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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers
Autoren: Unbekannt
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schlafen."
    „Schlafen?"
    „Ein paar schnarchen munter vor sich hin."
    Perry stand auf. Er untersuchte ein paar der reglosen Gestalten und fand Enneas Beschreibung zutreffend.
    Er zählte die Schlafenden und stellte fest, daß die gesamte Besatzung der ERRANTHE in dieser Halle vertreten war.
    Mit zwei Ausnahmen. Die eine war Gucky, der Ilt. Von dem zweiten Besatzungsmitglied wußte er vorerst nicht, wer es war.
    Er fand den Arkoniden. Er lag fünfzig Schritte von dem Ort entfernt, an dem er selbst wieder zu sich gekommen war. Atlan lag auf dem Rücken. Seine Augen waren geöffnet. Er mußte erst vor kurzem das Bewußtsein wiedererlangt haben. Als er Perry erblickte, fuhr er überrascht in die Höhe.
    „Was ist los? Wo ..."
    Perry preßte den Zeigefinger gegen die Lippen.
    „Psst. Keiner hat eine Ahnung, und jeder wird dieselbe Frage stellen wollen. Dem schieben wir gleich von Anfang an einen Riegel vor."
    Einer nach dem andern kamen die Männer und Frauen der ERRANTHE zu sich. Niemand hatte Schaden erlitten. Und niemand hatte eine Ahnung, was vorgefallen war oder an welchem Ort er sich befand. Jedermann erin= nerte sich an das, was er gerade getan hatte, als ihn ... der Schlaf überkam. Dieser Ausdruck bürgerte sich rasch ein, wenn die Rede auf die unerklärlichen Ereignisse der Zwischenzeit karn. Niemand vermißte etwas. Einige waren bewaffnet, andere nicht. Die Mehrzahl trug Arbeitsmonturen, aber es gab ein paar, die nur mit Hemd und Hose bekleidet waren. Sie hatten geschlafen, als ... der Schlaf sie überkam.
    Die Höhle war von ovalem Grundriß, etwa zweihundert Meter in der Länge und achtzig in der Breite. Die Höhe der Decke war von Perry richtig auf funfzig Meter geschätzt worden.
    Ennea Gheet kam auf ihn zu. Er hatte sie in den vergangenen Minuten aus den Augen verloren. Sie wies auf eine der beiden Schmalseiten des Ovals und sagte: „Dort hinten gibt es einen Ausgang."
    „Wohin führt er?"
    „Ich habe ihn nicht untersucht."
    „Wir sehen uns dort um, sobald wir Bestandsaufnahme gemacht haben." Die Tatkraft der jungen Frau kam ihm ein wenig ungelegen. Es gab soviel zu tun: die Waffen zu zählen, Kontakt mit Gucky aufzunehmen, eine Strategie zu planen ...
    Aber Ennea ließ nicht locker.
    „Ich weiß nicht, ob Sie es gemerkt haben", sagte sie.
    „Was?"
    „Es riecht hier ... nach etwas. Ganz schwach, aber man kann es wahrnehmen."
    Perry erinnerte sich an den ersten Eindruck, den er empfangen hatte, als er zu sich kam.
    „Ja, ich weiß, was Sie meinen."
    Er sah Ennea an, daß sie mit ihrem Bericht noch nicht zu Ende war.
    „Und ...?" fragte er.
    Ennea deutete mit dem Daumen über die Schulter, in Richtung des Ausgangs, den sie gefunden hatte.
    „Von dorther riecht es besonders deutlich", sagte sie.
     
    *
     
    Vor etlichen Tagen war die Korvette K-B-131, Eigenname ERRANTHE, auf dem Planeten, der aus eigenartigem Anlaß den Namen „Guckys Inn" erhalten hatte, gelandet. Guckys Inn war einer von elf Satelliten einer großen gelben Sonne, die aufgrund desselben Anlasses „Drink" getauft worden war.
    Das Drink-System befand sich im Innern einer Raum-Zeit-Verspannung, deren äußere IIülle zunächst jedem Versuch der Durchdringung getrotzt hatte. Erst dem Mausbiber Gucky war es gelungen, die geheimnisvolle Barriere zu durchdringen, und auch das nur, nachdem er sich mit gegorenem Karottensaft völlig unabsichtlich einen Rausch angetrunken hatte.
    Nach anfänglicher Verwirrung war klargeworden, daß es sich bei der Verspannung offenbar um ein künstliches Gebilde handelte, das erschaffen worden war, um zu verbergen, was immer sich in seinem Innern befand.
    Das Hindernis war nicht völlig unbezwingbar. Der unbekannte Erbauer hatte dafür gesorgt, daß das Innere der Verspannung unter gewissen Umständen betreten werden konnte. Die gewissen Umstände konnten nichts anderes bedeuten, als daß der Zutritt Suchende eine Art Berechtigungsnachweis erbringen mußte. Und obwohl dem geheimnisvollen Konstrukteur der Gedanke an vergorenen Karottensaft vermutlich nie in den Sinn gekommen war, wollte es die Laune des Zufalls eines unglaublichen Zufalls, wie Payne Hamiller jedem, der es hören wollte, bereitwillig bestätigte -, daß ein betrunkener Mausbiber vom Systemmonitor als Berechtigter anerkannt wurde.
    Diese Gunst des Schicksals hatte man genutzt, eine Korvette der BASIS mit rund einhundert Mann Besatzung ins Innere der Verspannung zu schleusen. Als Pilot fungierte bei diesem Unternehmen der Ilt, der durch
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