Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1046 - Terra im Schußfeld

Titel: 1046 - Terra im Schußfeld
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war.
    „Zeitweiche?" hatte er mißtrauisch gefragt. „Ist das so ein Ding wie bei Arxisto? Na, ich weiß nicht..."
    „Willst du kneifen?"
    Die Frage hatte wohl den Ausschlag gegeben.
    „Ich und kneifen? Ich, den man einst den Retter des Universums nannte - und kneifen?
    Fellmer, du irrst dich gewaltig! Außerdem verstehe ich eine Menge von Weichen. Damals, in den Anfängen des Solaren Imperiums, kannte ich einen Mann recht gut, der in einem dieser sagenhaften Stellwerke für Eisenbahnen beschäftigt war. Der tat den ganzen Tag nichts anderes als Weichen stellen, und da lernte ich ..."
    „Laß jetzt den Unsinn!" hatte Fellmer ihn fast unwillig unterbrochen. „Bring uns in HQ-Hanse. Man erwartet uns dort."
    Mit einem abgrundtiefen Seufzer hatte der Mausbiber ihm den Gefallen getan.
    Nun hockte er inmitten der erlesenen Runde und lauschte geduldig den letzten Lageberichten und Vorschlägen. Zur Verwunderung aller Anwesenden verhielt er sich ungewöhnlich schweigsam. Lediglich Fellmer erfuhr telepathisch von den Zweifeln und der Skepsis des Mausbibers, dem das ganze Unternehmen nicht behagte.
    Fellmer beschloß, später mit ihm zu reden.
    Nach der Besprechung ordnete Rhodan eine Ruheperiode vor dem Start an, der gegen Abend erfolgen sollte. Man zog sich in die Einzelkabinen zurück. Gucky, der Fellmers telepathische Bitte auffing, nickte stumm. Sie trafen sich in der Kabine des Telepathen und Orters.
    „Möchte wissen, was dich so bedrückt, Gucky", begann Fellmer, als sie saßen. „Du bist doch sonst so ganz anders."
    Der Mausbiber seufzte.
    „Ich habe ein ungutes Gefühl, das ist alles - aber sage bloß den anderen nichts davon.
    Die würden mich doch nur auslachen."
    „Bleibt alles unter uns", versprach Fellmer feierlich. „Aber Ras hat es schon gemerkt. Ich fürchte, die anderen auch. Was soll ich ihnen sagen, wenn sie mich fragen?"
    „Die Wahrheit!" erwiderte Gucky. „Sage ihnen, daß ich nachgedacht habe, das macht immer einen guten Eindruck. Und verlaß dich drauf, meine Zweifel sind nur vorübergehend. Aber ich weiß von Ras, was mit so einer Weiche los ist. Gegen Monstren bin ich eine Supermaus, aber gegen eine Zeitweiche - na, wir werden ja sehen."
    „Ihr werdet es schon schaffen", hoffte Fellmer. „Jedenfalls werden wir ständig Kontakt halten, und wenn der abbricht, eilen wir zu Hilfe."
    „Nicht sofort!" schränkte Gucky hastig ein. „Das könnte alles zunichte machen. Sollte der Kontakt unterbrochen werden, laßt die Weiche nicht mehr aus den Augen und wartet, bis ich mich wieder melde. Wenn ich mich nach der Unterbrechung überhaupt nicht mehr melde", schloß er mit einiger Resignation, „wäre auch vorher jede Hilfe zu spät gekommen."
    Fellmer klopfte ihm auf die Schulter.
    „Finde deinen Optimismus wieder", riet er freundschaftlich. „Ich weiß, wie dir zumute ist, mir ergeht es ähnlich. Aber auch das gehört zu einem derart gefährlichen Unternehmen.
    Ras sah auch nicht gerade fröhlich aus. So, und nun versuche, ein paar Stunden zu schlafen. Du wirst sehen, dann sieht alles ganz anders aus."
    „Ich hoffentlich auch", murmelte Gucky und verschwand mit dem üblichen Geräusch, das durch das plötzliche Einströmen der Luft in das entstandene Vakuum verursacht wurde.
     
    *
     
    Die MILKY WAY drang seitwärts - von Terra aus gesehen - in das Wega-System ein, aber nur bis zur Bahn des vierzigsten Planeten, um dann den Kurs um neunzig Grad zu ändern. Im Heck stand die Wega und gab den notwendigen Orterschutz, als der Raumer sich unter Wahrung aller Vorsichtsmaßnahmen dem Wrack näherte, das genau auf die unvollendete Weiche zutrieb, und zwar mit sehr großer Geschwindigkeit. Es konnte den Einsatzort in vierundzwanzig Stunden erreichen.
    Zum Glück gab es andere, nicht präparierte Wracks in der Nähe. Sie boten eine ausgezeichnete Tarnung und Ablenkung. Allerdings war der „Schrotthaufen", wie Gucky ihr Wrack getauft hatte, wesentlich schneller als die anderen. Da jedoch alle unterschiedliche Geschwindigkeiten hatten, fiel das nicht weiter auf.
    „Nur die eigentliche Kommandozentrale im oberen Teil der Kommandokuppel ist abgedichtet und mit einem Lebenserhaltungssystem versehen worden", erinnerte Rhodan die beiden Teleporter noch einmal, als „Schrotthaufen" immer näher kam. „Trotzdem rate ich euch, die Helme zu schließen, bis ihr sicher sein könnt. Noch drei Minuten, näher kann die MILKY WAY nicht herangehen."
    „Genügt auch so", knurrte Ras und ließ den Bildschirm nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher