gemalt hatte, wurde ein metaphysischer Prozeß eingeleitet, den ich mir selbst nicht erklären konnte. Möglicherweise war der „Tisch" so etwas wie der „Kosmische Ofen" der Alchimisten, eine Retorte, in der es zur Metamorphose von Materie kam. Ich hatte hinter das Geheimnis des Tisches zu kommen versucht, war aber kläglich dabei gescheitert.
    Doch es genügte mir, daß der Tisch funktionierte.
    Vor ein paar Wochen hatte ich den Tisch, der ja ein Vielzweckinstrument war, auf die Janusköpfe „programmiert". Ich hatte damals eine Reihe von magischen Zeichen, die für die Janusköpfe typisch waren, auf den Tisch gemalt. Jetzt setzte ich mich in den thronartigen Stuhl, kniff die Augen zusammen und legte beide Hände auf die Tischplatte. Ein wohliges Prickeln durchzog meinen Körper. Die Tischplatte änderte die Farbe; sie wurde milchig.
    „Der Tisch hat etwas im Zusammenhang mit den Janusköpfen aufgezeichnet", sagte ich erregt.
    Coco kam näher und blieb neben mir stehen.
    Ich hatte den Tisch so programmiert, daß er jedes Ereignis aufzeichnen sollte, das mit den Janusköpfen im Zusammenhang stand.
    Langsam zog ich die Hände zurück und beugte mich vor. Die Tischplatte wurde durchscheinend, darin schwarz. Ein indischer Tempel war zu sehen, der förmlich aus dem Felsen gehauen war.
    „Ein indischer Tempel!" sagte Coco überrascht.
    Der Tisch hatte sich in einen Bildschirm verwandelt. Der Tempel wurde rasch größer, dann konnte ich Einzelheiten erkennen.
    „Ein Yogi", stellte ich fest.
    Der Yogi schwebte waagrecht vor dem Tempel. Rings um ihn waren Menschen zu sehen, die ihn anscheinend verherrlichten.
    Die Tischplatte wurde wieder schwarz, dann milchig und nahm schließlich ihr normales Aussehen an.
    „Was hat das mit den Janusköpfen zu tun?" fragte ich verwundert.
    „Da fragst du mich zuviel", meinte Coco.
    Ich stand auf, warf dem Tisch einen mißmutigen Blick zu und schüttelte den Kopf.
    „Der Tisch wurde von mir auf die Janusköpfe programmiert", erklärte ich. „Diese Szene, die wir eben gesehen haben, muß etwas mit den Janusköpfen zu tun haben, sonst hätte sie der Tisch nicht gespeichert."
    „Der Tempel muß ziemlich alt sein", stellte Coco fest. „Etwa tausend Jahre würde ich sagen. Nach der Kleidung der Leute zu schließen, befindet er sich sicherlich in Indien. Es dürfte nicht allzu schwer sein, herauszufinden, um welchen Tempel es sich
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