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1067 - Er killt für den Satan

1067 - Er killt für den Satan

Titel: 1067 - Er killt für den Satan
Autoren: Jason Dark
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auf…«
    »Oh, auch das noch!«
    »Ja, Glenda, auch das noch.« Ich winkte ab. »Das spielt jetzt keine Rolle. Was Suko und mich so beunruhigt oder bestürzt, ist folgendes: Um so zu werden wie der Teufel, muß Ryback natürlich etwas unternehmen. Asmodis gibt ja nichts umsonst. Er belohnt ihn für seine Taten.«
    Glenda begriff. »Sprichst du von Untaten? Von irgendwelchen Morden an unschuldigen Menschen und nicht nur von dir?«
    »Genau das ist es. Ich wäre wohl die Krönung in der langen Kette des Grauens.«
    Glenda trat zurück. Dicht neben dem Kalender lehnte sie sich gegen die Wand. »Nein«, stöhnte sie, »das ist ja furchtbar. Darüber darf man gar nicht nachdenken. Ryback killt für den Satan.«
    Ich nickte. »Ja, und er wird ihm deshalb immer ähnlicher. Das ist unsere Version, aber ich denke nicht, daß ich sie zu weit hergeholt habe, Glenda.«
    »Nein, bestimmt nicht«, flüsterte sie und schüttelte sich. Die Gänsehaut verschwand trotzdem nicht. »Darüber darf ich gar nicht nachdenken, sonst wird mir übel.«
    »Jedenfalls müssen wir Ryback so schnell wie möglich finden.«
    »Du sagst es, John!«
    Ich schaute Suko an. »Hast du deinen Plan, Chang einzuweihen, noch immer nicht aufgegeben?«
    »Noch nicht.« Er lächelte schmal. »Ich werde noch warten, John, und auch mit Sir James darüber sprechen. Deine Bedenken verstehe ich, lassen wir ihn entscheiden.«
    »Hat es schon Tote gegeben?« fragte Glenda.
    »Von einem wissen wir«, sagte ich.
    »Wer ist es?«
    »Ein Landsmann von Suko. Ryback hat ihm den Hals umgedreht.«
    Glenda schluckte. »Ich denke, es reicht jetzt!« hauchte sie. »Das kann ich alles nicht nachvollziehen, ehrlich nicht.«
    Wir auch nicht, wenn wir ehrlich waren. Beinahe wünschte ich mir, daß er es allein auf mich oder Suko abgesehen hatte, um den Erfolg so schnell wie möglich zu erreichen. Das konnten wir jedoch nicht beeinflussen. Ryback wurde vom Teufel an der langen Leine geführt und war nur bedingt selbständig. Changs Mitarbeiter war der erste gewesen, andere würden folgen und dann?
    Dann konnte es sein, daß er hier in meiner Nähe auftauchte, um die Krönung zu erreichen. Dann war er letztendlich wie der Teufel. Eine Mischung aus Dämon und Mensch möglicherweise, wobei wir nicht vergessen durften, welche Ausbildung hinter ihm stand. Ryback war selbst Ausbilder gewesen. Er hatte die anderen Soldaten noch härter gemacht.
    Um dies zu schaffen, mußte man selbst mit allen Wassern gewaschen sein und alle Tricks kennen.
    »Wie kann man diese Bestie finden!« fragte Glenda leise.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das heißt, ihr müßt warten, bis er in eure Nähe kommt und somit dicht vor dem Ziel steht.«
    »So ähnlich«, gab ich zu.
    Glenda hielt sich mit einem Kommentar zurück. Sie verließ unser Büro, in dem wir blieben und beinahe an unserem eigenen Frust erstickten…
    ***
    Er war es! Er stand vor der Telefonzelle und glotzte durch die Scheibe nach innen.
    Julia Sanders bewegte sich nicht. Sie hatte immer gelesen, daß Menschen einfroren und zu Statuen wurden. An diesem Tag erlebte sie das gleiche. Auch wenn sie gewollt hätte, es wäre ihr nicht möglich gewesen, auch nur den Finger zu rühren.
    Nur ihre Sinne waren auf eine ungewöhnliche Art und Weise geschärft worden, und sie umklammerte noch immer den Telefonhörer. Die Verbindung zum Polizeirevier in London stand auch noch, denn sie hörte die Stimme des Beamten, der Julia immer wieder aufforderte, sich zu melden. Dazu war sie nicht in der Lage. Der Anblick des anderen und das Wissen, jetzt in der Falle zu stecken, hatte sie gelähmt.
    Sie sah sein Gesicht. Es sah scheußlich aus. Zwar noch wie das eines normalen Menschen, doch an der Stirn zeigten sich zwei Veränderungen, denn dort wuchsen Beulen hervor. An der rechten und auch an der linken Seite. Die beiden Beulen drückten die Haut nach außen und hatten sie schon dünn werden lassen. Als hätte sich etwas von innen aus dem Kopf hervor nach außen geschoben.
    Julia schaffte es kaum, Atem zu holen. Aber sie merkte, wie der Schweißfilm in ihrer Hand immer glatter wurde und sie nicht in der Lage war, den Hörer zu halten. Er rutschte ihr aus den Fingern, fiel nach unten und blieb über dem Boden hängend baumeln. Es war wie ein Fluch, der sie erwischt hatte. London war für sie manchmal eine Hölle gewesen, dies hier aber war schlimmer.
    Der Mann tat nichts. Er grinste sie nur an. Seine Lippen hatten sich in die Breite gezogen. Ein böser, mitleidsloser
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