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1020 - Das Viren-Experiment

Titel: 1020 - Das Viren-Experiment
Autoren: Unbekannt
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noch nicht durchschauen." Er machte eine ärgerliche, alles umfassende Geste. „Und nun das hier!"
    „Wurde dieser Quiupu nicht bewacht?" erkundigte sich Salik.
    „Wir haben ihn beobachten lassen. Trotzdem ist er unseren Spezialisten mühelos entschlüpft. Inzwischen haben wir einen Teil seiner ursprünglichen Ausrüstung gefunden und untersuchen lassen. Er verfügt offenbar über phantastische Hilfsmittel."
    Alles, was er von Carfesch erfahren hatte, drängte sich in Alaskas Bewußtsein. War es nicht besser, wenn er Rhodan unverzüglich davon unterrichtete? Er entschied sich dafür, sich an das Versprechen zu halten, das er dem Sorgoren gegeben hatte.
    „Quiupu hat anscheinend nur solche Dinge mitgenommen, die er für bestimmte Experimente oder für seine seltsamen Riten benötigt", fuhr Rhodan fort. „Wir haben insgesamt sechs Suchtruppen gebildet, eine davon besteht aus Mutanten und wird sicherlich bald Erfolg haben."
    „Vielleicht befindet sich Quiupu längst nicht mehr auf der Erde", warf Salik ein.
    „Das können wir nicht ausschließen, denn es gibt schließlich viele Möglichkeiten, an Bord eines Raumschiffs zu gelangen und von Terra zu entkommen." Rhodan zuckte mit den Schultern. ,;Doch daran glaube ich nicht."
    „Warum alarmieren wir nicht die Öffentlichkeit?" erkundigte sich Galbraith Deighton, der in diesem Augenblick zu der Dreiergruppe trat. „Bei Quiupus ungewöhnlichem Aussehen sollte er überall auffallen."
    „Darauf möchte ich im Augenblick noch verzichten", entschied Rhodan.
    „Suchmeldungen, die Außerirdische betreffen, verursachen immer Unruhe und nähren Gerüchte. Unbewußt entstehen dabei auch Feindbilder. Ich will nicht, daß die Suche nach Quiupu von gelangweilten Bürgern als eine Art Sport betrieben wird. Vorläufig werden wir uns allein um ihn kümmern."
    „So, wie er jeden Morgen heult, sollte es eigentlich ein leichtes sein, ihn aufzuspüren", bemerkte Deighton ironisch.
     
    *
     
    Saedelaere und Salik erhielten den gemeinsamen Befehl über eine Suchtruppe, die aus drei der Spezialisten bestand, die Quiupu bisher beobachtet hatten. Die Spezialisten, zwei Männer und eine Frau, wurden Salik und dem Transmittergeschädigten vorgestellt. Die Frau war ziemlich groß, wuchtig und schweigsam. Sie hieß Heien Schutmeester. In ihren großen, blaßgrünen Augen lag eine Spur von Ironie, wann immer sie Alaska damit anblickte. Der ältere der beiden Männer hieß Carmor Sarbot, der Typ des eleganten, überlegen wirkenden Menschen. Auf den ersten Blick war zu erkennen, daß er sein Haar sorgfältig pflegte und auf seine Kleidung achtete. Er sprach in einem näselnden Tonfall, den er sich zweifellos im Verlauf der Jahre erst zugelegt hatte. Der zweite Mann hieß Hermit Sprague und wirkte ein bißchen tölpelhaft. Er hatte einen Hang für humorvoll gedachte Bemerkungen, über die niemand zu lachen bereit war.
    Alle drei Spezialisten ließen deutlich erkennen, wie sehr es sie getroffen hatte, daß Quiupu ihnen entschlüpft war. Saedelaere zweifelte keinen Augenblick daran, daß die Spezialisten qualifizierte Mitarbeiter von HQ-Hanse waren, aber ihr Selbstbewußtsein hatte doch einen erheblichen Knacks erhalten.
    „Es ist sicher sinnlos, wenn wir aufs Geratewohl losziehen", sagte Alaska Saedelaere bei der ersten gemeinsamen Lagebesprechung. „Salik kennt Quiupu überhaupt nicht, und ich habe ihn erst einmal gesehen. Ihr drei jedoch habt, ihn über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet, kennt also zumindest einen Teil seiner Angewohnheiten. Über diese wollen wir ausführlich sprechen, denn auf diese Weise ergibt sich vielleicht die Möglichkeit, die Plätze, an denen wir suchen können, auf eine Anzahl herabzudrücken, die einen gewissen Optimismus erlaubt."
    Die Bereitschaft der drei Menschen, mit Salik und Saedelaere zusammenzuarbeiten, war nicht sonderlich groß.
    Als Saedelaere mit Salik ein paar Minuten allein war, machte der Ritter der Tiefe eine entsprechende Bemerkung.
    Alaska lachte auf.
    „Wir zwei", sagte er, „sind zwar Menschen, aber trotzdem nicht von ihrer Art. Du wirst erkennen müssen, Jen, daß ein besonderer Status auch seine Probleme mit sich bringt.
    Du hast die Aura des Wächterordens, die kannst du beim Umgang mit alltäglichen Menschen nicht ablegen, genauso wenig wie ich meine Maske."
    Salik sah ihn bekümmert an.
    „Das heißt, daß wir isoliert sind."
    „Wir leben auf der einsamen Seite einer unsichtbaren Mauer", nickte Saedelaere.
     
    3.
     
    Rund
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