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1046 - Terra im Schußfeld

Titel: 1046 - Terra im Schußfeld
Autoren: Unbekannt
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möchte es nicht noch einmal erleben", fügte er hinzu.
    „Wir müssen andere Mittel finden", meinte Tifflor. „Oder sollen wir tatenlos zusehen, was sich im Wega-Sektor tut? Sollen wir die Ferronen im Stich lassen, die schließlich unsere Handelspartner sind?"
    „Ganz abgesehen von unseren Stützpunkten dort", knurrte Bully.
    Rhodan sah die beiden Freunde an, und sein Blick verriet, daß er die Ferronen keineswegs vergessen hatte.
    „Vielleicht weiß Geoffry einen Rat", schlug Tifflor vor.
    „Ras sollten wir ebenfalls in die Beratung einbeziehen", meinte Bully. „Schließlich war er auch dabei, als ihr versucht habt, die Weiche bei Arxisto zu vernichten."
    Als Waringer und Ras Tschubai erschienen, wußten sie natürlich schon, um was es sich handelte. Ihre Mienen waren ungewöhnlich ernst.
    Rhodan wiederholte noch einmal das, was er zuvor mit Tifflor und Bully besprochen hatte, fügte seine Befürchtungen hinzu und schloß: „Die bisher uns bekannten Zeitweichen bombardieren Kontorplaneten noch immer mit dem sogenannten Zeitmüll. Damit steht einwandfrei fest, daß diese fünf Weichen noch nicht fehlerfrei funktionieren, denn sonst hätten sie ihre Angriffe auf die längst evakuierten Welten eingestellt. Es ist daher anzunehmen, daß sie sich noch im Experimentierstadium befinden. Das aber kann sich schlagartig ändern."
    „Du meinst", sagte Waringer bedächtig, „daß die Möglichkeit einer Verbesserung besteht?"
    „Vielleicht besteht sie bereits bei der sechsten Weiche im Wega-System", befürchtete Rhodan.
    „Und das in einer Entfernung von nur 27 Lichtjahren!" murmelte Ras betroffen.
    „Ungefähr", korrigierte ihn Rhodan. „Die kleine Fremdflotte, sie besteht aus vierzehn Einheiten, hält sich knapp zwei Lichtjahre von Wega entfernt auf und hat mit dem Bau des golden schimmernden Gebildes begonnen. Niemand vermag zu sagen, wann es fertiggestellt und einsatzbereit ist. Aber ich bin überzeugt, daß wir keine Zeit zu verlieren haben."
    „Damit wären wir wieder beim Beginn unserer Beratung", sagte Tifflor. „Wenn schon Arkon-Bomben nichts gegen diese unheimlichen Dinger ausrichten, was dann?"
    Waringer hob die Hand und meldete sich zu Wort: „Augenblick mal, Freunde! Es ist durchaus nicht so, daß Bomben dem Ding nichts anhaben könnten. Ich bin sogar davon überzeugt, daß es vernichtet würde - wenn eine solche Bombe auch detoniert. Unsere sind ja nicht detoniert, das ist das Entscheidende."
    „Und wie sollen wir verhindern, daß sie diesmal nicht wieder versagen?"
    „Wir müssen die Bomben entsprechend präparieren, Tiff. Ich werde mir Gedanken darüber machen. Ihr könnt inzwischen überlegen, wie wir ein paar Bomben in die Zeitweiche bringen. Einverstanden?"
    Er ging, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Rhodan sah hinter ihm her, bis sich die Tür geschlossen hatte. Dann meinte er: „So etwas nennt man Arbeitseinteilung. Also los, fangen wir an..."
     
    *
     
    Das Gebilde besaß eine Gesamtlänge von zwanzig Kilometer und erinnerte an ein riesiges Y, oder auch an eine Schiene, die sich in Form einer Weiche an einem Ende spaltete. Es leuchtete matt und schimmerte golden.
    In unmittelbarer Nähe hielten sich vierzehn fremdartig anmutende Raumschiffe auf, die - etwa fünfhundert Meter lang - entfernt an riesige Vögel erinnerten. Schwingen, Kopf und Füße - alles war vorhanden, wenn auch nur in stilisierter Form. Wenn man „Kopf" und den „Schwanz" allerdings einbezog, war das Schiff nahezu eintausend Meter lang.
    Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß die Besatzungen der vierzehn Schiffe damit beschäftigt waren, die Zeitweiche zu vollenden.
    Aus zwei Lichtjahren Entfernung betrachtet, war Wega noch immer ein großer und hellstrahlender Stern. Die noch nicht fertiggestellte Zeitweiche befand sich, von der Erde aus gemessen, seitwärts vom Wega-System, dadurch blieb die Entfernung zu Sol immer noch siebenundzwanzig Lichtjahre.
    Das waren in etwa die Daten, die Fernaufklärer in das HQ-Hanse zurückgebracht hatten, das sie an NATHAN weiterleitete. Mehr war nicht zu ermitteln gewesen, da die Verantwortlichen im Hauptquartier auf jeden Fall vermeiden wollten, daß die Fremden auf sie aufmerksam wurden.
     
    *
     
    Am Abend des gleichen Tages, an dem Rhodan ins HQ-Hanse zurückgekehrt war - eben am 1. März 425 NGZ -, wurde er von Marge van Schaik, den man insgeheim „den General" nannte, zum Abendessen eingeladen.
    Es kam selten vor, daß Rhodan Zeit für private Einladungen oder Gespräche
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