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1065 - Die Blutquellen

1065 - Die Blutquellen

Titel: 1065 - Die Blutquellen
Autoren: Jason Dark
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und zusammensackten.
    Die Gestalt fiel ineinander.
    Das Brechen der Knochen hörten wir nicht, wir stellten es uns nur vor. Ansonsten war es ein lautloses Sterben dieser gewaltigen Gestalt.
    Sie war mindestens schon um die Hälfte verkleinert, wenn nicht noch mehr. Sie sackte nach vorn.
    Sie hatte die Arme ausgestreckt und natürlich auch die Hände, die sie als Stütze nehmen wollte.
    Auch die Finger waren von der Masse erwischt worden. Haut sahen wir nicht mehr daran. Nur knochige Gegenstände, die noch immer versuchten, einen Halt zu finden.
    Es gelang nicht.
    Die Hände rutschten ab. Die Innenseite des großen Ovals waren durch den Schleim verschmiert worden, und der fand immer sein Ziel, denn nach wie vor tropfte er noch als Regen nach unten. In dieser Rundung hatte sich bereits eine hin- und herschwappende Lache gebildet, in der einige Knochenreste lagen, die vom Schleim umschlossen waren oder auf der Oberfläche lagen.
    Der Riese wurde kleiner und kleiner. Die Größe des Ovals aber blieb.
    Es wirkte schon furchterregend, worum wir uns nicht zu kümmern brauchten, denn wir besaßen das Gegenmittel.
    Von magischer Säure zerfressene Beine, die nur noch die Hälfte ihrer eigentlichen Größe besaßen.
    Ein Körperreste, von dem wir Armstümpfe sahen. Die Hände waren bereits abgefallen. Als knochige Finger schwammen sie in der dicken Lache.
    Das Gesicht gab es noch.
    Es war nur die rechte Hälfte richtig erwischt worden. Die linke lag frei. Noch. Der Riese preßte sie gegen die Innenwand, ein Auge stand weit offen. Es war heller als seine übrige Restgestalt. Es glotzte uns an.
    So lange, bis auch diese Gesichtshälfte von einem fallenden Schleimtropfen erwischt wurde.
    Er klatschte auf den Restschädel, veränderte sein Aussehen und rann als breiter Faden nach unten, auch hinein in das noch existierende Auge des Riesen.
    Die Masse darin wurde »gefressen«!
    Ein Loch blieb zurück, das sich vergrößerte, denn der Schleim war nach innen gedrungen und höhlte von dort den Schädel dieses alten Monstrums aus.
    Was die vergangenen Jahrtausende nicht erreicht hatten, das schaffte der magische Schleim vom Planet der Magier. Der Riese hatte sich in seine Bestandteile aufgelöst. Was jetzt noch von ihm übriggeblieben war, das schwamm auf der Lache oder war schon hineingesunken. Nur noch Knochenreste, die allerdings auch nicht so blieben, sondern sich weiterhin auflösten.
    Ein Teil des Schädels schwamm noch auf der Oberfläche. Dann sackte auch er plötzlich ein, weil ein von oben gefallener Tropfen ihn schwer erwischt hatte.
    Er tauchte in die Lache hinein und wurde ebenfalls aufgelöst, so daß nichts mehr zurückblieb. Der gefräßige Riese war für uns nur noch Erinnerung…
    ***
    Leider war es die übergroße Blase nicht. Jedes Objekt besitzt seine Tücke, und das war auch hier so.
    Bill hatte den Teufel mit Beelzebub ausgetrieben, aber er durfte nicht vergessen, wie gefährlich Beelzebub letztendlich ebenfalls war.
    In diesem Fall die Blase!
    Sie lebte nicht in unserem Sinne. Trotzdem steckte etwas in ihr, mit dem wir nur schwer zurechtkamen. Es war eine wahnsinnige Gier und Gefräßigkeit. Sie war bereit, alles Leben in ihrer Nähe zu vernichten. Ob Tiere oder Menschen, alles, was eine Seele hatte. Dabei machte sie auch nicht vor derjenigen Person halt, die sich im Besitz der Goldenen Pistole befand.
    Da Bill und ich dicht zusammenstanden, bewegte sich das tödliche Oval auf uns beide zu. Die Schafe hätte es auch geschluckt, die aber hatten längst die Flucht ergriffen.
    Es war schon ungewöhnlich, wie sie es schaffte, sich nach vorn zu bewegen. Sie rollte über den Boden, aber es sah für uns so aus, als stünde sie auf winzigen Beinen, die es auch schafften, das Gewicht zu tragen. Bei jeder Bewegung pendelte sie leicht von rechts nach links. Wir hüteten uns, darüber zu lachen. Wenn wir die Blase an uns herankommen ließen, waren wir verloren.
    »Soll ich?« fragte Bill.
    »Sicher!«
    Wieder hob er die Goldene Pistole an. Sie bestand nicht aus Gold, sie war nur durchsichtig, und die Farbe dieses Materials erinnerte eben an Gold.
    Er legte an.
    Sein Zeigefinger suchte den kleinen Drücker unter dem Abzug. Er war jetzt am wichtigsten, um den Pfeil abzuschießen, der die Blase zerstörte.
    Pfffttt!
    Ein Geräusch, das nicht sehr laut war. Der kleine Pfeil raste aus seiner Ladekammer hervor. Was Maschinenpistolen und Handgranaten nicht schafften, das brachte dieser kleine, extra dafür vorgesehene Pfeil
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