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1078 - Die Seth-Apophis-Brigade

Titel: 1078 - Die Seth-Apophis-Brigade
Autoren: Unbekannt
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Entdeckung nicht zu fürchten brauchte. Gleichzeitig bestätigte sich ihre Ahnung, daß von den Fremden Gefahr ausging. „Wir hätten es nicht besser treffen können", sagte der Silberhaarige, nachdem er zu dem Schluß gelangt war, daß eine Wartungsmannschaft Urma West vor kurzem einen Besuch abgestattet haben müsse.
    Warum legte er Wert darauf, nicht mit dem Wartungsteam zusammenzutreffen?
    Welche Absichten verfolgte er?
    Lin sah den drei Männern nach, bis sie im Innern des Obelisken verschwunden waren.
    Auf einmal erschien es wie eine Vision vor ihren Augen - ein Bild, das sie vor langer Zeit gesehen hatte! Sie erinnerte sich mühsam an den Zusammenhang. Viele Jahre war es schon her. In der Schulungsphase Geschichte hatte sie über die Vergangenheit ihrer Heimatwelt Terra gelernt, über die Jahrhunderte des Solaren Imperiums, das Interregnum der Laren, Terras Flucht in eine fremde Galaxis, das Exil auf Gäa, die Rückkehr der Erde - die Suche nach der PAN-THAU-RA.
    Dutzende von Malen hatte sie das Bild des hochgewachsenen, silberhaarigen Mannes gesehen. Sie erinnerte sich an seinen Namen.
    Atlan, der Arkonide ...
     
    *
     
    Sie erinnerte sich später nicht, wie lange sie unter den Farnen gehockt hatte, mit den Eindrücken kämpfend, die von allen Seiten auf sie einstürmten. Sie schämte sich ihrer instinktiven Reaktion, ihres alogischen Eindrucks, daß von dem fremden, alten Schiff eine tödliche Gefahr ausgehe. Jener Atlan, von dem sie während der Grundausbildung gehört hatte, war ein Freund der Menschheit, eine Person von derselben Statur wie Perry Rhodan. Er galt seit über vierhundert Jahren als verschollen. Jetzt war er zurückgekehrt - an Bord eines Raumschiffs, das aus derselben Zeit stammen mußte, als der Arkonide aus dem Blickfeld der Menschheit verschwand.
    Welcher fehlgeleitete Instinkt hatte ihr den Eindruck vermittelt, Atlan bedeute Gefahr? fragte sie sich. Aber so intensiv sie sich auch einzureden versuchte, sie habe sich getäuscht - es blieb eine bohrende Ungewißheit im Untergrund ihres Bewußtseins. „Wir hätten es nicht besser treffen können." Warum hatte er das gesagt?
    Schließlich raffte sie sich auf. Beim Anblick der offenen Tür empfand sie den Impuls, hinter den drei Männern herzueilen und sie zur Rede zu stellen. Kaum war der Gedanke in ihrem Verstand materialisiert, erschien er ihr lächerlich. Lin Raström den berühmten Arkoniden zur Rede stellen? Wie sollte das zugehen?
    Sie war verwirrt. Sie brauchte Hilfe. Pal und Vern mußten das landende Schiff gesehen haben. Sie waren irgendwo im sumpfigen Zentrum des Talkessels unterwegs.
    Sie konnten nicht wissen, daß Atlan sofort nach der Landung den Obelisken aufgesucht hatte und in die unterirdische Anlage eingedrungen war. Wozu eigentlich? Sie waren vermutlich unterwegs zum Landeplatz des Schiffes. Sie mußte ihnen entgegengehen. Sicherlich hatten sie auf dem Weg zur Mitte des Tales eine Spur hinterlassen. Sie brauchte ihr nur zu folgen.
    Allmählich kehrte ihre Ruhe zurück. Sie überquerte die Lichtung, blieb an der offenen Tür einen Augenblick stehen und horchte nach unten. Es war nichts zu hören. Sie schritt weiter und fand am gegenüberliegenden Rand des Dschungels die Bresche, die Pal und Vern ins Unterholz gerissen hatten. So rasch es ging, folgte sie der Spur. Sie hätte gerufen, aber es kam ihr in den Sinn, daß noch mehr Besatzungsmitglieder des fremden Raumschiffs unterwegs sein mochten. Sie wollte sich nicht verraten. Noch wußte sie nicht, was sie von Atlan und seinen Begleitern zu halten hatte.
    Der Boden wurde weich und morastig, je mehr sie sich dem Zentrum des Talkessels näherte. Die Vegetation wurde dünner. Der Pfad, den Pal und Vern sich gebahnt hatten, war streckenweise nicht mehr erkennbar, ihre Fußspuren im Schlamm dafür um so deutlicher. Aber dann geriet sie auf festen Grund, eine Felsplatte, die der Verwitterung und dem Sumpf standgehalten hatte und den Pflanzen keine Nahrung bot.
    Wie ein riesiger Schild streckte sie sich nach drei Seiten. Die Spuren endeten an ihrem Rand. Von hier an gab es keinen Hinweis mehr, wohin die beiden Männer sich gewandt hatten.
    Lin schritt in der bisherigen Richtung weiter. Nach einer halben Stunde kam sie an eine Kante, hinter der der Fels nahezu senkrecht zum Mittelpunkt des Tales hin abstürzte. Sie beugte sich nach vorne und sah dreißig Meter unter sich die unbewegte, ölige Fläche der Lagune. Ihretwegen waren Pal und Vern gekommen. Waren sie hier
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