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1078 - Die Seth-Apophis-Brigade

Titel: 1078 - Die Seth-Apophis-Brigade
Autoren: Unbekannt
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spürte, wie sich ihr Verstand verwirrte. Wer hatte das Boot in Gang gesetzt?
    Sicherlich nicht die zwei altmodischen Roboter. Die technische Ausstattung der Spezialboote entsprach dem jüngsten Stand der technologischen Entwicklung.
    Maschinenwesen, die vor mehr als vierhundert Jahren vom Fließband gekommen waren, hätten damit nichts anzufangen gewußt. Wer aber sonst? Pal und Vern? Waren sie nur bewußtlos gewesen? Wie kamen sie dazu, ohne das. dritte Mitglied des Teams zu starten?
    Es kostete sie Mühe, sich zusammenzureißen. Die Kreaturen an Bord der RINGWORLD hatten Pal und Vern vertrieben. Sie hatten sich zum Schein gefügt.
    Sobald die Luft rein war, würden sie zurückkehren, um sie abzuholen. Die Logik dieser Erklärung war voller Löcher. Sie enthielt keinen Hinweis darauf, warum Pal und Vern bewußtlos gewesen waren, als sie an Bord des Bootes gebracht wurden. Aber sie war ihre letzte Hoffnung, und Lin klammerte sich daran wie ein Ertrinkender an das Seil, das man ihm zugeworfen hat.
    Die Korvette startete wenige Minuten später. Das paßte zu ihrer Überlegung. Pal und Vern befanden sich irgendwo draußen im Raum und beobachteten den Planeten. Der Start des fremden Schiffs konnte ihnen nicht entgehen. Höchstens noch eine Stunde, und sie waren wieder hier.
    Lin schleppte sich auf die Felsleiste hinauf und wartete. Die fremde Sonne neigte sich über die Berge im Westen. Die Hitze des Tages war geschwunden. Von jenseits der Bergkette drang gedämpft das Heulen des abendlichen Sturms. Lin blickte auf zum wolkenlosen Himmel, den die untergehende Sonne mit seltsamen, nie gesehenen Farben überzog. Sie hielt Ausschau nach dem schimmernden Punkt des Bootes, der unter diesen Lichtverhältnissen wie ein tiefrot glimmender Funke erscheinen mußte.
    Aber das Boot kam nicht. Die Sonne ging unter. Drei Stunden waren seit dem Start der Korvette verstrichen. Lin senkte den Kopf auf die Knie und weinte.
    Niemand würde kommen, um sie abzuholen.
     
    2.
     
    Der Köcher öffnete sich wie von selbst, als Perry Rhodan ihn mit der Hand berührte.
    Das Auge glitt hervor, eines der ältesten Artefakte des Kosmos, das einst von den Loowern dem Roboter Laire geraubt worden war. Perry ergriff es, als nähme er eine Keule zur Hand. Eine Sekunde lang zögerte er. Dann riß er es mit einem Ruck in die Höhe und drehte es so, daß er die konvex gewölbte, gläserne Fläche des trichterförmigen Endes dicht vor den Augen hatte.
    Gucky, auf dem Rand des Tisches hockend, verfolgte seine Bewegungen lautlos.
    Perry blickte in das eigentümliche Blau, das ihn aus der Tiefe des Auges heraus anstrahlte. Wie bei Dutzenden vergangener Gelegenheiten versuchte er, sich mit der geheimnisvollen Strahlung zu synchronisieren, sich in sie hineinzuversenken, sein Bewußtsein in ihr aufgehen zu lassen. Er dachte an ein Ziel, den kosmischen Basar DANZIG.
    Aber das Leuchten blieb kalt. Es gestattete ihm den Zutritt nicht, nahm ihn nicht in sich auf. Er versuchte ein zweites Ziel: das Hauptquartier der Kosmischen Hanse im Gebäudekomplex des ehemaligen Kommandozentrums Imperium-Alpha. Aber diese Bemühung hatte ebenso wenig Erfolg wie die erste.
    Kraftlos ließ er den Arm sinken. Als wisse es von selbst, wohin es gehöre, schob sich das Auge in den Köcher, dessen Klappe sich lautlos schloß.
    „Es hat keinen Zweck", sagte Perry Rhodan. „Es funktioniert nicht mehr."
    Sein Blick wanderte durch den Raum und blieb auf der großen Bildfläche haften. Die mächtige Wolke des Kugelsternhaufens M3 leuchtete dort, eine Ballung aus mehr als einer halben Million Sterne, die selbst aus vierhundert Lichtjahren Entfernung noch in schier unerträglichem Glanz strahlte. Im Innern von M3 hatte das Auge ihm den Dienst versagt. Er hatte es auf die Wirkung der Barrieren und Schutzvorrichtungen geschoben, die von den Porleytern dort installiert worden waren. Aber jedes Mal, wenn er aus M3 zurückkehrte, hatte das geheimnisvolle Instrument wieder einwandfrei funktioniert und es ihm ermöglicht, per distanzlosen Schritt jede Installation, jedes Fahrzeug, jeden Stützpunkt der Kosmischen Hanse zu erreichen.
    „Es muß mit den Kardec-Schilden zu tun haben", erklärte der Ilt.
    Perry nickte. Der Gedanke lag auf der Hand. Es war erst Stunden her, seit dem er, mit Gucky teleportierend, von der RAKAL WOOLVER geflohen war, dem Flaggschiff des Verbands, der den Vorstoß nach M3 unternommen hatte. Die RAKAL WOOLVER war in der Hand der wiedererweckten Porleyter und befand sich
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