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0976 - Kämpfer für Garbesch

Titel: 0976 - Kämpfer für Garbesch
Autoren: Unbekannt
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in die ledrigen Gleitschwingen, die auf dem Grund der Schlucht nutzloser Ballast für das Bron-Klyth waren.
    Das Tier warf sich fauchend herum und schnappte nach dem Jäger. Doch sein Maul war noch durch die Lederschnur des Schleuderstabs verschlossen, und so brauchte Yesevi Ath die scharfen Zähne nicht zu fürchten.
    Er griff nach dem Schleuderstab und zog ihn zu sich heran. Das Bron-Klyth warf sich auf den Rücken.
    Yesevi Ath spürte, wie einige Messerfarne ihre scharfen Blattkanten durch das Fleisch seiner unbedeckten Beine zogen. Er ließ jedoch nicht los, sondern zog den Schleuderstab mit aller Kraft näher zu sich.
    Das Bron-Klyth wehrte sich verzweifelt, aber seine Pranken vermochten den Feind nicht zu erreichen, während sein Hals unerbittlich weiter hach hinten gezogen wurde.
    Plötzlich hörte Yesevi Ath ein scharfes trockenes Knacken. Schlagartig erstarb die Gegenwehr des Bron-Klyth.
    Keuchend lag der Jäger unter der toten Beute. Aber er ließ sich nicht viel Zeit, sondern stemmte sich gleich darauf mit Händen und Füßen gegen den Rücken des Tieres, stieß kraftvoll zu und schleuderte es von sich.
    Yesevi Ath sprang auf und stieß den langgezogenen Siegesschrei aus. Anschließend schnürte er seine Beute mit Hilfe der mitgeführten Schnüre zu einem einigermaßen handlichen Bündel zusammen, schnallte es sich auf den schmerzenden Rücken und machte sich an den Aufstieg.
    Um den Belgremer, den das BronKlyth am Anfang des Kampfes fallengelassen hatte, kümmerte er sich nicht mehr. Auf einer Welt, auf der es mehr hungrige Mäuler als Beute gab, blieb nichts Eßbares länger als wenige Sekunden unbeaufsichtigt liegen.
     
    *
     
    Yesevi Ath war ungefähr dreihundert Meter tief ins Tal der Drachen eingedrungen, als ihm die vertiefte Stille auffiel.
    Dennoch setzte er seinen Weg fort, nur mit noch stärker angespannten Sinnen als zuvor. Es gab nur zwei denkbare Gründe für die vertiefte Stille: Entweder hielt sich irgendwo eine Honigechse auf oder aber ein Labori.
    Eine Honigechse bedeutete keine Gefahr. Anders sah es aus, falls es sich bei dem Störenfried um einen Labori handelte. Ein Angehöriger von Yesevi Aths Jagdgruppe konnte es nicht sein, denn diese Männer, Frauen und Kinder hatten genaue Anweisungen, wo sie umherstreifen durften. Das Tal der Drachen gehörte nicht zu jenen Gebieten.
    Ein fremder Labori aber bedeutete immer Gefahr, denn als Vorbeißer war Yesevi Ath ständig Angriffen anderer Laboris ausgesetzt, die ihn besiegen und seinen Rang einnehmen wollten.
    Die Kugelaugen Yesevi Aths konzentrierten sich vor allem auf die Beobachtung des Talgrunds vor ihm, während die Ohren auf Geräusche von den zerrissenen Flanken achteten. Als er wenige Meter vor sich einen etwa drei mal vier Meter großen Fleck des Sandbodens sah, auf dem seine vom ersten Durchgang her hinterlassenen Fußspuren teilweise verwischt oder verändert waren, bleckte er höhnisch die Beißzangen.
    Wer immer es auf ihn abgesehen hatte, dem fehlte die Erfahrung im Umgang mit den subtileren Mitteln der Jagd und des Kampfes. Er hatte eine kurze Wegstrecke mit Giftdornen gespickt und danach die Spuren seiner Tätigkeit und seine Fußspuren geglättet. Dabei war ihm der Fehler unterlaufen, die Fußspuren seines „Opfers" teilweise zu beschädigen. Er hatte es gemerkt und versucht, sie zu restaurieren, aber nicht bedacht, daß ein Labori wie Yesevi Ath seine eigenen Fußspuren so genau beobachtete, daß ihm der geringste Fehler auffiel.
    Yesevi Ath trabte scheinbar achtlos weiter. Dabei wich er kaum merklich mehr und mehr nach rechts aus, so daß er, als er den bewußten Sandfleck erreichte, an seinem rechten Außenrand entlanggehen konnte.
    Für einen in den Felsen geborenen Beobachter war das kaum zu erkennen, so daß Yesevi Ath die für ihn bestimmte Falle zu einer Falle für seinen Gegner umfunktionieren konnte.
    Er zuckte plötzlich zusammen, als wäre er in einen Dorn getreten, dann lief er hinkend weiter nach rechts und bückte sich, als wollte er seinen verletzten Fuß untersuchen.
    Doch im nächsten Augenblick fuhr er wieder hoch - völlig unverhofft für seinen Gegner.
    Tatsächlich entdeckte er im glitzernden Schein der nahen Sterne und leuchtenden Gasnebel den Oberkörper eines Laboris, der über die Bruchkante eines Felsenrisses ragte. Er sah sogar im Gesicht seines Gegners das jähe Erschrecken. Dieser Ausdruck blieb, als die Schnur des Schleuderstabs sich um den Hals wickelte und die Blutzufuhr zum Gehirn
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