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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers
Autoren: Unbekannt
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antwortete nicht sofort. Erst nach ein paar Minuten meldete er sich von neuem.
    „Beide Gruppen haben sich mit beachtlicher Geschwindigkeit bewegt und ihr Ziel inzwischen erreicht. Sie dringen in die Fahrzeuge ein."
    Vavo Rassa kam zum Bewußtsein, daß die Lage womöglich ernster sei, als er bisher gedacht hatte.
    „Wir sollten nicht untätig im Hintergrund sitzen", sagte er mit Eifer. „Wir müssen sie angreifen und vertreiben. Und zwar sofort, bevor es zu spät ist."
    Der Helk reagierte nicht. Vavo Rassa wurde wütend.
    „Gib mir wenigstens Antwort!" schrie er. „Du bist ausreichend bewaffnet! Warum schickst du nicht zwei oder drei Segmente hinter den Einaugen her?"
    Abermals ließ Nistor sich Zeit. Dann aber sagte er: „Es ist zu spät. Sie haben beide Fahrzeuge vernichtet!"
    „Vernichtet ...?"
    In diesem Augenblick fuhr ein schwaches Zittern durch den Boden. Starr vor Entsetzen sah Vavo Rassa zwei weißgraue Rauchsäulen über den Rand des Tales emporsteigen. Fast eine Minute später rollte der Donner der Explosionen durch die Luft.
    Rassa - sie nannten ihn den „Bullen", wenn er sich in kriegerischerer; Stimmung befand als in diesem Augenblick - ließ müde und verzweifelt die Schultern hängen.
    „Was jetzt?" fragte er hilflos.
    Die Antwort des Helks überraschte seine Zuhörer. Mit einer Stimme, die so klang, als spreche jetzt ein ganz anderes Wesen, entschlossener und härter als der Nistor, den sie kannten, sagte er: „Es ist genug Unheil geschehen. Wir werden den Gegner aufspüren und unschädlich machen!"
     
    5.
     
    Zwei Männer aus Perry Rhodans Gruppe lagen bewußtlos am Boden. Dasselbe Los hatte drei Loower getroffen, die restlichen waren in die Dunkelheit entkommen.
    Die ohnmächtigen Terraner wurden aufgenommen. Ennea fand den Handscheinwerfer, der einem von ihnen entfallen war, und leuchtete den Weg. Sie öffnete die maskierte Tür. Die Halle war so hell erleuchtet wie zuvor. Perry trug den Herbeieilenden auf, die Tür mit Blastern niederzubrennen. Die Bewußtlosen wurden der Obhut des Bordarztes übergeben.
    „Heißt das, daß wir hier auf einen Stützpunkt der Loower gestoßen sind?" fragte Atlan, nachdem er Perrys Bericht gehört hatte.
    „Es sieht so aus, nicht wahr?"
    „Ich finde, es sieht gar nicht so aus", widersprach Ennea Gheet, und als sich daraufhin mehrere verwunderte Blicke auf sie richteten, fuhr sie fort: „Zwei von uns haben unmittelbar nach dem Erwachen einen Geruch wahrgenommen, den wir uns zunächst nicht erklären konnten. Wir wissen jetzt, daß es sich um die Körperausdünstung der Loower handelt. Als wir zu unserer Suchexpedition aufbrachen, legten wir etliche Kilometer zurück, ohne auch nur auf einen einzigen Loower zu treffen. Keiner von uns hat eine so vortreffliche Nase, als daß er Loower über Kilometer hinweg riechen könnte. Sie müssen also hier gewesen sein - etwa zu der Zeit, als wir zu uns kamen. Und sie waren wiederum hier, als wir von der Suche zurückkehrten und mit ihnen zusammenstießen. Wie läßt sich das Verhalten der Loower erklären? Sie haben gekundschaftet - genau wie wir. Es kundschaftet aber niemancl in seinem eigenen Stützpunkt herum, wie Sie mir sicherlich gerne zugeben werden."
    Ihre Logik schien unantastbar. Aber die Lage wurde dadurch nicht übersichtlicher. Wie waren die Loower in die Höhlen von Guckys Inn geraten?
    „Ich denke da an Äußerungen, die Pankha-Skrin getan hat", sagte Jentho Kanthall. „Er hält es nicht für unmöglich, daß sein Volk ein Suchschiff nach ihm ausschickt. Vielleicht mit Laires Auge an Bord. Ist es denkbar, daß dieses Fahrzeug Guckys Inn gefunden hat?"
    „Und hier gelandet ist? Ohne Gucky und Vurguzz?"
    „Es gibt sicherlich andere Möglichkeiten, die Raum-Zeit-Falte zu durchdringen."
    Der Gedanke, daß sich in der Nähe eine Gruppe von Loowern befand, die gekommen war, um ihren Quellmeister zu suchen und zu beschützen, faszinierte Perry Rhodan. Denn PankhaSkrin hatte keinen Zweifel daran gelassen, daß sich die Hauptmacht seines Volkes gegenwärtig in der heimatlichen Milchstraße befand. Wenn es gelang, sich mit den Loowern zu einigen, dann konnte man von ihnen über die Entwicklung in der terranischen Galaxis erfahren, längst überholte Informationen auf den neuesten Stand bringen.
    Plötzlich zuckte ihm ein ironischer Gedanke durch den Sinn.
    Sie hatten anfangs geglaubt, es seien die Loower, von denen sie eingesperrt worden waren. Meinten etwa die Loower ihrerseits, die Terraner seien die
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