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PR TB 181 Flammende Welten

PR TB 181 Flammende Welten

Titel: PR TB 181 Flammende Welten
Autoren: Perry Rhodan
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nichts
dergleichen gefunden«, wandte Mabel ein.
    Guy lächelte.
    »Erstens haben wir nur einen Bruchteil der Stadt durchsucht
- und zweitens weißt du genauso gut wie ich, daß es
zahlreiche große Hallen
    gibt, deren Tore sich bisher nicht öffnen ließen. Ich
sagte bisher, weil Tlagalagh sich verändert hat. Vielleicht hat
die Stadt sich auch so verändert, daß wir die Tore öffnen
können.«
    »Das ist möglich«, gab Mabel zurück. »Aber
ich habe Angst. Wenn wir in der Stadt bleiben, müssen wir früher
oder später mit dem Unheimlichen zusammentreffen.«
    »Hm!« machte Guy. »Das ist richtig. Und es wird
schwer für uns sein, ihn davon zu überzeugen, daß wir
trotz unseres für ihn unheimlichen Aussehens eine friedliche
Verständigung suchen.«
    Mabel krallte ihre Fingernägel in Guys Arm und starrte aus
weit geöffneten Augen in die Tiefe des Liftschachts, durch den
die Geschwister nach unten schwebten. Guy folgte ihrem Blick mit den
Augen, vermochte aber nichts Besonderes zu entdecken.
    »Was war los, Mabel?« fragte er.
    Mabel Nelson löste ihren Griff, schluckte trocken und
antwortete:
    »Der Unheimliche! Guy, er schwebte über den Grund des
Antigravschachts!«
    Nachdenklich schaute der Raumkapitän wieder hinunter. Der
Grund des zylindrischen Schachts war noch etwa zweihundert Meter von
ihnen entfernt- und diese Entfernung verringerte sich in jeder
Sekunde um drei Meter. Aber die Entfernung hatte immerhin mehr als
zweihundert Meter betragen, als der Fremde - oder der Unheimliche
-den Schachtgrund überquert hatte. Es war also denkbar, daß
er die beiden herabschwebenden Wesen nicht wahrgenommen hatte.
    Guy wurde sich bewußt, daß er bei seinen Überlegungen
unterstellte, daß der Fremde seine Umwelt auf etwa die gleiche
Weise wahrnahm wie ein Mensch. Angesichts der völlig anderen
Verhältnisse auf dem Höllenplaneten widersprach das aber
den Gesetzen der Logik.
    »In welche Richtung ist er geschwebt, Mabel?« fragte
er.
    Seine Schwester deutete die Richtung mit einer Handbewegung an.
    Guy nickte.
    »Wir werden dem Düsteren folgen!« erklärte
er entschlossen, obschon sich sein Magen zusammenkrampfte.
    »Dem Düsteren...!« wiederholte Mabel.
    »Ein vorläufiger Name«, erwiderte Guy. »Das
erleichtert die Kommunikation zwischen uns.«
    »Bist du sicher, daß es richtig ist, ihm zu folgen,
anstatt die entgegengesetzte Richtung einzuschlagen?«
    »Nein!« antwortete Guy Nelson.
    Unterdessen hatten sie den Grund des Antigravschachts erreicht.
Sie sahen, daß dort, woher der Düstere gekommen war, ein
unbeleuchteter Stollen mit kreisförmigem Querschnitt in den
Liftschacht mündete. Auf der gegenüberliegenden Seite ging
es in einen mäßig beleuchteten Tunnel mit quadratischem
Querschnitt, der
    zirka fünfzehn Meter breit und hoch war.
    Mabel schaute nach oben.
    »Längs- und Querstreben aus Stahl oder Stahlplastik,
zwei breite Führungsschienen an der linken Wand, konische
Einstülpungen an der rechten Wand.«
    »Und zwei breite, halbmeterhohe Schienen in einem
plastikartigen Boden eingelassen«, ergänzte Guy. »Ich
weiß ebensowenig wie du, wozu das früher diente. Aber da
der Tunnel leicht nach rechts gekrümmt ist, überschauen wir
nur eine relativ kurze Strecke. Ich schlage vor, wir gehen weiter.«
    Mabel wandte nichts dagegen ein, deshalb gingen die Geschwister
gleich weiter. Guy hatte sich das Nadelgewehr am Riemen über den
Rücken gehängt. Er wollte sich nicht dazu verführen
lassen, eine Drohgebärde zu produzieren - und falls der Düstere
den Gegenstand als Waffe erkannte, würde er weniger ängstlich
sein, wenn sie sich nicht in den Greiforganen seines Gegenübers
befand.
    Nach einigen Minuten glaubte Guy, schwache Vibrationen unter
seinen Füßen zu spüren. Er hob die Hand und blieb
stehen. Mabel folgte seinem Beispiel.
    »Da kommt etwas«, sagte Guy. »Wir weichen am
besten nach rechts an die Wand aus.«
    »Ein Zug?« fragte Mabel ungläubig, denn sie
hatten auf ihren bisherigen Streifzügen durch Tlagalagh noch nie
einen wie auch immer gearteten Zug gesehen.
    Guy faßte seine Schwester an der Hand und zog sie mit sich
an die rechte Wand des Tunnels.
    Sekunden später wurde ein anschwellendes singendes Geräusch
vernehmbar - und weitere Sekunden danach tauchte aus der Krümmung
vor den beiden Menschen ein Gebilde auf, das tatsächlich
Ähnlichkeit mit den Zügen terranischer Feldschienenbahnen
besaß.
    Doch die Ähnlichkeit war nur äußerlich, denn Guy
und Mabel sahen, daß die
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