Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 181 Flammende Welten

PR TB 181 Flammende Welten

Titel: PR TB 181 Flammende Welten
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
daraufhin den blinkenden Sensorpunkt berührte, schloß
sich die Tür der Kapsel. Nach nur einem weiteren Fehlversuch
fuhr die Kapsel links und rechts je einen Stummelflügel aus, die
sich zu T-förmigen Gebilden auffalteten, deren »Querbalken«
dünne Flächen von drei Metern Kantenlänge waren, die
sich an die Innenwandung der Röhre schmiegten.
    Kaum war das geschehen, als das Fahrzeug ruckfrei anfuhr und
kontinuierlich beschleunigte. Innerhalb kurzer Zeit hatte es eine
Geschwindigkeit von zirka zweihundert km/h erreicht und das Inferno
weit hinter sich gelassen.
    Guy beugte sich über seine Schwester und stellte erleichtert
fest, daß sie sich allmählich von dem Schock erholte.
    »Jetzt haben wir die Initiative ergriffen, Mabel«,
berichtete er frohlockend. »Der Düstere hat das
Nachsehen.«
    »Dann sind wir ja auch bald wieder auf der H.B.M.«,
erwiderte Mabel mit matter Stimme.
    Guy seufzte.
    »Die gute alte HER BRITANNIC MAJESTY! Ob sie wohl noch auf
Last Port steht?«
    »Wenn die Farbe nicht verwittert ist, steht sie noch dort«,
meinte seine Schwester.
    »Die Farbe.? Was hat die Farbe damit zu tun, Mabel?«
    »Sie ist es doch, die dein stolzes Wrack zusammenhält,
du großer Junge«, sagte Mabel. »Jedesmal, wenn eine
Generalüberholung nötig gewesen wäre, hat das Geld zu
wenig mehr gereicht als zur Farbe für einen neuen Total- oder
Teilanstrich - und manchmal hast du gerade die Buchstaben H.B.M.
nachziehen können.«
    »Und die Punkte dahinter!« meinte Guy scherzhaft und
ein wenig
    wehmütig.
    Plötzlich hallte ein langgezogenes Heulen durch das Innere
der Kapsel, an den Innenwänden flackerten Leuchtstreifen und am
Instrumentenpaneel wurden Sensorpunkte sichtbar, die vorher nicht zu
erkennen gewesen waren.
    Aber darauf achtete Guy Nelson gar nicht einmal so sehr. Seine
Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den Trivideo-Bildschirm, der
vor den Konturliegen aufgeleuchtet war und in seinem Scheinkubus die
Fortsetzung des röhrenförmigen Stollens zeigte.
    Der kalte Schweiß trat Guy auf die Stirn, als er die
Stahlplatte sah, die den Stollen in weniger als einem Kilometer
Entfernung blockierte.
    Aber dann flogen dort weißglühende Fetzen nach allen
Seiten auseinander. Sekunden später schoß die Kapsel durch
aufgewühlte Gasmassen. Wolken legten sich gleich Leichentüchern
über und um das Fahrzeug, aber es durchstieß sie mühelos.
    Und plötzlich lag nachtschwarze Finsternis im Trivideokubus
des Bildschirms. Sie hätte grauenerregend gewirkt, wenn nicht
die vereinzelten Lichtpunkte gewesen wären, die gestochen scharf
in der Schwärze strahlten und für jeden Raumfahrer einen
echten Hoffnungsschimmer bedeuteten.
    Denn es waren Sterne - und zwischen den Sternen ist ein Raumfahrer
niemals allein.
    Das langgezogene Heulen war verstummt, an den Innenflächen
der Kapsel flackerten keine Leuchtstreifen mehr, und die
Beschleunigung hatte aufgehört.
    »Wir sind verloren, Guy!« sagte Mabel gefaßt.
Sie stand neben ihm und schaute auf den zweiten Trivideoschirm, der
hinter den Konturliegen aufgeleuchtet war und die Welt zeigte, die
sie vor kurzem verlassen hatten - die Welt und ihre kleine rote Sonne
schräg dahinter.
    Es war ein großer, von anscheinend kalten Gasmassen
eingehüllter Planet, mit einer Atmosphäre, die
wahrscheinlich kaum Temperaturschwankungen und nur niedrige
Temperaturen kannte.
    »Vielleicht, aber vielleicht auch nicht, Mabel«,
entgegnete Guy philosophisch.
    »Mit einer Transportkapsel kann niemand im Weltraum
überleben«, erklärte seine Schwester.
    »Hast du noch nicht bemerkt, daß das keine gewöhnliche
Transportkapsel ist, Schwesterherz?« fragte Guy erstaunt. »Mit
unseren terranischen Transportkapseln hat es nur äußerlich
Ähnlichkeit. In Wirklichkeit ist es ein Raumschiff - und zwar
speziell mit Notstarteinrichtung. Die äußere Öffnung
der Beschleunigungsröhre war sicher durch massiven Fels oder
Ähnliches getarnt und besaß,
    ebenfalls aus Tarnungsgründen, keinen Öffnungsmechanismus.
Deshalb mußte der Verschluß weggesprengt werden - und das
geschah offenbar durch die Annäherung des Schiffes.«
    Er blickte auf den Frontbildschirm und sagte nachdenklich:
    »Ehrlich gesagt, graut es mir davor, die neuen Sensorpunkte
auszuprobieren. Einige aktivieren wahrscheinlich hochwertige
Ortungsgeräte, und was das Ergebnis angeht, sehe ich schwarz.«
    »Du sprichst in Rätsel!« sagte Mabel verärgert.
    »Weil ich mich davor fürchte, das Rätsel zu
lösen«, erwiderte Guy
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher