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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers
Autoren: Unbekannt
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die Leute von der ERRANTHE entgegen seiner Vermutung noch nicht wieder zu sich gekommen waren.
    Dafür empfing der Ilt etwas anderes - eine unsagbar fremdartige Mentalschwingung, die aus weiter Ferne zu kommen schien. Gewöhnlich konnte er ohne Mühe feststellen, aus welcher Richtung mentale Impulse kamen.
    Diese Schwingung jedoch schien von alien Seiten gleichzeitig auf ihn einzudringen, als befinde er sich im Innern eines mächtigen, aber schlafenden Gehirns, dessen unterbewußte Tätigkeit er spürte. In der vergangenen Stunde haste er sich ausschließlich mit diesem Phänomen befaßt und sich von alien Eindrücken aus seiner unmittelbaren Umgebung abzuschirmen versucht, um die eigenartige Vibration besser zu verstehen. Er war damit jedoch keinen einzigen Schritt weitergekommen. Und obwohl ihn das geheimnisvolle Wispern im Mentaläther faszinierte, spürte er doch mit zunehmender Deut1ichkeit im Hintergrund seines Bewußtseins das Pochen der Ungeduld, das ihn darauf aufmerksam machen wollte, daß es im Augenblick Wichtigeres zu tun gab, als nach der Ursache fremder Mental-Impulse zu forschen.
     
    *
     
    Milder Dano, der nicht wußte, was im Gehirn des Mausbibers vorging, ließ ihn gutmütig gewähren und war der Ansicht, Gucky leide an einem Anflug des „Moralischen". Die Erkenntnis der unter dem Einfluß des Vurguzz-Rausches begangenen Taten haste den Ilt übel mitgenommen. Ein pear Tage fang war er völlig in sich gekehrt gewesen und haste mit so gut wie niemand gesprochen. Natürlich war er der gemeinsamen Sache nicht dienlich gewesen, als er in einem Anfall schamvoller Verzweiflung sämtliche verbleibenden Vurguzz-Vorräte ausgeschüttet haste; denn dadurch raubte er der ERRANTHE und ihrer Besatzung die einzige Möglichkeit der Rückkehr zur BASIS, da nur ein trunkener Gucky den Weg durch die verschlungenen Raumfalten der Verspannung zu finden vermochte. Den Tadel, den er daraufhin erhielt, haste er „wie ein Mann" auf sich genommen. Überhaupt trug er sein Los seit jenen Tagen der verkaterten Verzweiflung mit großer Geduld. Die Erwähnung des Namens Guckys Inn brachte keinen Muskel seines Gesichts in Bewegung, und selbst wenn ein mitleidloser Spötter in gespielter Verzweiflung nach einem Becher Vurguzz schrie. entblößte er höchstens das oberste Zehntel des breiten Nagezahns.
    Schließlich jedoch war auch Milder Danos Geduld am Ende. Er klopfte dem Ilt freundschaftlich auf die Schulter und sagte: „Laß dir keine grauen Haare mehr darüber wachsen, mein Freund. Wir machen alle Fehler, und deiner hat sogar noch ein Gutes für sich gehabt."
    Gucky schrak auf und sah ihn verwirrt an.
    „Was ist?"
    „Ich meine, du solltest ..."
    „Wenn ich nur wüßte, was das ist", fiel ihm der Ilt ins Wort. „Ich bin sicher, daß es sich um einen wichtigen Bestandteil des Geheimnisses handelt, in das dieser verflixte Planet sich hüllt."
    Damit war die Reihe, erstaunt zu sein, an Milder Dano.
    „Ich empfange da eine seltsame Schwingung", sagte Gucky, „eine niederfrequente Oszillation aus einem mächtigen Verstand, der entweder sehr weit entfernt ist oder schläft. Ich wollte, ich wüßte, was es damn’ auf sich hat!"
    Dano nahm zur Kenntnis, daß er die Verschlossenheit des Ilts völlig falsch gedeutet haste.
    „Wir sollten trier nicht ewig herumsitzen", gab er zu bedenken.
    „Einverstanden. Die Gefangenen sind irgendwo unter uns - dort, wohin die Antigravschächte im Hintergrund des Fabrikgeländes führen. Ich seine mich dort um."
    Milder Dano nickte sein Einverständnis. Im nächsten Augenblick war Gucky verschwunden. Dano machte es sich so bequem, wie es eben gin". Das Versteck lag in der Tiefe des horizontalen Felsspalts desselben, in dem die Valugi ein paar Kilometer weiter drüben ihre Fabrik errichtet hatten. An den Geräuschen, die zu ihm herüberhallten, erkannte Dano, daß die Fertigungsanlage inzwischen den Betrieb wiederaufgenommen hatte.
    Vor ihm, jenseits der klaffenden Ränder des Spaltes, lag die vom Licht künstlicher Sonnen erfüllte Weite des riesigen Felsenkessels, der bis zum Mittelpunkt des Planeten zu führen schien.
    Ebenso unvermittelt, wie er verschwunden war, kehrte der Ilt zurück. Er war sichtlich aufgeregt.
    „Komm mit!" stieß er hervor. „Da unten ist der Teufel los!"
     
    3.
     
    Verthas, der Einhundertunddreizehnte Diener des Bebens, war eine imposante Gestalt. Er stand zweieinhalb Meter groß, größer als die meisten Mitglieder seines Volkes. Seine Hautfarbe war ein
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