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0976 - Kämpfer für Garbesch

Titel: 0976 - Kämpfer für Garbesch
Autoren: Unbekannt
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Irgunah sah, die noch immer neben dem Vorbeißer schliefen, aber ein Blick aus Yesevis Augen rief sie zur Ordnung.
    „Ich habe die Spur eines Altvaters entdeckt", berichtete sie. „Sie führt genau ins kalte Feuerloch des Wangg Wanath, und er hat eine größere Beute mitgeschleppt."
    Yesevi Ath sprang wie elektrisiert auf.
    Altväter und Altmütter waren ausgewachsene Bron-Klyths, riesige Tiere von der Masse dreier Laboris.
    Infolge ihres hohen Gewichts und der dünnen Atmosphäre Arpa Chais trugen ihre Flughäute sie nicht mehr. Sie konnten nicht mehr im Drachenflug segeln wie die jungen Bron-Klyths und zogen sich deshalb auf die Berge zurück. Jeweils ein Altvater oder eine Altmutter lebte dort oben und verließ den Berg auch nicht mehr. Aber sie waren ungeheuer schlau und ließen sich nur selten aufspüren.
    Doch wenn es einer Jagdgruppe gelang, einen Altvater oder eine Altmutter zu erlegen, hatten ihre Mitglieder für längere Zeit ausgesorgt und konnten sich von den Strapazen der vorhergehenden Zeit erholen.
    „Wir brechen sofort auf!" entschied Yesevi Ath.
    Er stieß die beiden weiblichen Laboris neben sich mit den Füßen an, bis sie aufwachten, dann eilte er mit Usilfe Eth in die Haupthöhle, legte die Hände trichterförmig vor den Mund und rief den Weckruf zur Großwildjagd.
    Es dauerte nicht lange, dann hatten sich die Jäger und Jägerinnen in der Haupthöhle versammelt.
    „Usilfe hat die Spur eines Altvaters gefunden", erklärte Yesevi Ath. „Er befindet sich wahrscheinlich noch im kalten Feuerloch des Wangg Wanath. Wir brechen auf, nehmen alle Vorräte mit und schicken die Kinder in die Höhle des Flüsternden Riesen."
    Unter den kleineren Kindern entstand Unruhe. Sie fürchteten sich davor, längere Zeit von ihren Müttern getrennt zu sein - nicht ohne Grund, denn wenn sie von einer anderen Jagdgruppe gefunden wurden, waren sie nichts anderes als willkommene Beute. Der Kampf ums Uberleben war gnadenlos auf Arpa Chai.
    Die älteren Kinder dagegen sahen der Zeit der Trennung gefaßt entgegen.
    Angeführt von Yesevi Ath, verließen die Laboris ihre Höhle. Draußen empfing sie die Glut des vollen Tages. Die Strahlen der roten Sonne Wahiat Zent prallten erbarmungslos auf die Felsen herab und ließen die Luft über ihnen wabern. In dieser höllischen Hitze war alles Leben erstarrt. Die Tiere hatten sich in Felsenhöhlen zurückgezogen und die Pflanzen hatten sich zusammengefaltet oder zusammengerollt.
    Mit raumgreifenden Schritten bewegten sich die Laboris über den glutheißen Felsboden, vor dem ihre dicken Hornsohlen sie einigermaßen schützten. Sie stiegen an einer Felsleiste empor und gingen wenig später über den Kamm eines Sandsteinrückens. Von dort aus sahen sie die Berge des Massivs der Giganten, das die Talregion, in der die Laboris lebten, hufeisenförmig einschloß.
    Das Massiv schützte diese Talregion wirksam gegen die glutheißen Winde, die weiter im Norden wehten und große Teile des Planeten in eine Wüste verwandelt hatten, in der nicht einmal ein Labori hätte überleben können.
    Nur in der Talregion des Südpols herrschten einigermaßen erträgliche Bedingungen, und es gab genug Tiere und Pflanzen für alle gesunden und kräftigen Jäger.
    Yesevi Ath musterte im Gehen den zweieinhalbtausend Meter hohen Wangg Wanath, den Kegel eines längst erloschenen Vulkans, sowie die Gipfel des Kalayn Kongg, des Tragg Tranath und wie sie alle hießen.
    Dominierend war der Hay Hayyat, auch wenn er nur der achthöchste Berg des Massivs war. Aber er fiel durch seine Wuchtigkeit aus dem Rahmen der anderen Berge heraus.
    Nach etwa einer Stunde erreichte die Gruppe den Flüsternden Riesen, eine zirka fünfzig Meter hohe Felsklippe, in der man mit einiger Phantasie die Statue eines riesigen Laboris sehen konnte: zwei lange „zusammengewachsene" Beine, den kurzen, beinahe kugelförmigen Rumpf mit den „angewachsenen" Armen und den langgestreckten Schädel, bei dem das zangenförmige Gebiß deutlich hervortrat.
    Am Fuß der Klippe befand sich der Eingang zu einer Höhle, von der ein wahres Netz von Stollen strahlenförmig nach unten führte. Dort, wo sich die Stollen in einer Tiefe von mehreren hundert Metern verengten, konnte man das Rauschen eines subplanetarischen Flusses hören. Doch kein Labori hatte ihn je gesehen, obwohl viele versucht hatten, ihn zu erreichen.
    Uberhaupt gab es in der Tiefe von Arpa Chai reichlich Wasser. Es hatte sich in Jahrmillionen immer tiefer durch das weiche Gestein
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