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1046 - Terra im Schußfeld

Titel: 1046 - Terra im Schußfeld
Autoren: Unbekannt
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ein. Ich will mir nur den Rest des Wracks ansehen."
    „Sei vorsichtig!" konnte Ras noch warnen, ehe der Mausbiber entmaterialisierte.
    Gucky war zwei Etagen tiefer herausgekommen und sah sich um.
    Hier befand er sich nun tatsächlich in einem Wrack. Die Hülle des breiten Korridors, der zu den Triebwerken führte, war durchlöchert, so daß er die Sterne sehen konnte. Es fiel Gucky schwer, sich an die Schiffe der Topsider zu erinnern, das war alles schon zu lange her. Zögernd nur bewegte er sich in Richtung des Hecks voran. Immer wieder mußte er geknickten Verstrebungen ausweichen oder durch sie hindurchkriechen. Nach etwa zweihundert Metern erreichte er das Ende des Wracks - ein achtzehn Meter durchmessendes ausgefranstes Loch.
    Den hat es damals schön erwischt, dachte er und machte sich auf den Rückweg. Den Bug wollte er auch noch untersuchen - aber der Bug war auch nicht mehr in seiner ursprünglichen Form vorhanden. Ein Wunder, daß die Kommandokuppel einigermaßen verschont geblieben war.
    Er kehrte mit einem kurzen Sprung in die Zentrale zurück.
    Ras war dabei, die Vorräte zu untersuchen.
    „Wie sieht es aus, Ras?" fragte Gucky und legte den Helm ab.
    „Alles vorhanden, und in solcher Menge, als wollten wir in dem Wrack einen mehrwöchigen Urlaub verbringen."
    „Vielen Dank", knurrte der Mausbiber und stöberte zwischen Päckchen und Dosen herum.
    „Suchst du was?" erkundigte sich Ras neugierig.
    „Nichts Bestimmtes", log Gucky.
    Ras grinste.
    „Ich will dir die Arbeit ersparen, Kleiner. Die Karotten haben sie vergessen."
    Der Mausbiber fuhr herum.
    „Man könnte meinen, du hättest telepathische Fähigkeiten entwickelt, schwarzhäutiger Freund. Begnügen wir uns also mit dem terranischen Einheitsfutter."
    Damit meinte er die Konzentrate und Konserven.
    Die Zeit verging nur langsam, denn es gab für die beiden nichts zu tun. Gucky untersuchte noch einmal die beiden Spezialbomben, die er in einem Beutel mitgebracht hatte. Waringer hatte die Zünder mit neuen Mechanismen versehen. Wurden die Bomben scharf gemacht, strahlten sie unaufhörlich einen künstlichen Mentalimpuls aus, der von jedem Telepathen empfangen werden konnte. So wußte man immer, wo sich die Bomben befanden.
    Zur Zündung war nur ein telepathischtelekinetischer Fernimpuls notwendig. Waringer war sicher, daß es diesmal keine Panne geben würde.
    Die beiden nahmen sich die Zeit, einige Stunden zu ruhen. Richtig schlafen konnten sie allerdings nicht.
    Zehn Stunden vom Zielgebiet entfernt, war die Weiche besser zu erkennen. In der Vergrößerung sah sie so aus, als schwebe sie unmittelbar vor ihnen.
    Auch wenn ihre Umrisse noch verschwommen und unregelmäßig waren, so stimmte doch die Gesamtform des Gebildes. Das „untere" Ende maß bis zur Spaltung sieben Kilometer, war sechs breit und zwei hoch. Ebenso breit waren die beiden Abzweigungen, allerdings einige Kilometer länger. Ihre Ausgangsöffnungen lagen zehn Kilometer auseinander, was der Weiche eine Gesamtlänge von zwanzig Kilometern gab.
    „Die Maße stimmen", murmelte Ras. „Das Ding ist bald betriebsbereit."
    Ras entsann sich seiner eigenen Erlebnisse. Er verspürte wenig Lust, direkt in die Weiche hineinzuteleportieren, falls das überhaupt möglich war. Und wenn sie auf die Hülle sprangen, konnten sie frühzeitig entdeckt werden oder sogar einsinken, wie es bei der Weiche von Arxisto geschehen war.
    Gucky fing den Gedanken auf.
    „Einsinken, denkst du?"
    „Das weißt du doch! Sie besteht praktisch aus Formenergie, soweit wir vermuten können. Keine feste Materie. Das Zeug ist weich."
    Gucky grinste für den Bruchteil einer Sekunde.
    „Nun weiß ich auch endlich, warum ihr das Ding Zeitweiche getauft habt."
    Ras war nicht nach Grinsen zumute.
    Erneut blickte er auf die Bildschirme.
    Das goldfarbene Gebilde ließ die tobenden Überschlagblitze an den beiden ausgefransten Enden vermissen, ein eindeutiger Beweis dafür, daß es seine verderbenbringende Tätigkeit noch nicht begonnen hatte. Es waren auch die typischen Explosionen am unteren Ende des Ynoch nicht zu sehen.
    „Sieh dir nur die Schwingenschiffe an", riet Gucky. „Genauso, wie man sie beschrieben hat."
    Sie erinnerten in der Tat an riesige Vögel. Wie die Weiche schwebten sie scheinbar bewegungslos im Raum, obwohl sie alle mit einer Geschwindigkeit von achttausend Stundenkilometern dahinrasten. Und zwar, wenn man den Kurs gedanklich verlängerte, auf eine leere Stelle des Alls zu.
    „Wo mag sich die
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