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1067 - Er killt für den Satan

1067 - Er killt für den Satan

Titel: 1067 - Er killt für den Satan
Autoren: Jason Dark
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Aschereste. Das Feuer selbst flackerte darunter, wo auch das Holz lag, das ein Opfer der Flammen wurde. Manchmal knisterte es, wenn eine Feuerzunge hineindrang. Funken sprühten hin und wieder in die Höhe und wurden abgesaugt.
    Er blieb eine halbe Schrittlänge vor den Flammen stehen. Die dem Kamin entweichende Hitze erfaßte bereits seinen Körper, und sie rötete ihn auch.
    Selbst einem Menschen in normaler Kleidung wäre es zu warm gewesen. Er hätte sich schon angesengt fühlen können und hätte sich rasch zurückgezogen.
    Nicht so Eyback. Er blieb stehen. In seinem Gesicht hatte sich nichts bewegt. Stoisch schaute er in die tanzenden Feuerzungen hinein, als wollte er mit ihnen kommunizieren.
    Noch hielt er seine Hände auf dem Rücken zusammen, was sich sehr schnell änderte. Er brachte sie nach vorn und streckte sie der Kaminöffnung entgegen. Wie jemand, der sich die Hände wärmen wollte, was bei Ryback nicht nötig war.
    Er schaute die Hände zwar an, um zu sehen, wie die Glut über sie hinwegstreifte, das war auch alles. Sie zuckten nicht zurück, die Hitze kümmerte ihn nicht, denn Ryback wußte, daß dies hier nur ein Vorspiel war.
    Die Augen hielt er halb geschlossen wie jemand, der sich zunächst noch konzentrieren mußte.
    In dieser Haltung verweilte er einige Sekunden. Ohne die Augen zu öffnen sank er in die Knie. Alles ging sehr langsam. Er wirkte wie jemand, der einem genauen Ritual folgte, das ihm die nötige Kraft gab.
    Die Knie erreichten den Boden. Ryback blieb in dieser Lage. Wie vor einem Altar kniete er jetzt vor dem Kamin, aber nicht um zu beten, denn er hatte etwas anderes vor.
    Ryback streckte seine Arme aus. Auch die Hände blieben gestreckt. Die Finger lagen dicht zusammen, es gab keine Lücken dazwischen, als er sie immer mehr dem tanzenden Feuer näherte.
    Ein normal empfindender Mensch hätte sie jetzt zurückgezogen, weil er die Hitze und den damit verbundenen Schmerz nicht aushalten konnte.
    Das tat Ryback nicht.
    Er schob seine Hände weiter vor. In seinem Gesicht bewegte sich nichts.
    Kein Muskel zuckte. Die Haut blieb gespannt, und die Lippen lagen aufeinander.
    Ihn störte die Hitze nicht. Die Glut schien für ihn ein Freund zu sein, und seine Hände drückte er noch weiter vor, so daß sich die Fingerspitzen immer mehr dem Rost näherten.
    Es sah so aus, als wäre er am Ziel. Ein Wahnsinn, komplettes Verrücktsein. Ohne Handschuhe die Hände der Glut entgegenzustrecken, um nach dem Rost zu fassen.
    Er tat es trotzdem. Jeder Zuschauer hätte geschrien oder sich abgewandt, nicht so Ryback. Sein Gesicht blieb maskenhaft starr, als er die Hände dorthin legte, wo er sie hinhaben wollte.
    Genau auf den Rost!
    Mit den Handflächen zuerst. Er preßte sie gegen die heißen Stäbe, die in der Mitte glühten und nur an den Rändern leicht aschig-weiß aussahen.
    Ryback kümmerte es nicht. Er hätte sich verbrennen müssen. Normal wäre es gewesen, wenn sein Fleisch gezischt hätte. Wenn Rauch von seinen Fingern empor gekräuselt wäre, aber hier geschah nichts. Seine Hände blieben auf dem höllenheißen Rost liegen, ohne überhaupt anzusengen. Sie verbrannten nicht. Keine Haut pellte ab, und Ryback bewegte sogar noch seine Finger, als er die Roststäbe umfaßte.
    Nichts geschah.
    Sekundenlang blieb er so hocken. Die Glut leuchtete seine Haut so stark an, als wollte sie ihn verbrennen, doch der Mann blieb, was er war unverletzt.
    Er krümmte die Finger noch einmal stärker, damit sie Fäuste bildeten.
    Dann streckte er sie wieder, ließ die Flächen noch einmal über den glühendheißen Rost gleiten und erhob sich.
    Er stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf. Auch jetzt zeigte sich nicht der geringste Anflug von Gefühl in seinem Gesicht. Es blieb einfach glatt, und nur in seinen Augen spiegelte sich das Leben des Feuers wider.
    Mit einem großen Schritt zurück trat er vom Feuer weg. Die Nasenflügel blähten sich auf, als er Luft holte. Seine erste Aufgabe hatte er hinter sich gebracht, doch er wußte nicht, ob sie von Erfolg gekrönt war.
    Deshalb drehte er sich um und ging auf das ihm am nächsten liegende Fenster zu.
    Wieder blieb er stehen. Diesmal lagen seine Arme nicht auf dem Rücken. Sie hingen locker an den Seiten herab, ebenso wie die Hände mit den ausgestreckten Fingern.
    Bei ihm gab es keine Schmerzen. Er war soweit gediehen und trainiert, daß er über den Dingen stand, die für andere Menschen gefährlich, wenn nicht gar tödlich waren.
    Nur das letzte Tor war ihm
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