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1067 - Er killt für den Satan

1067 - Er killt für den Satan

Titel: 1067 - Er killt für den Satan
Autoren: Jason Dark
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sie wurde durcheinandergeschüttelt, sie kämpfte sich wild voran.
    Vor ihr lag der Ort. Beinahe schon malerisch. Dafür hatte sie keinen Blick. Nur die Häuser konnten ihr Schutz bieten, und so trampelte Julia weiter. Sie war wütend darüber, daß die Kirche so weit vom Ort entfernt lag. Hätten sie und das Pfarrhaus inmitten der Häuser gestanden, wären ihre Probleme nicht erst aufgekommen.
    Dann passierte es.
    Zufall oder ihre eigene Schuld - Julia wußte es nicht. Etwas hatte sie auf dem Boden übersehen. Ein Hindernis, das aus dem Gras hervorwuchs, wie ein Stein oder ein Buckel. Das Rad schaffte es nicht. Julia war möglicherweise auch in einem falschen Winkel dagegengefahren.
    Jedenfalls kam es zum Crash.
    Plötzlich fühlte sie sich leicht. Schon die letzte Zeit über hatte sie den Eindruck gehabt, zu schweben, obwohl sie noch auf dem Rad gesessen hatte.
    Nun schwebte sie wirklich.
    Sie schrie. Zumindest hatte sie den Mund weit geöffnet. Der Schrei aber war in der Kehle steckengeblieben, und der Boden raste auf sie zu.
    Dabei hatte Julia den Eindruck, daß er sich bewegte und nicht sie.
    Dann folgte der Aufprall.
    Es war ihr im letzten Augenblick gelungen, die Arme in die Höhe zu reißen. Ein Schutz, der auch etwas brachte, denn so schlug sie nicht mit dem Gesicht auf.
    Zum Glück wuchs das Gras hoch. Es hatte sich in einer kleinen, recht feuchten Mulde verteilt, in die Julia hineinkatapultiert worden war. Ihr Gesicht schleifte durch das Gras, sie überschlug sich und blieb auf dem Rücken liegen.
    Nichts mehr. Keine Bewegung. Julia starrte zum Himmel. Sie sah das Blau. Alles kam ihr so wunderbar vor. Für einen Moment überkam sie der Wunsch, einfach wegzufliegen.
    Im nächsten Augenblick hatte die Realität sie wieder. Möglicherweise, weil ein Insekt dicht über ihr Gesicht geflogen war und das Summen sie gestört hatte.
    Julia richtete sich auf. Sie schaute den Weg zurück, den sie gekommen war.
    Nein, ein Verfolger war nicht zu sehen. Dafür allerdings das Rad. Es lag in er Nähe und war für eine weitere Flucht nicht mehr geeignet. Durch den Aufprall hatte sich das Vorderrad verbogen und einen regelrechten Knick bekommen. Das Ding war fahruntüchtig.
    Für einen Moment erschlaffte Julia Sanders. Jetzt, als die Spannung nachließ, spürte sie die Schmerzen an der rechten Schulter, im rechten Arm, nahe des Ellbogens und auch an der Hüfte. Mit dieser Seite war sie aufgeprallt, aber mit den Beinen war nichts passiert. Sie mußte die Flucht zu Fuß fortsetzen.
    Julia biß die Zähne zusammen. In ihrem Kopf rauschte es. Noch einmal hielt sie nach einem Verfolger Ausschau. Sie sah die Kirche. Wie gemalt zeichnete sich das Bauwerk unter dem Sommerhimmel ab. Aber nur die Kirche und kein Mensch.
    Das gab ihr Hoffnung, auch wenn sie keinen Grund dafür hatte.
    Schließlich war sie eine Zeugin, und jemand wie dieser Mensch konnte sich keine Zeugen erlauben.
    Deshalb rechnete Julia damit, daß er nicht aufgegeben hatte. Wichtig war jetzt der kleine Küstenort Allhallows. Die ersten Häuser schienen zum Greifen nahe zu sein. Kleine Gebäude, wegen des Winds oft in Senken hineingebaut oder von Schutzwällen aus Stein umgeben.
    Zumindest am Anfang des Ortes. In der Mitte standen die Häuser dichter beisammen. Die meisten Menschen lebten hier vom Fremdenverkehr.
    Sie vermieteten ihre Zimmer, aber die Saison hatte noch nicht richtig begonnen, weil die relative Beständigkeit des Wetters erst später eintrat.
    Sie lief weiter. Dann hatte sie die ersten Häuser erreicht. Zwar fuhr kein Auto, aber sie sah Menschen auf den Gehsteigen und den Straßen, und sie sah auch Leute, die mit ihren Rädern unterwegs waren. Eine dicht vor ihr liegende Küstenidylle, für Julia trotzdem meilenweit entfernt, weil sie den Verfolger im Nacken wähnte.
    Sie sah diesen dunklen, bösen Mann nicht. Trotzdem war sie davon überzeugt, daß er sich in der Nähe aufhielt. Das sagte ihr einfach das Gefühl. Er mußte irgendwo stecken und hatte es geschafft, sie hinterrücks zu verfolgen.
    Sie lief weiter. Die Gedanken an Furcht durften sie einfach nicht aufhalten.
    Natürlich war sie mit dem Rad schneller gewesen. Beim Laufen merkte Julia auch, daß etwas mit ihrem linken Fuß nicht stimmte. Auch er hatte beim Aufprall etwas abbekommen.
    Sie brauchte Hilfe.
    Aber wer? Wer war, verdammt noch mal, in der Lage, einen derartigen Menschen zu stoppen? Julia kannte keinen. Zumindest keinen aus Allhallows. Die Bewohner waren harmlose und nette
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