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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Für den Parapsychologen und Dämonenjäger Zamorra war der Zauberer Merlin zum Sorgenkind geworden. Mindestens zehnmal in den vergangenen vier Wochen hatte Zamorra versucht, den alten Zauberer in seiner unsichtbaren Burg Caermardhin aufzusuchen, aber jedesmal weigerten sich die Regenbogenblumen, ihn dorthin zu transportieren.
    Es war gerade so, als hätte Merlin die magischen Blumen aus Caermardhin wieder entfernt.
    Vielleicht hatte er sie auch mit einer magischen Sperre blockiert. Denn einen Grund mußte es ja haben, daß keine Verbindung entstand.
    Diese immerblühenden Blumen mit ihren mannsgroßen Blütenkelchen, die je nach Perspektive des Betrachters in allen Farben des Regenbogenspektrums schimmerten, transportierten jeden Menschen ohne meßbaren Zeitverlust von einem Ort zum anderen. Man mußte dafür nur eine klare gedankliche Vorstellung von seinem Ziel haben, und es war notwendig, daß es dort ebenfalls Regenbogenblumen gab.
    Es reichte, sich an den betreffenden Ort zu wünschen und zwischen die Blumen zu treten, um im nächsten Augenblick am Ziel aus der anderen Blumenkolonie wieder herauszutreten.
    Nur funktionierte das im Fall Caermardhin plötzlich nicht mehr, und das wollte Zamorra überhaupt nicht gefallen.
    Merlin, der Uralte, war schon immer ein Eigenbrötler gewesen, der sich vor der Welt abschottete. Wer nicht direkt von ihm gerufen wurde, hatte keine Chance, die unsichtbare Burg auf einem Berggipfel im südlichen Wales zu betreten.
    Die Silbermond-Druiden Gryf ap Llandrysgryf und Teri Rheken bildeten eine Ausnahme; sie konnten Caermardhin ebenso nach eigenem Gutdünken betreten wie der telepathisch begabte Wolf Fenrir.
    Aber Zamorra war der Zugang zu Caermardhin jahrelang verwehrt geblieben, wenn Merlin nicht gerade seine Hilfe benötigt hatte.
    Dann aber hatte Zamorra ihm schließlich das Zugeständnis abgerungen, Caermardhin ebenfalls ungerufen betreten zu können, wenn es sich als nötig erwies. Nicht, um Merlin zu stören, sondern um ihm von sich aus Hilfe anbieten zu können. Immerhin hatte sich im Laufe der Zeit gezeigt, daß der Zauberer von Avalon oftmals Hilfe benötigte, ohne das selbst zu bemerken.
    Seit Jahrtausenden übte er schon seine Wächterfunktion über die Erde und etliche andere Welten aus, im Auftrag des Dieners der Schicksalswaage, doch mehrfach hatte Zamorra in den letzten Jahren das Gefühl gehabt, daß Merlin dieser Aufgabe nicht mehr gewachsen war.
    Merlin stellte zu oft persönliche Interessen über das Gemeinwohl.
    Gleichzeitig aber war er der Geheimniskrämer geblieben, als den Zamorra ihn vor langer Zeit kennengelernt hatte. So gut wie nie redete Merlin über das, was ihn bewegte, und wenn er jemanden in seine Pläne mit einbezog, weihte er ihn selten genug in alle Einzelheiten ein.
    Das wollte Zamorra ändern.
    Wenn er schon Merlin unterstützte, dann wollte er auch mehr darüber wissen, worum es jeweils ging. Und er wollte auch mehr über Merlin selbst erfahren, um ihn besser verstehen zu können.
    Für ein paar Monate hatte es so ausgesehen, als gehe Merlin tatsächlich darauf ein, aber jetzt waren die Regenbogenblumen blockiert, und der uralte Zauberer schottete sich wieder genauso ab wie früher!
    Zamorra fürchtete, daß Merlin wieder einmal in Schwierigkeiten geraten war.
    Deshalb versuchte er immer wieder, zu ihm vorzudringen, allerdings ohne Erfolg.
    Jetzt aber bekam er Sid Amos zu fassen, Merlins dunklen Bruder. Amos einst unter dem Namen Asmodis als Fürst der Finsternis Zamorras Feind gewesen, bis er der Hölle den Rücken kehrte, um seinen eigenen Weg zu gehen.
    Gemeinsam hatten sie vor wenigen Tagen einen Schlag gegen den ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN geführt. Magnus Friedensreich Eysenbeiß war von seinem Thron als ERHABENER des galaktischen Imperiums gestürzt worden und befand sich jetzt in Gefangenschaft der Ewigen, die gar nicht erfreut darüber waren, daß ein Außenseiter sie so lange düpiert hatte und sich als ihr Herrscher ausgab, ohne dazu berufen und befähigt gewesen zu sein. [1]
    Seine Karriere war damit beendet, allerdings konnte niemand sagen, wer sein Nachfolger werden sollte.
    Im Moment war das auch nicht relevant. Es gab andere Probleme auf der Erde. Es gab ein Dimensionsraumschiff der Meeghs, für das sich der amerikanische Geheimdienst NSA interessierte, und es gab Meeghs und einen jungen Menschen, die Zamorra aus der sterbenden Welt Talos geholt hatte, die jedoch auf der Erde weiter dahinsiechten, ohne daß es den Ärzten
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