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0976 - Kämpfer für Garbesch

Titel: 0976 - Kämpfer für Garbesch
Autoren: Unbekannt
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unterbrach.
    Yesevi Ath sicherte nach allen Seiten, um sich zu vergewissern, daß sein Gegner allein gewesen war.
    Danach stieg er zu ihm hinauf und blickte in ein relativ faltenarmes dunkelgraues Gesicht, dessen Augen starr in den Sternenhimmel blickten.
    Ein noch ziemlich junger Labori. Das erklärte die Fehler, die er begangen hatte. Wahrscheinlich war er von seiner Gruppe wegen anhaltenden Mißerfolgs bei der Jagd verstoßen worden und hatte keinen anderen Ausweg gesehen, als einen Anschlag auf den Vorbeißer aller Laboris zu wagen, um sich zu rehabilitieren.
    Yesevi Ath bückte sich und nahm dem Toten die Lederschnur mit dem Amulett ab, dann stieg er wieder zum Talgrund ab und setzte seinen Weg fort.
    Wenig später verließ Yesevi Ath das Tal der Drachen, durchquerte das kreisförmige Tal der Schwefelquellen und erreichte die Höhle, in der seine Jagdgruppe ihr Lager errichtet hatte.
    Hessolo 0th, der den Zugang bewachte, löste sich aus seinem Versteck und musterte das Bündel, das auf dem Rücken des Vorbeißers befestigt war. Als er erkannte, worum es sich handelte, stieß er eine Serie bellender Schreie aus, warf sich herum und eilte in die Höhle hinein.
    Yesevi Ath folgte ihm und befand sich kurz darauf in einer natürlichen Felsenkammer, die vom Leuchten zahlreicher Ampelflechten in düsteres grünliches Licht getaucht wurde.
    Die Jagdgruppe des Vorbeißers hatte einen Halbkreis gebildet: acht muskulöse Männer, elf ebenso muskulöse Frauen und sieben Kinder, von denen drei noch Säuglinge waren und von ihren Müttern auf dem Rücken getragen wurden.
    Ehrfürchtig starrten sie alle aus ihren schwarzen Kugelaugen auf Yesevi Ath und das Bron-Klyth, das er von seinem Rücken nahm und auf den Boden legte.
    Yesevi Ath richtete sich auf, nachdem er das tote Bron-Klyth niedergelegt hatte. Auffordernd blickte er die Mitglieder seiner Gruppe an.
    Zwei Frauen und ein Mann eilten in den Hintergrund der Höhle. Sie trugen mehrere unterarmlange Honigechsen, einen halbwüchsigen Belgremer und in einem Lederbeutel die Honigwaben eines Stocks von Sammlerlibellen. Nachdem sie die Beute neben das tote Bron-Klyth gelegt hatten, traten sie zurück.
    Yesevi Ath prüfte die Beute und stellte befriedigt fest, daß nichts davon angerührt worden war. Niemand hatte gefrevelt, obwohl ihnen allen der Hunger aus den Augen sah.
    Yesevi Ath beugte sie tief hinab. Sein Zangengebiß schnappte zuerst über dem Schädel des toten Bron-Klyth zusammen. Knochen splitterten. Der Vorbeißer aß schlürfend. Danach biß er eher symbolisch alle weiteren Beutestücke an, richtete sich wieder auf und deutete auf den Boden.
    Das war das Signal für die Mitglieder seiner Jagdgruppe, die Freigabe der Beute. Männer und Frauen zerlegten die Beute, schnitten das feste Fleisch in Streifen, die sie in Lederbeutel packten und teilten die Innereien und weicheren Fleischstücke in Portionen auf, die anschließend verteilt und gegessen wurden.
    Die Laboris verzehrten die Beute roh. Sie kannten zwar das Feuer, aber sie kannten auch die Empfindlichkeit ihres Lebensraums, zu dem sie auch die dünne Atmosphäre rechneten - und sie wußten, daß sie alles vermeiden mußten, was den ohnehin schwachen Sauerstoffgehalt dieser Atmosphäre verringern konnte.
    Deshalb brannten in ihren Lagern und Wohnhütten niemals Feuer, es sei denn, um gewisse Heiltränke zu kochen.
    Nach der Mahlzeit teilte Yesevi Ath die Wache neu ein, dann zogen die Mitglieder seiner Jagdgruppe sich in die Seitenstollen zurück, die von der Haupthöhle abzweigten.
     
    2.
     
    Yesevi Ath setzte sich auf, als er hörte, daß sein Name gerufen wurde.
    „Wer ruft?" fragte er.
    „Usilfe!" scholl es durch den Seitenstollen.
    Yesevi Ath erinnerte sich, daß er Usilfe Eth vor zwei Tagen losgeschickt hatte, damit sie Großwild aufspürte.
    „Komm herein!" befahl er.
    Wenig später betrat Usilfe Eth die kleine Felsenkammer am Ende des Seitenstollens. Die Späherin trug den gleichen schwarzen Lederkilt wie alle erwachsenen männlichen und weiblichen Laboris, dazu eine Weste aus der Wolle der Uguer-Symbionten und eine flache Mütze aus dem gleichen Material. Unter ihrer dunkelgrauen Haut spannten sich Muskelpakete, die denen Yesevis kaum nachstanden. In der rechten Hand hielt sie ihren Schleuderstab - ebenfalls aus dem Unterschenkelknochen eines von ihr besiegten Laboris. Hinter dem um den Leib gewickelten Seil stak der scharfgeschliffene Knochendolch.
    Sie schnaubte verächtlich, als sie Gisileh und
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