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0975 - Burning Man

0975 - Burning Man

Titel: 0975 - Burning Man
Autoren: Anika Klüver und Simon Borner
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das?«
    »S-Steve«, keuchte Lenny in seinem Rücken. Er schien sich vor Entsetzen nicht rühren zu können. »D-das klang wie Steve.«
    Bevor Zamorra die Gelegenheit hatte, über diese bemerkenswerte Entdeckung nachzudenken, ging das Vieh zum Angriff über! Mit unfassbarer Geschwindigkeit und Präzision hechtete es auf den Meister des Übersinnlichen zu - und Merlins Stern tat seine Pflicht. Magische Lichtblitze zuckten durch die menschenleere Nacht, als Zamorras Schutzamulett für seinen Träger in den Ring stieg. Die Luft roch nach Ozon.
    Zu dieser späten Stunde hielt sich niemand sonst auf dem kleinen Außengelände des Polizeireviers auf. Dies kam dem Professor nun zugute, musste er sich also »nur« um sich und den jungen Lenny sorgen. Mittels Mentalbefehl wies er das Amulett an, auch ihn unter die Schutzkuppel zu nehmen. Hoffentlich hält sie lang genug, dachte er besorgt. Seit Vegas war er kaum zur Ruhe gekommen, und die ihm fehlende Energie hatte dramatische Auswirkungen auf die Leistungskraft von Merlins Stern.
    Wieder griff der Wüstenteufel an, und wieder hüllten die energetischen Blitze der Schutzkuppel ihn schon im Sprung ein, fixierten ihn in der Luft.
    Damit er die Kuppel gar nicht erst erreicht, verstand Zamorra. Die Magie des Amuletts passt sich der Bedrohung an.
    Das war schon ein bedeutender Fortschritt, verglichen mit der vorherigen Konfrontation mit diesen Wesen. Reichte es aber, um den entscheidenden Unterschied zu machen? Schon jetzt, keine Minute nach Beginn dieses Kampfes, spürte Zamorra seine Kräfte schwinden - und seine Konzentration. Schwindel überkam ihn. Für einen entsetzlichen Moment drehte sich die Welt vor seinen Augen, und mit der Orientierung verschwand auch die magische Kuppel!
    Lenny schrie auf. Er kannte Zamorras Magie nicht, da er bisher noch keine der Wüstenteufelattacken wahrgenommen hatte. Doch nun, da er endlich sah, begriff er offenkundig schnell - und wusste, wann er und Zamorra ohne Deckung waren.
    Nicht aufgeben.
    Der Dämonenjäger ballte die Hände zu Fäusten, bis sich seine Nägel ins Fleisch schnitten. Der Schmerz brachte ihn zurück ins Hier und Jetzt. Sofort entstand die Kuppel wieder - just in dem Augenblick, in dem der Geisterkojote auf die beiden Menschen zugehechtet kam. Sie zerschnitt ihn in der Körpermitte, und das Wesen verschwand.
    Keuchend brach Zamorra zusammen. Lenny stützte ihn und sah ihn aus erschrocken aufgerissenen Augen an. »Okay«, sagte der Junge leise. »Allmählich sollten Sie mir echt mal erklären, wer zum Teufel Sie sind.«
     
    Kapitel 2: Indian Spirit
    Las Vegas
    Mittlerweile war es später Abend, doch in Vegas gingen die Lichter niemals aus. Kaltes Neon tauchte die Stadt in eine unwirkliche Helligkeit, die der Nacht trotzte. Vor dem Indian Spirit Casino war alles ruhig. Das große Polizeiaufgebot war abgezogen, und vor dem Eingang stand lediglich ein uniformierter Beamter, um dafür zu sorgen, dass kein Unbefugter hineingelangte und um zu melden, falls sich im Inneren etwas tat.
    »Können wir vielleicht kurz nach Janet sehen?«, fragte Brad zaghaft, als er und Nicole den Eingang passierten.
    »Ich denke, das wäre keine so gute Idee, Brad«, erwiderte sie. Sie hatte keine Ahnung, wie sich sein veränderter Zustand auswirkte, aber sie vermutete, dass der Anblick seiner geliebten Janet, die von einer dunklen Macht gefangen gehalten wurde, dem jungen Mann extrem zusetzen könnte. Es hatte ihn schon vorher sehr belastet, doch nun, da er sensibel auf alles Paranormale zu reagieren schien, würde ihn das vielleicht sogar um den Verstand bringen. Nicole rechnete damit, dass er protestieren würde, doch er warf nur einen sehnsüchtigen Blick in Richtung Casino und folgte ihr dann. Wahrscheinlich versteht er langsam, was hier auf dem Spiel steht, vor allem da er jetzt selbst einer der Spieler ist. Ich wünschte, ich hätte ihm das irgendwie ersparen können. Hätte dieser verdammte Pfeil doch nur mich getroffen.
    An einer Ecke vor dem Casino stand der alte Indianer und starrte vor sich hin. Er zeigte keine Regung, als Nicole mit Brad näher kam, und auch als sie vor ihm standen, schien er nicht sonderlich beeindruckt zu sein.
    »Ich habe getan, was Sie verlangt haben«, begann Nicole. »Ich habe Kojote bekämpft und einen Teil seiner Macht erlangt.« Zumindest hoffe ich, dass diese dämliche Feder ein Teil seiner Macht ist. Sie streckte eine Hand in Brads Richtung aus, und der reichte ihr die große schwarze Feder. Der Indianer
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