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0976 - Kämpfer für Garbesch

Titel: 0976 - Kämpfer für Garbesch
Autoren: Unbekannt
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Vorbeißer werden, der klüger, stärker und mutiger als die anderen Laboris ist!"
    Yesevi Ath rollte mit den Augen und klappte mit seinem zangenförmigen Gebiß.
    Ich bin der Vorbeißer von Arpa Chai! dachte er grimmig. Und niemand wird mir meinen Rang streitig machen können!
    Als die Stimme aus dem Schallrohr verhallt war, verwandelte sich die statuenhafte Gestalt Yesevi Aths wieder in eine Jagdmaschine aus eisenharten Knochen, Sehnen gleich Stahldraht und Muskeln wie Federplastik.
    Er wirbelte herum und starrte auf die Stelle, an der er den Belgremer gesehen hatte. Das Tier war natürlich verschwunden, aber es war ein sehr gefräßiger Nachträuber und mußte sich noch innerhalb seines Jagdreviers befinden.
    Yesevi Ath lief auf seinen langen, kraftvoll federnden Beinen am Rand der Schlucht entlang. Seine Augen drehten sich in ihren Höhlen und musterten aufmerksam das Gelände. Ihnen entging kaum etwas. Sie sahen die fingerlangen, unablässig fressenden Farnmaden ebenso wie die kleinen dunkelbraunen Flatterkrebse, die arg dicht über den langen „Haaren" der Bartflechten winzige Eierläuse jagten, die wiederum auf der Suche nach Gelegen der Wanderblumen waren.
    Nach kurzer Zeit entdeckte Yesevi Ath den Faden, an dem sich der Belgremer abgeseilt hatte. Er ließ sich jedoch nichts anmerken und eilte weiter, bis er das Revier des Belgremers verlassen hatte.
    Belgremer lebten und jagten in genau abgegrenzten Revieren, und im Verlauf der Evolution hatten nur die Gene überlebt, die einen artenschwächenden Kamp£ um die Reviere verhinderten. Dadurch war für jeden ausgewachsenen Belgremer hinter der Grenze seines Reviers die Welt zu Ende - und logischerweise gab es für den von Yesevi Ath ins Auge gefaßten Belgremer keinen Feind mehr, als Ath sein Revier verlassen hatte.
    Yesevi Ath wußte das und richtete sich danach. Er lief im angrenzenden Revier nur noch wenige Meter, dann legte er sich hin, dann schob er sich über den Rand der Schlucht. Seine nackten Füße tasteten den Fels sorgfältig ab, denn unten am Grund der Schlucht lag noch das Revier „seines" Belgremers, und ein noch so winziger, ins Rollen gebrachter Stein würde das vorsichtige Tier veranlassen, bis zum Anfang der nächsten Nacht in seinem unzugänglichen Felsversteck auszuharren.
    Nach etwa einer halben Stunde berührten seine Füße den feuchten Grund der Schlucht, strichen über Farne und Moose und fanden schließlich festen Halt.
    Yesevi Ath erstarrte, als er wenige Augenblicke später das Ping, Ping, Ping der Schallortung eines Belgremers vernahm. Er fragte sich, ob das Tier trotz seiner Vorsicht etwas von seiner Anwesenheit gespürt hatte.
    Doch dann hörte er ganz in der Nähe einen schweren Körper durch die Luft fliegen, drehte den Kopf und erblickte ein Bron-Klyth, das lautlos bis fast zum Grund der Schlucht gesegelt war und nunmehr mit zusammengeklappten Deltaflügeln auf eine Beute stürzte.
    Der Jäger zweifelte keinen Augenblick daran, daß diese Beute der Belgremer war.
    Und der Belgremer gehörte ihm!
    Aus dem Stand heraus schnellte sich Yesevi Ath hoch und auf seinen Konkurrenten. Die geballten Fäuste streckte er weit nach vorn. Sie prallten seitlich gegen den schwarzbehaarten Körper des Bron-Klyth und stießen das überraschte Tier zur Seite.
    Das Bron-Klyth überschlug sich zweimal, dann richtete es sich fauchend auf, öffnete den Rachen und entblößte dabei zwei Reihen langer scharfer Zähne.
    Normalerweise hätte es sich sofort auf den Labori gestürzt und ihn wahrscheinlich sogar getötet, denn ein Bron-Klyth war stärker als ein durchschnittlicher Labori und der geborene Killer.
    Doch dieses Raubtier zögerte, weil sein Instinkt nicht zwei notwendige Handlungen gleichzeitig ausführen konnte: einmal die geschlagene Beute festzuhalten und zum anderen den Konkurrenten zu töten.
    Und als es sich entschied, wickelte sich die Schnur des Schleuderstabs bereits blitzschnell um seine Kiefer - und der Stab aus dem Unterschenkelknochen eines Laboris traf mit großer Wucht seine beiden goldfarbenen Augen.
    Der Selbsterhaltungstrieb des Raubtiers verdrängte den Kampfinstinkt. Es schnellte sich hoch und versuchte mit weiten Sprüngen zu entkommen. Doch mit seinen zwar kräftigen, aber kurzen vier Beinen war es nicht für lange Sprints gebaut. Seine Spezialität war das lautlose Heransegeln an die Beute und das schnelle Zustoßen.
    Nach knapp zehn Metern hatte Yesevi Ath es eingeholt und warf sich auf seinen Rücken. Er krallte sich
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