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113 - Die Vampireule

113 - Die Vampireule

Titel: 113 - Die Vampireule
Autoren: Dämonenkiller
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Kinder und Jugendlichen lagen in den Pferdewagen, konnten aber nicht schlafen. Ein paar Frauen versuchten die Kinder zu beruhigen, was ihnen aber nicht gelang. Die Männer hatten sich vor den Wagen versammelt, rauchten und gingen nervös auf und ab. Alle waren mit Gabeln, Sensen oder Messern bewaffnet.
    Während der Abwesenheit seines Vaters hatte Sean das Kommando übernommen. Er war ein breitschultriger Bursche, der einen gewaltigen Bart trug. Sonst war er immer zu einem Scherz aufgelegt, doch jetzt schlich er mit ernster Miene um das Lager herum, suchte den sternenklaren Himmel ab und lauschte auf verdächtige Geräusche.
    Er hob den Kopf, als er das Donnern von Hufen hörte. Eines der Pferde raste auf das Lager zu. Der Körper des Tieres triefte vor Schweiß. Er stellte sich dem Pferd entgegen, doch es schnaubte ihn an, raste an ihm vorbei und verschwand in der Nacht.
    „Mit Vater ist etwas geschehen", hörte er seine Mutter schreien.
    Ein zweites der buntscheckigen Pferde rannte am Lager vorbei; zwei Minuten später folgte das dritte.
    „Wir müssen die Pferde einfangen", rief Sean.
    „Das kommt nicht in Frage!" kreischte seine Mutter. „Wir bleiben im Lager."
    Er wandte den Kopf um, als das vierte Pferd herangaloppierte. Der hochstehende Mond erhellte die Landschaft genügend, so daß Sean Einzelheiten erkennen konnte. Er sah die Bluteule, die sich in der Mähne des Pferdes verkrallt hatte. Ihre orangefarbenen Augen glühten ihn an.
    „Die Bluteule!" brüllte Sean mit versagender Stimme.
    Die Eule ließ die Mähne des Pferdes los und flog auf Sean zu, der seinen Prügel fester umklammerte. Als die Eule über ihm schwebte, holte er mit dem Prügel aus. Ein blauer Strahl ging von der Eule aus, traf seinen Kopf und lähmte ihn.
    Wütend sprang ihn das magische Tier an, verkrallte sich in seiner Brust und zerfetzte ihm die Kehle. „Sie hat Sean getötet!" kreischte Roger. „Wir müssen fliehen!"
    Die Eule ließ von Sean ab und schwebte langsam auf das Lager der Tinkers zu. Von ihrem Körper ging ein blauer Schein aus, der sich rasend schnell ausbreitete und sich wie eine Glocke um das Lager legte.
    Einer der Tinkers versuchte die Glocke zu durchbrechen. Er prallte gegen die blaue magische Wand, riß die Arme hoch und stieß einen durchdringenden Schrei aus. Sein Körper ging in Flammen auf. „Wir sind alle verloren", wimmerte Frank.
    Die Bluteule sah einen Pferdewagen an, der Sekunden später ebenfalls in Flammen aufging. Die Tür wurde geöffnet, und Kinder und Jugendliche stürmten schreiend ins Freie. Dann brannte der zweite Wagen und schließlich der dritte.
    Beißender Rauch sammelte sich in der magischen Glocke. Die Wagen brannten lichterloh.
    Einer der Männer schleuderte sein Messer nach der Bluteule, verfehlte sie jedoch. Einen Augenblick später stand sein Körper in Flammen.
    Die Bluteule schwebte über dem Chaos, das sie angerichtet hatte.
    Die magische Glocke zog sich immer mehr zusammen. Für die Tinkers gab es kein Entkommen mehr. Die meisten erstickten, andere verbrannten, und einige tötete die Bluteule mit ihrem magischen Strahl.
    Als alle Tinkers tot waren, ließ die Bluteule den magischen Schirm zusammenfallen und erhob sich hoch in die Lüfte. Einige Wagenteile glosten noch.
    Teilnahmslos drehte die Bluteule noch eine Runde um das Lager der Tinkers, dann flog sie in Richtung Lough Sherr davon.

    Bocal hatte fünf Dämonen um sich versammelt, darunter auch Romora, die unbedingt hatte mitmachen wollen. Die Dämonen waren alle feuerrot gekleidet. Auf einem Stein stand eine große magische Kugel, die Bocal nicht aus den Augen ließ. Ein magisches Auge lieferte die Bilder, die in der Kugel zu sehen waren.
    „Wir haben Glück", sagte Bocal zufrieden als er Olivaro sah.
    „Laß es mich auch sehen!" bat Romora.
    Bocal trat einen Schritt zur Seite, und die Vampirin starrte in die Kugel. Olivaro unterhielt sich mit einem blonden Mann und einer schwarzhaarigen jungen Frau, die ihr bekannt vorkam.
    „Das Mädchen habe ich schon mal gesehen", stellte Romora fest. „Aber ich kann mich nicht erinnern, wann es gewesen war."
    „Das ist nicht wichtig", meinte Bocal. „Der Blonde und die Schwarzhaarige werden auf jeden Fall sterben. Olivaro werden wir gefangennehmen."
    „Was sind das für Schauergestalten?" fragte die Vampirin überrascht, als ein buckliges Scheusal Olivaro packte und ihn mitzog. Den beiden folgte ein anderes verwachsenes Monster.
    „Sehen wie Freaks aus", sagte Bocal
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