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PR TB 181 Flammende Welten

PR TB 181 Flammende Welten

Titel: PR TB 181 Flammende Welten
Autoren: Perry Rhodan
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1. HÖLLENWELT
    Die Ewige Stadt erbebte, als hätte der Hammer eines
imaginären Riesen von unten gegen ihr Fundament geschlagen, dann
wurde es still.
    Und von einem Augenblick zum anderen änderte sich die Umwelt
von Tlagalagh. Eben noch hatte sie auf der Rasenfläche eines
Helioparks von Lethos' Raumschiff gestanden - und nun erhob sie sich
auf einer relativ ebenen Fläche, von deren Anblick niemand
darauf schließen konnte, ob sie zu einem Planeten, einem
Raumschiff oder einem undefinierbaren Kunstgebilde gehörte.
    Tiefrot und düster, das waren die Worte, die Guy Nelson beim
Anblick dieser Umgebung einfielen. Die Sicht reichte vielleicht
dreihundert Meter weit, aber nur in unmittelbarer Nähe der Stadt
konnte Guy Färben wahrnehmen. Hier sah die Fläche tiefrot
aus, aber mit zunehmender Entfernung verblaßte diese Farbe und
hatte sich an der Grenze des Sichtbereichs in ein verwaschenes Grau
verwandelt, hinter dem absolut nichts mehr war.
    »Eine Totenwelt!« flüsterte Mabel und klammerte
sich an den Arm
    ihres Bruders.
    »Das kann einen Nelson nicht schrecken!« erwiderte der
Raumkapitän aus purer Gewohnheit.
    Im nächsten Augenblick war er sich seiner Sache absolut nicht
mehr sicher, denn das Etwas, das aus dem Nichts hinter der
Sichtgrenze herauskam, war so fremdartig, daß schon allein das
Fehlen jeder Vergleichsmöglichkeit einen Schock hervorrief.
    Guy Nelson legte den Arm schützend um die Schultern seiner
Schwester und musterte das Etwas, das sich schwebend der Ewigen Stadt
näherte.
    Es mochte etwa das gleiche Volumen beinhalten wie Guy in seiner
miniaturisierten Zustandsform, war also mikroskopisch klein, wenn man
bedachte, daß es innerhalb von Tlagalagh etwa um einen Faktor
370 verkleinert würde, sollte es sich in die Stadt wagen. Aber
in seiner Struktur besaß es nicht die mindeste Ähnlichkeit
mit einem Menschen oder sonst einem Guy bekannten Lebewesen.
    Es wirkte irgendwie faserig, wie aus zahllosen kristallinen
Substanzen zu einer Ballung zahlloser Muster zusammengesetzt. Seine
Färbung war grau, als es durch die graue Zone schwebte. Dennoch
gab es einen bedeutsamen Unterschied, denn während die ebene
Fläche des Bodens völlig stumpf wirkte, funkelte es an dem
schwebenden Gebilde an zahllosen wechselnden Stellen in dem gleichen
tiefen rubinroten Licht, in dem sich schräg links von Tlagalagh
der verschwommene diffuse Fleck zeigte, der in einem Himmel aus
undefinierbarer Substanz schwamm.
    »Lebt es?« flüsterte Mabel und bewies damit, daß
sie sich von ihrem Schock zu erholen begann. Guy zuckte die
Schultern.
    »Ob etwas als Leben bezeichnet werden kann, hängt
überwiegend von der geistigen Einstellung des Betrachters ab«,
erklärte er. »Aber ich denke, daß der Stoffwechsel
die grundlegende Eigenschaft allen Lebens ist. Alle anderen
Eigenschaften der lebenden Materie, wie Reizbarkeit, Entwicklung und
Reproduktion basieren auf dem Stoffwechsel. Aber ich weiß
nicht, ob dieses Gebilde einen Stoffwechsel hat.«
    »Es bewegte sich fort«, erklärte Mabel.
    »Oder es treibt mit einer Luftströmung«,
erwiderte Guy.
    »Genau auf die Stadt zu...?« fragte Mabel.
    Guy Nelson runzelte die Stirn, dann zuckte er leicht zusammen,
denn er hatte etwas bemerkt, was ihm infolge der Aufregung der
letzten Minuten entgangen war.
    Die würfelförmige energetische Hülle, unter der die
Ewige Stadt gelegen hatte, war verschwunden. Tlagalagh stand
schutzlos unter dem fremden Himmel eines Höllenplaneten.
    »Guy?« fragte Mabel, die das Zucken ihres Bruders
gespürt hatte.
    »Wir sind nicht länger Gefangene von Tlagalagh«,
sagte Guy.
    »Oh!« machte Mabel, aber es klang alles andere als
freudig.
    Guy Nelson nickte, und während er nickte, kehrte sein
Bewußtsein in die Vergangenheit zurück und verweilte bei
jenen Ereignissen, die schließlich dazu geführt hatten,
daß Mabel und er sich auf dieser düsteren Welt
wiederfanden.
    Da war die Begegnung mit Tengri Lethos, dem Hüter des Lichts,
gewesen - vor rund hundertsiebenundzwanzig Jahren. Aus Gründen,
die Tengri Lethos nie verriet, hatte er den Geschwistern angeboten,
ihn auf einer Mission zu begleiten, die in eine entlegene Region des
Universums führte.
    Rund hundertsiebenundzwanzig Jahre - und weder Mabel noch Guy
waren in dieser Zeitspanne gealtert, denn der Hüter des Lichts
hatte die Energiestrukturen seines Ewigkeitsschiffs so geschaltet,
daß sie jeglichen Alterungsprozeß stoppten. Außerdem
waren in die Kombinationen der Geschwister semiorganische
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