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104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

Titel: 104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes
Autoren: Larry Brent
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demnach einen verborgenen Mechanismus geben, der den Gang in die Tiefe
und damit vermutlich den Weg in Licht und Luft freilegte.
    Hinter ihm erfolgte eine Explosion, und der
Feuerschein nahm zu. Gleichzeitig wurde schwarzer Rauch ins Gewölbe getrieben,
in dem er angelangt war.
    Larrys Kopf flog herum.
    Das Feuer hatte neue Nahrung gefunden ... in
den halbfertigen Wachsfiguren, den Kartons, Kisten und Stapeln alter Zeitungen.
Flüssiges, brennendes Wachs war die Kellertreppe herabgetropft und hatte die
hier unten gelagerten Sachen in Brand gesetzt.
    Die Gefahr war größer geworden, Larry Brents
Chancen, einen Ausweg zu finden, damit geringer.
    Doch er hatte einen Anhaltspunkt entdeckt.
Ein Mann wie X-RAY-3 gab nicht vor dem letzten Atemzug auf.
    Er tastete den Boden ab und suchte nach einer
außergewöhnlichen Erhebung.
    Da war aber keine.
    Der Keller war wie alle anderen mit einer
rauhen, dunklen und gewölbten Decke versehen. Das Gewölbe hing tief herab und
lief in einer gedrungenen Säule aus.
    Schweratmend und mit schmerzenden Gliedern
torkelte Larry zwei Schritte weiter auf eine solche Säule zu.
    Sie unterschied sich in Form und Größe nicht
von den anderen, die er bisher auf dem Weg hierher gesehen hatte.
    An der Säule hing eine rostige Streitaxt.
Irgendwelche Gegenstände - Helme, Hufeisen, Zaumzeug oder Kummets - hatte er
auch an den Säulen weiter hinten beiläufig wahrgenommen.
    Brents Gesicht glänzte vor Schweiß, und naß
war sein ganzer Körper, so daß seine Kleidung wie eine zweite Haut klebte.
    Die Temperatur stieg weiter an. Luft und
Steine heizten sich auf.
    Larrys Lungen schmerzten bei jedem Atemzug.
    Er konnte sich kaum noch auf den Beinen
halten, suchte dennoch instinktiv die nähere Umgebung der Säule nach einem
losen Stein oder verborgener Mechanik ab.
    Seine Überlegung war völlig richtig, aber er
fand den Mechanismus durch puren Zufall.
    Als er taumelte, hielt er sich instinktiv an
der Säule fest. Dabei berührte er den abgewetzten Griff der Streitaxt. Diese
veränderte wie ein Pendel ihre Lage und verrutschte nur um einige Zentimeter
weiter nach links.
    Er vernahm das dumpfe Knirschen
    und wirbelte herum.
    Das war’s!
    Die Reihe mit den Quadersteinen war noch mehr
in die Höhe gerutscht, und der Ritz zum Boden hatte sich erweitert.
    Die Streitaxt war der Mechanismus. Einfach
und doch genial war der Gedanke.
    Larry drückte sie vollends herum, bis sie in
waagrechter Stellung hing.
    Die steinerne Bodenplatte hob sich knirschend
und mit Leichtigkeit.
    X-RAY-3 lief geduckt an den Eingang des
Stollens zurück.
    Er sah die steil abwärts führende Treppe vor
sich. Weit genug in die Dunkelheit blicken ließ sich nicht. Stockfinster gähnte
ihm der Schacht entgegen.
    Larry richtete den Strahl der Taschenlampe
nach unten und erkannte, daß etwa zwanzig Stufen tiefer noch mal ein Kellergewölbe
lag.
    Das war ungewöhnlich. Wenn es sich nur um
einen Fluchtweg handeln würde, hätte ein einfacher gemauerter und in die Erde
getriebener Stollen gereicht.
    Mit dem Keller unter dem Keller mußte es eine
besondere Bewandtnis haben, und unwillkürlich wurde er an die geheime Anlage
der PSA erinnert, der er angehörte.
    Die Psychoanalytische Spezial-Abteilung war
ebenfalls unterirdisch zu Hause. Sie befand sich zwei Stockwerke unter den
Kellerräumen des berühmten Speise-Restaurants »Tavern on the Green«, das im
Central-Park von New York jährlich Tausende von Touristen und Einheimische
bewirtete.
    Larry taumelte die Stufen nach unten.
    Mit ihm drangen Rauchschwaden ein.
    Er kam an der untersten Stufe an und stand
vor einer Tür. Im Schloß steckte ein Schlüssel.
    Aber es war nicht abgeschlossen. In dem
Moment, als er die Tür jedoch öffnete, glitt knirschend die Fallklappe hinter
ihm zu.
    Einen Augenblick hatte Larry das Gefühl, in
einer großen, düsteren Gruft allein zu sein.
    Vorsichtig öffnete er die Tür vollends.
    Dabei wurde ihm klar, daß der Mechanismus zur
Klappe nicht durch öffnen und Schließen dieser Tür
aufgelöst wurde, sondern offenbar mit seinem Körpergewicht auf der letzten
Stufe des Zuganges.
    Hinter der schweren Bohlentür mit den
Eisenbeschlägen ging es noch mal drei Stufen abwärts.
    Schon beim öffnen der Tür registrierte Larry
Brent die schwache Lichtquelle und reagierte sofort.
    Er knipste die Taschenlampe aus.
    Was er hier unten in der muffigen Atmosphäre
eines Gewölbes, in dem die Luft abgestanden war, sah, hatte er am wenigsten
erwartet.
    Das Gewölbe war in
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