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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers
Autoren: Unbekannt
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reinsten Nachtmahre!" stöhnte Ennea.
    Sie feuerte auf eines der Geschöpfe mit den dunkel glühenden roten Auge. Der Schwarzhäutige ging glucksend in die Knie. Ennea nahm sich sofort das nächste Ziel vor. Es war reiner Zufall, daß Perry aus den Augenwinkeln wahrnahm, was dann geschah. Ennea erstarrte mitten in der Bewegung. Ein ungläubiger Ausdruck bildete sich auf ihrem Gesicht. Die Augen wurden starr, dann sank sie schlaff zur Seite.
    Perry sprang auf und zerrte sie mit sich tiefer in den Stollen hinein. Er hatte das Gefühl, es müßten Geister am Werk sein, als er sah, wie der rotäugige Fremde, den Ennea vor wenigen Augenblicken mit einem Volltreffer unschädlich gemacht hatte, sich aufrichtete und sofort die Verfolgung aufnahm.
    Aus dem Hintergrund fauchte ein Thermostrahl. So sehr Perry den Gebrauch dieser tödlichen Waffe eingeschränkt sehen wollte, so empfand er doch Erleichterung, als er sah, wie das gleißende Energiebündel sich in den Fels fraß und Fontänen schmelzenden Gesteins verspritzte.
    Der rotäugige Fremde wich unwillkürlich zurück. In diesem Augenblick tauchte unmittelbar neben ihm eine kleine Gestalt auf. Sie war aus dem Nichts gekommen, wie ein Gespenst, das aus der Luft materialisierte. Den Rotäugigen packte eine unsichtbare Kraft und schleuderte ihn mit Wucht gegen die Wand des Stollens. Er schrie auf, weniger aus Schmerz als aus Entsetzen über das Unbegreifliche des Vorgangs. Sein Schrei gellte weithin durch den Stollen und in die Kluft des Felsspalts hinaus und hatte eine unübersehbar demoralisierende Wirkung auf die Angreifer. Sie zogen sich zurück, nicht ordentlich, sondern in wilder Flucht. Perry stürmte hinter ihnen drein, aber als er den Beginn des Spalts erreichte, da schwebte das Fahrzeug der Fremden schon in zwanzig Metern Höhe, und die unter den Angreifern, die den rettenden Bordrand nicht mehr hatten erreichen können, stoben das unebene Gefälle des Felsenrisses hinab, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her.
    Perry wandte sich ab und kehrte in den Stollen zurück. Ein halbes Dutzend Gestalten, Freund wie Feind, lag reglos am Boden. Erst jetzt begann Perry, über die Ereignisse der vergangenen Minuten bewußt zu reflektieren, nachdem er die ganze Zeit über rein instinktiv gehandelt hatte. Das seltsame Geschick des rotäugigen Fremden kam ihm in den Sinn.
    Er sah sich um und erblickte die kleine Gestalt, die an der Stollenwand stand und im Eifer des Kampfes noch von niemand bemerkt worden war.
    „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, Kleiner", sagte Perry zu dem Ilt. „Wo hast du so lange gesteckt?"
     
    *
     
    Guckys ausführlicher Bericht mußte sich allerdings noch eine Zeitlang gedulden. Es gab fürs erste drängendere Dinge zu tun. Der Ilt umriß lediglich mit knappen Worten die wichtigsten Ereignisse und Erkenntnisse der vergangenen Tage.
    Seinen Gefährten hatte er übrigens, als er sah, wie heiß es am Zielort herging, weiter im Hintergrund des Stollens abgesetzt. Von dorther näherte sich Milder Dano und ließ verlegen laute Begrüßungsrufe über sich ergehen.
    Der Kampf war verlustreicher gewesen als die Begegnung mit den Loowern. Zwei Terraner waren von Desintegrator-Streifschüssen verwundet. Es gab weitere drei Bewußtlose, darunter auch Atlan. Der Gegner indes hatte vier Mitglieder seiner Patrouille in bewußtlosem Zustand hinterlassen. Einem Impuls folgend, sah Perry sie sich aus der Nähe an. Zwei von ihnen hatten gelbe Augen, das Auge des dritten war von lichtem, im Augenblick jedoeh mattem Grün, und der vierte hatte ein hellblaues Auge. Perry schätzte die Gesamtzahl der Angreifer überschlägig auf fünfzehn bis zwanzig. Etwa die Hälfte von ihnen hatte rote Augen gehabt.
    Bewußtlose und Verwundete wurden in die Halle geschleppt. Von dort kam Perry und seinen Leuten ein Trupp Bewaffneter entgegen. Man hatte den Kampflärm gehört und Hilfe geschickt.
    Von dem wenigen, das Gucky bisher hatte berichten können, wußte Perry, daß der Ilt die Sprache der schwarzhäutigen Fremden, die er abwechselnd Kellner und Valugi nannte, mit Hilfe zweier Translatoren beherrschte. Daß die Valugi und nicht etwa die Loower die wirklichen Gegner waren, daran zweifelte niemand mehr - bevor Gucky noch hatte schildern können, wie die Loower im Zustand des Tiefschlafs auf dieselbe Weise abtransportiert worden waren wie die Besatzung der ERRANTHE. Perry beabsichtigte, die gefangenen Valugi zu verhören, sobald sie das Bewußtsein wiedererlangten, und über
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