Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
makelloses, glänzendes Schwarz. Sein mächtiges Auge brachte mit irisierendem Farbspiel jede Emotion zum Ausdruck, die ihn im Innern bewegte, und viele von diesen hatte sein Hofstaat beizeiten zu fürchten gelernt.
    „Wie kann der Traumgenerator zerstört worden sein?" rief er mit drÖhnender Stimme. „Habe ich nicht genug von euch an der Gnade des Beschützers teilnehmen lassen, daß ihr selbst den frechsten Eindringling im Handumdrehen hättet unschädlich machen können? Und was soll dieses Gerede von aufsässigen Gefangenen? Habt ihr nicht genug Kraft oder nicht genug Verstand, sie botmäßig zu machen?"
    Vor ihm standen, demütig auf das mittlere Armpaar gestützt, die Befehlshaber der valugischen Streitkräfte.
    Sie ließen Verthas’ donnernde Worte untertänig über sich hinwegbrausen. Als offenbar wurde, daß der Einhundertunddreizehnte Diener vorläufig nichts weiter zu sagen hatte, erhob einer von ihnen seine Stimme.
    „Du sollest uns zugute halten, oHerr, daß wir uns in einer Lage befinden, in der alle Erfahrung versagt.
    Noch nie zuvor sind fremde Sternenschiffe auf unserer Welt gelandet - wenn man von der Lichtkugel des Erschütterers des Universums absieht. Diesmal haben wir es gleich mit zweien zu tun. Wir haben sie ihres technischen Geräts beraubt, so daß sie sich nicht mehr bewegen können, und ihre Besatzungen gefangengenommen.
    So lautete der Befehl. Wir waren sicher, daß die Gefahr völlig neutralisiert sei. Niemand konnte ahnen, daß sich weitere Fremde auf dieser Welt befinden, die dem Einfluß des Traumgenerators entgingen."
    Verthas war eine Herrschergestalt. Aber er wußte, wann er sich selbst in Schranken zu weisen hatte.
    Weitaus weniger zornig als zuvor erklärte er: „Ich weiß, daß ihr tut, was das Gebot von euch verlangt. Aber dennoch ist die Lage nicht mehr so, wie das Gebot vorschreibt. Fremde Eindringlinge wurden unschädlich gemacht, aber sie sind nicht mehr unschädlich, denn sie sind zu sich gekommen und bekämpfen einander. Der Traumgenerator ist zerstört, und es liegt außerhalb unserer Kraft ihn wieder instand zu setzen. Das Gebot besteht weiterhin: Niemand, der nicht die Berechtigung des Erschütterers des Universums besitzt, darf diese Welt betreten. Und wenn er sie doeh betritt, so muß dafür gesorgt werden, daß er an einer Rückkehr in die Außenwelt gehindert wird, damit das Geheimnis gewahrt bleibt."
    Er hielt inne, um ihnen Gelegenheit zu geben, seine Worte zu verstehen. Es war wichtig, ihren Bewußtseinen immer wieder einzuprägen, was das Gebot verlangte. Schließlich fuhr er mit gemessener Stimme fort: „Ich sage euch, was zu tun ist. Die Sternenschiffe der fremden Eindringlinge sind zu zerstören. Da die Schiffe - unbemannt sind, besteht dabei keine Gefahr, und ihr könnt die ältesten und langsamsten eurer Krieger für dieses Unternehmen einsetzen.
    Die Unterwerfung der aufständischen Gefangenen dagegen ist ein wesentlich schwierigeres Vorhaben. Ich gestehe euch zu, daß weitere zwölf Dutzend eurer hervorragendsten Krieger in den Genuß der Gnade des Beschützers gelangen. Mehr darf dem Beschützer auf keinen Fall zugemutet werden. Er ist schwach und bedarf der Ruhe.
    Die Gefangenen sind auf dem schnellsten Weg zu unterwerfen. Wenn das mit den üblichen Mitteln nicht möglich ist, dann müssen die Roboter eingesetzt werden. Ich erwarte euren Bericht, und wenn aus ihm hervorgeht, daß ihr nicht imstande seid, die Lage unter Kontrolle zu bringen, dann lasse ich die Roboter marschieren."
    Ein Schauder überlief seine ZuhÖrer. Die Roboter waren Mordmaschinen, nur für den äußersten Notfall gedacht und unfähig, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Über Generationen hinweg hatte niemand damit gerechnet, daß sie je zum Einsatz gelangen würden. Seit Generationen seit dem Besuch des Erschütterers des Universums auf dieser Welt, zur Zeit, da Beriwannik, die Achtundfünfzigste Dienerin des Bebens, regierte und das Gebot erlassen wurde - war kein einziger Fremder hier eingedrungen. Jetzt aber, da die ersten Eindringlinge erschienen waren, trat gleichzeitig der äußerste Notfall ein?
    Die Befehlshaber der valugischen Streitkräfte waren verwirrt und wußten nicht, was sie von der Lage zu halten hatten, als Verthas sie entließ. Und die Erlaubnis des Herrschers, zwölf weitere Dutzend ihrer besten Krieger hinab zur Kapsel des Beschützers zu schicken, auf daß sie dort seine Gnade empfingen, gereichte ihnen nur zu geringem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher