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0319 - Götzenbrut

0319 - Götzenbrut

Titel: 0319 - Götzenbrut
Autoren: Jason Dark
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Suko hörte sie, wenn die Körper gegeneinander rieben oder sie mit ihren zahlreichen Füßen über den Boden hackten. Sogar auf den Dächern der Häuser hatte Suko die Spinnen gesehen, als monströse, stumme Wächter einer unheimlichen und für Suko noch nicht erklärbaren Magie.
    Wie kam er weg? Der Weg nach vorn war ihm versperrt. Der in die entgegengesetzte Richtung ebenfalls, und ihm blieb praktisch nur eine einzige Chance. Er mußte sich den Weg freikämpfen.
    Zum Glück besaß er eine Waffe, die für die weißen Monsterspinnen absolut tödlich war.
    Seine Dämonenpeitsche. Er hatte bereits zwei Spinnen damit erledigt, nur war das Problem damit langfristig nicht gelöst, denn die anderen würden nicht aufgeben. Und sie waren in der Überzahl. Sie würden Suko das Leben schwermachen und ihn irgendwann einmal so erwischen, daß er keine Chance mehr besaß, mit dem Leben davonzukommen.
    Der Inspektor war Realist, das sah er alles ein, doch es mußte einfach noch einen Weg geben.
    Zum Glück waren die Spinnen nicht so nahe herangekommen, daß Suko jetzt schon gezwungen war, sich zu verteidigen. Er konnte noch nach einer Lösung Ausschau halten, wobei er seinen eigentlichen Grund für den Besuch in diesem kleinen Ort vergessen konnte.
    Der Grund hieß John Sinclair. In London hatte man sich um den Geisterjäger Sorgen gemacht. Suko war geschickt worden, um ihm zur Seite zu stehen, bisher hatte er von seinem Freund nicht einmal einen kleinen Finger zu sehen bekommen.
    Dafür die Spinnen.
    Hinter sich vernahm er ein Krachen. Auf der Stelle wirbelte Suko herum, er rechnete damit, von einem Untier angegriffen zu werden.
    Aber der Lärm hatte einen anderen Grund.
    Eine der weißen Riesenspinnen hatte ihren Platz auf dem Dach verlassen und war nach unten gesprungen. Ein Fehlsprung, denn bevor sie den Boden erreichte, war sie in einer Oberleitung gelandet und hatte durch den Druck zwei Masten umgerissen.
    Sie kippten allmählich dem Boden entgegen, während sich die Spinne in der Leitung verheddert hatte.
    Es geschah, als sie Kontakt mit dem Boden bekam. Plötzlich war der Stromkreis geschlossen, und Suko sah plötzlich die blitzenden Spuren, die sich über den Körper der weißen Spinne legten, sehr heiß waren und das unheimliche Insekt entzündeten.
    Plötzlich stand es in hellen Flammen.
    Dann fuhr ein Windstoß herbei, traf die Flammen, fachte sie noch stärker an und wehte Suko einen scharfen Geruch entgegen, der vom Knistern und Knacken des Feuers begleitet wurde. Die Spinne wurde von dem Feuer regelrecht eingeschmolzen.
    Eine weniger, dachte Suko und erinnerte sich auch daran, daß durch die Zerstörung der Leitung die Verbindung zur Außenwelt abgeschnitten war. Telefonisch würde er keine Hilfe mehr herbeirufen können.
    Während sich Suko wieder umdrehte, streifte sein Blick über die glatten Dächer der Häuser.
    Manche waren von zwei Spinnen besetzt, und einige Tiere bewegten sich schnell voran, wobei sie mit grotesk wirkenden Sätzen von einem Dach zum nächsten sprangen.
    Allmählich wurde es Zeit.
    Wenn Suko zu Fuß lief, hatte er keine Chance, das sah er glasklar.
    Es gab vielleicht noch eine Möglichkeit zur Flucht. Er mußte den Wagen des toten Bürgermeisters und Verräters Romero Sanchez benutzten.
    Soviel Suko wußte, hatte der Mann den Schlüssel stecken lassen.
    Der Fiat war also fahrbereit.
    Er parkte am Brunnen, und das waren ungefähr zehn Schritte, die Suko zurücklegen mußte.
    Da klirrte es rechts von ihm.
    Es war die Scheibe eines Bodega-Fensters, das von zwei Spinnenbeinen eingetreten wurde. Die Glasscherben wirbelten dem Inspektor entgegen.
    Suko riß die Arme hoch, um sein Gesicht vor den scharfen Splittern zu schützen. Und eine Sekunde später sah der Inspektor die weiße Monsterspinne, die durch das Fenster klettern wollte, aber darin steckenblieb.
    Zwei Füße hatte sie nach vorn gestreckt. Sie schwangen auf und nieder, wobei sie Suko wie dürre Pferdebeine vorkamen. An den Bewegungen der Spinne erkannte der Inspektor, daß sie einen Rückzieher versuchte, damit aber scheiterte.
    Der Chinese ließ sich die Chance nicht entgehen. Als er mit der Dämonenpeitsche zuschlug, hatte sich sein Gesicht verzerrt, einen solchen Haß empfand er gegen die Spinne.
    Mit zwei wuchtigen Schlägen hieb er das widerliche Riesentier förmlich auseinander. Die Schale platzte wiederum auf und gab Suko die Sicht auf das Innere der Spinne frei.
    Seine Augen wurden groß. Plötzlich hatte er das Gefühl, mit
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