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104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

Titel: 104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes
Autoren: Larry Brent
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und
Mädchen, hörte sich deren Probleme an, gab gute Ratschläge und nahm die meisten
mit nach Hause. Da erst stellte sich dann heraus, daß er nicht der war, der er
zu sein vorgab, sondern ein Betrüger und gemeingefährlicher Mörder; Er brachte
seine Opfer mit selbstgemischten Giften um und baute dann Särge, die er bis zur
Decke stapelte. Seine Sieben-Zimmer-Wohnung im Londoner Westende Ende der
zwanziger Jahre war eine einzige Gruft, als Beamte von Scotland Yard dem Unheimlichen
das Handwerk legten.
    Terry Whitsome war eine der
furchterregendsten Gestalten der englischen Kriminalgeschichte.
    Fachleute beim Yard, die sich in allen Zeitläufen
auskannten, konnten mit diesem Namen etwas anfangen. Manchmal in Abhandlungen
wurde der Name des Giftmörders Terry Whitsome und seine »Arbeitsweise« auch
noch erwähnt. Aber Terry Whitsome gehörte der Vergangenheit an. Man henkte ihn
1927 im Gefängnishof von Old Bailey, und er war tot und begraben.
    Tot und begraben war die Hülle, der ruhelose,
böse Geist hatte aber die Jahrzehnte überdauert.
    Durch die Arbeit des Wachsfiguren-
Herstellers George Hunter und die dämonische Geisterbeschwörung des »Geflügelten
Todes« war Terry Whitsome mit all seiner Bösartigkeit und schrecklichen
Veranlagung wiederentdeckt worden. Seine Seele steckte in einer Hülle aus
Wachs, die seinem Körper genau glich.
    Terry Whitsome war wieder da!
    Aber das wußte niemand .. .
    Als er sich von Oliver Reece in Maida Hill im
Londoner Westen verabschiedete und sich noch mal für die Fahrt bedankte, wirkte
er wie elektrisiert.
    Viel hatte sich verändert seit den
    zwanziger Jahren, als er hier noch lebte.
    Aber nicht alles.
    Er schlenderte die Malvern Road entlang und
blieb vor manch altem Gebäude stehen, das er von damals her kannte.
    Hier war sein »Bezirk « ...
    Die alten Gebäude waren kaum verändert, noch
ebenso hoch und düster.
    Lauter war es in den Straßen geworden. Die
vielen Fahrzeuge und Busse... keine Pferdedroschken mehr wie damals. Und die
vielen Menschen, mehr als zu jener Zeit.
    Terry Whitsome, die Wachsfigur, in der der
böse Geist des Massenmörders wirkte, bewegte sich wie jeder andere Mensch durch
die Straßen.
    Viel war ihm neu und unbekannt, und er mußte
sich erst wieder mit der Umgebung vertraut machen.
    Da waren die Verkehrsampeln, die riesigen mit
Waren überladenen Schaufenster und Geschäfte.
    Aber da war auch noch das alte Eckhaus, das
rund eine Meile von seiner ehemaligen Wohnung entfernt lag und in dem er
seinerzeit die ersten Chemikalien kaufte.
    Genau auf der Ecke hatte seinerzeit die
Apotheke gelegen. Und - es gab sie noch heute!
    Fenster und Türen waren erneuert, aber der
jetzige Inhaber hatte das alte Schild mit den verschnörkelten Buchstaben - Gold
auf schwarzem Glas — nicht entfernt.
    An den Ecken war es angeschlagen und
ausgebrochen. So wie damals.
    Um die schmalen Lippen des Mannes, dem man
die wahre Herkunft nicht ansah, spielte ein satanisches Grinsen.
    Es juckte ihm in den Fingern, das gleiche zu
tun wie seinerzeit.
    Er kannte weder Furcht noch Skrupel.
    Mit forschem Schritt überquerte Terry
Whitsome die Straße an der Fußgängerampel mit anderen Passanten.
    Es war früher Nachmittag.
    Das Wetter war trüb, es sah nach Regen aus.
Aber bisher war noch kein Tropfen gefallen.
    Die Menschen hatten es eilig, auch Terry
Whitsome.
    Er fiel nicht auf unter den hastenden
Passanten, er machte auch keine groben Fehler, so daß die Aufmerksamkeit
unwillkürlich auf ihn gefallen wäre.
    Er lernte schnell, vor allem war die
Entwicklung nicht spurlos an ihm vorübergegangen.
    Als Geist hatte er viel aus der Welt des
Unsichtbaren gehört und gesehen. Die Lebenden ahnten nicht, was die Toten alles mitbekamen ...
    Er näherte sich ohne Zögern der Apotheke,
blieb zwei, drei Minuten vor der Auslage stehen und studierte ein buntes
Plakat, auf dem eine menschliche Leber übergroß und in allen Einzelheiten
dargestellt war. Ihre Funktionen und Erkrankungen waren beschrieben. Auf einer
Tafel nebenan waren wirksame Medikamente aufgeführt.
    Terry Whitsome hatte weniger Interesse an der
Demonstrations-Tafel als an dem, was sich in der Apotheke abspielte.
    Die Regale, Schränke, die abgewetzte alte
Theke und der häßliche grauweiße Plattenboden waren noch genau die selben wie in den Jahren 1923-1926, als er dort
verkehrte!
    Hinter der Theke stand eine Frau,
schätzungsweise um die Siezbig, mit stark ergrautem Haar und faltigem Gesicht.
    Sie ging ein wenig
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