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104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

Titel: 104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes
Autoren: Larry Brent
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der Ausdehnung nicht
geringer als die Kellerräume einen Stock höher.
    Es diente dem merkwürdigen Besitzer dieses
Hauses offensichtlich als eine Art Privatmuseum.
    Der Inhaber des Wachsfiguren-Kabinetts zeigte
sein ausgefallenes Hobby nur denen, die sich dafür interessierten. Große
Besucherzahlen gab es nicht in dem abseits gelegenen alten Castle, das er sich
dafür ausgewählt hatte. In jenem geheimen Keller jedoch ging er noch einen
Schritt weiter.
    Er stellte eine unheimliche Szene dar, die in
ferner Zeit mal Wirklichkeit gewesen sein konnte: Die Verbrennung einer der
Hexerei als schuldig befundenen jungen Frau.
    Sie stand auf einem Reisighaufen, ihre Hände
waren an einen Pfahl gebunden.
    Die weibliche Wachspuppe trug Kleidung, wie
sie im 16. oder 17. Jahrhundert üblich war.
    Benommen kam Larry näher und sah, daß die
Verbrennungsszene ein Element enthielt das ihn verwirrte und er sich nicht
erklären konnte.
    Um den Hals der jungen Frau sah man zwei
furchtbare Würgerhände.
    Larry war wie elektrisiert.
    Das waren die schrecklichen Hände des
berühmt-berüchtigten Hexenwürgers, der Ende des siebzehnten Jahrhunderts in den
Dörfern um die Chiltern Hills sein Unwesen trieb.
    In einem Kellerraum des zerstörten Hauses von
Leila Shelton hatte Larry vor wenigen Stunden zwei Bilder entdeckt.
    Eines stellte eindeutig das Castle George
Hunters dar. Zu einem sehr frühen Zeitpunkt. Das andere Bild zeigte zwei
Würgerhände, die aus einem düsteren, unheimlich aussehenden Himmel ragten und
an dünnen Fäden hilflose Menschen wie Marionetten bewegten.
    Von dem unheimlichen Hexentöter, der
seinerzeit die ganze Gegend verunsicherte, hatte man nie das Gesicht gesehen.
Er hatte stets eine Maske getragen und deshalb die Bezeichnung »Würger mit der Maske«
oder »Henker mit den Teufelshänden« erhalten.
    George Hunter, der eine Schwäche für die
Darstellung des Abstrusen und Absonderlichen hatte, schien sich seine Gedanken
über das Aussehen jenes Hexenjägers und -töters gemacht zu haben. Er hatte dem
Mann ein Gesicht gegeben. Die Darstellung war schockierend und verwirrend.
    Die zum Tod Verurteilte wurde erwürgt und
verbrannt, als wolle der Peiniger ihr zweifachen Tod bringen
...
    Auch die Fackel, die das Ganze in
gespenstisches, unruhiges Licht tauchte, war eine Besonderheit.
    Sie brannte nicht herunter, und das Feuer
spendete keine Wärme ...
    Hier waren unnatürliche Kräfte am Werk!
    Der arg strapazierte Larry Brent, der
plötzlich das Gefühl hatte, als würde sich auch der »Geflügelte Tod« hier unten
irgendwo verbergen, fand keine Zeit, neue Kraft zu sammeln oder sich Gedanken
über das rätselhafte Phänomen zu machen.
    Er hörte ein Geräusch.
    Leise Schritte erfolgten, wie von nackten
Füßen.
    Eine schattenhafte Bewegung im Halbdunkeln
neben der dargestellten Szene erregte seine Aufmerksamkeit.
    Helle Haut, schulterlanges Haar ... eine
Frau, vollendet in Gestalt und Bewegung, nackt, wie Gott sie schuf, kam mit
rätselhaftem Lächeln auf ihn zu.
    Spätestens in diesem Augenblick wußte Larry
Brent nicht mehr, ob er wachte oder träumte.
    »Hallo, Sohnemann ?« flüsterte die charmante Schwedin mit verführerischer Stimme. »Nett, dich hier
zu sehen ... Ich habe schon so auf dein Kommen gewartet.«
    Da stimmte etwas nicht.
    Narrte ihn ein Spuk? Hatte sein Verstand
durch die ungewöhnlichen Belastungen der letzten Stunden gelitten?
    Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C lächelte ihn
an und streckte die Hände nach ihm aus, so daß ihre Fingerspitzen ihn
berührten.
    Larry merkte es sofort, zuckte zusammen und
wich einen Schritt zurück.
    Seine schlimmsten Befürchtungen bestätigten
sich.
    Der optische Eindruck war perfekt und
täuschte das Auge gerade in der halbdunklen Umgebung wie dieser.
    Aber das Gefühl wurde nicht so leicht
getäuscht.
    Mornas Finger waren eiskalt, als strömte kein
Blut mehr in ihren Adern, und - sie waren hart wie Wachs ...
    Morna Ulbrandson lebte nicht mehr wirklich,
sie war - eine Wachspuppe!
     
    ●
     
    In der Wohnung mit den hohen Räumen und den
dunklen Türen, die dringend einen neuen Anstrich vertrugen, fühlte er sich
trotz der fremden Einrichtung sofort heimisch.
    Terry Whitsome verlor keine Zeit.
    Vom ersten Moment an plante er nur für das,
was er hier durchführen wollte.
    Als erstes mußte die Leiche verschwinden.
    Einfach hinaustragen konnte er sie nicht. Er
fand einen Weg, der ihn zufriedenstellte.
    Beim Rundgang durch die Wohnung schritt er
durch den langen
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