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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers
Autoren: Unbekannt
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lebendig. Durch die Öffnung des Antigravschachts, der die Gruft mit den Staatsgemächern verband, glitt ein Segment des Helks Nistor. Der Schacht war nicht weit genug, um den Helk in seiner Gesamtheit aufzunehmen. Am vorderen Ende des Segments war Laires Auge montierte. Als es aufleuchtete, erwachte Verthas aus seiner Starre. Eine seltsame Veränderung ging mit ihm vor. Er schien zu wachsen, als er sich straffte und Selbstbewußtsein sich von neuem in seiner Haltung zu spiegeln begann. Das Auge verlor den trüben, blauen Glanz und verfärbte sich zu strahlendem Orange.
    „Ja - jetzt erkenne ich, daß ihr Freunde seid", sagte er. „Ihr tragt das Mal des Erschütterers."
    Zum zweiten Mal wurde Perry Rhodan Augenzeuge, wie das geheimnisvolle Auge durch eine Strahlung unbekannter Art seinen befriedenden Einfluß ausübte. Es gab nichts, was die Valugi und Laires Auge logisch miteinander verband, und doch standen sie in einem inneren, verborgenen Zusammenhang, der dem Auge die Kraft verlieh, den Wunsch nach Frieden in die Seelen der Valugi zu senken, ihre Roboter zu desaktivieren und als „das Mal des Erschütterers" anerkannt zu werden. Es mußte eine Art parahypnotischer Einfluß sein, der auf die Valugi einwirkte - aber damit war wenig, wenn überhaupt etwas, gesagt, und warum die Valugi das Auge, das in Wirklichkeit Laire gehörte, so bereitwillig als ein Zeichen Kemoaucs anerkannten, wurde nie geklärt.
    Inzwischen war der Helk zur Plattform der Säule heraufgeschwebt. Er mußte den Gegenstand in Perrys Hand bemerkt haben; denn aus dem Innern des Segments drang eine volltönende Stimme: „Ich sehe, du hast nun auch den letzten Schlüssel gefunden."
    Einen Augenblick lang war Perry verwirrt. Woher wußte der Helk von den Zusatzteilen, den übrigen sechs Schlüsseln, die in der BASIS aufbewahrt wurden? Es konnte sein, daß er droben in der Nische mit den Männern und Frauen der Einsatzgruppe gesprochen und es von ihnen erfahren hatte. Vielleicht aber besaß er auch andere, übersinnliche Methoden der Wahrnehmung, mit denen er sich Informationen dieser Art verschaffen konnte.
    „Ja", sagte Perry, „das Auge kann jetzt vollendet werden."
     
    *
     
    Verthas lud sie ein, seine Gäste zu sein, solange es ihnen gefiel. Er führte sie zu den Staatsgemächern und erhob keinen Einwand, als Perry den Rest der Einsatzgruppe nachkommen ließ nachdem er fünf Mann in einem der erbeuteten Gleiter als Kuriere losgeschickt hatte, damit Reginald Bull und Burnetto-Kup über den Ausgang des Unternehmens informiert wurden.
    Der Einhundertunddreizehnte Diener des Bebens zögerte nur kurz, als Perry darum bat, daß das Hindernis der Raum-Zeit-Barriere beseitigt werde, so daß sein Raumschiff den Planeten der Valugi anfliegen und ein paar Beiboote landen konnte.
    „Ich stehe in eurer Schuld", sagte Verthas, „denn ich habe eure Fahrzeuge zerstört. Ihr sollt alles wiedererhalten, was aus ihnen entfernt wurde. Und deine Bitte sei gewährt: Die Barriere wird fallen. Der Erschütterer des Universums hat uns sein Zeichen gesandt. Eine neue Ära bricht an. Wir werden das Gebot weiterhin ehren, aber wir bedürfen des Verstecks nicht mehr."
    Es war noch immer unklar, ob Verthas überhaupt bemerkt hatte, daß Kemoaucs Schlüssel aus dem steinernen Auge der Statue entfernt worden war. Wenn er davon wußte, so hatte er sich offenbar vorgenommen, kein Wort darüber zu verlieren. Sein Motiv blieb unklar.
    Nach der Entdeckung des Schlüssels bestand für Terraner und Loower kein Zweifel mehr daran, daß Kemoauc und der Erschütterer des Universums miteinander identisch waren. Die Wahrscheinlichkeit, daß der Mächtigste der Mächtigen noch am Leben war, wuchs damit sprunghaft. Denn obwohl niemand genau wußte, wie lange bei den Valugi eine Generation dauerte, so handelte es sich bei dem Zeitabschnitt, der von der Herrschaft der Achtundfünfzigsten Dienerin bis zur Regierung des Einhundertunddreizehnten Dieners des Bebens verstrichen war, offenbar um eine Zeitspanne, die im Vergleich zu Kemoaucs Gesamtlebensdauer winzig war.
    Perry Rhodan hielt es nicht für unmöglich, daß Kemoauc sich irgendwo in den Höhlen von Guckys Inn aufhielt, aber er hatte weder Zeit noch Mittel, um diesem Verdacht nachzugehen. Nachdem Verthas, wie versprochen, die Barriere desaktiviert hatte, brachen die Terraner und der Helk mit seinen Siganesen in Richtung Oberwelt auf. Verthas hatte ihnen eine Flotte von vierzig Gleitern zur Verfügung gestellt, von denen fünfzehn
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