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0939 - Das Rätsel von Lakikrath

Titel: 0939 - Das Rätsel von Lakikrath
Autoren: Unbekannt
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teilten sich, und der mächtige Schädel einer schwarz-gelb gefleckten Raubkatze wurde herausgestreckt.
    Ein zweiter und ein dritter folgten, während die erste Raubkatze voll aus ihrem Versteck trat. Sie hatte eine Schulterhöhe von gut einem Meter und einen zweieinhalb Meter langen Körper. Der buschige Schwanz war steil in die Höhe gerichtet und vibrierte leicht. „Nicht schießen, Tek", raunte Jennifer ihrem Mann zu. „Versuchen wir es mit Rückzug."
    „Das wäre Kapitulation!" Tekener schüttelte den Kopf. Er richtete sich zu voller Größe auf und hielt die Waffe lässig in Hüfthöhe. Links und rechts des Tieres waren zwei weitere gleichartige Raubkatzen aufgetaucht.
    Jetzt duckten sie sich alle drei wie auf Kommando. Tekener sah, wie sich die Muskelstränge unter ihrem gescheckten Fell abzeichneten. Jetzt! 'dachte er. Jetzt werden sie zum Angriff übergehen! Und die erste Bestie schnellte sich vom Boden ab, und die beiden anderen folgten ihrem Beispiel innerhalb von Sekundenbruchteilen.
    Tekener schoß. Er erwischte die erste Bestie, kaum daß sie mit den Pfoten den Boden verlassen hatte. Als er sich der nächsten zuwandte, sah er ihren von Jennifers Energiestrahlen durchbohrten Körper durch die Luft fallen und nahm die dritte Raubkatze aufs Korn. Er erwischte sie mitten in der Luft, sein breitgefächerter Energiestrahl umfing ihre Hinterflanke. Als das verstümmelte Tier knapp neben Jennifer zu Boden fiel, erlöste sie es mit einem gezielten Schuß. „Das war erst ein Vorgeschmack, Tek", sagte sie. „Je tiefer wir in die Tempelstadt eindringen, desto größeren Gefahren werden wir ausgesetzt sein."
    Wie als Bestätigung erklang aus dem Dschungel vor ihnen ein vielstimmiges Gekreische aus verschiedenen Tierkehlen. Es raschelte in den Baumkronen und in den Büschen. Jennifer hatte das Gefühl, daß der Dschungel voll unheimlicher Augenpaare war, die ihre mordlüsternen Blicke auf sie richteten. Der Boden erbebte unter dem Stampfen schwerer Tritte. Aus einem Baum schwirrte ein Vogelschwarm und kreiste hoch über ihren Köpfen.
    Als Tekener mit zusammengekniffenen Augen hochsah, bemerkte er, wie eine der Säulen wankte. Er konnte Jennifer noch eine Warnung zurufen, bevor sich das hohe Steingebilde auf sie neigte und krachend zusammenbrach. Sie sprangen nach verschiedenen Seiten auseinander und schützten ihre Gesichter vor den auseinanderstiebenden Gesteinstrümmern. „Achtung, Tek!" Die nächste Säule stürzte wie unter einem Erdbeben zusammen. Sie war noch nicht in Trümmer gegangen, als die nächste Säule krachend barst. Aber sie stand bereits zu weit weg, so daß ihre Trümmer die beiden Menschen nicht mehr erreichen konnten. Minutenlang war die Luft vom Krachen der in sich zusammenfallenden Steinmonumente erfüllt, und der aufgewirbelte Staub legte sich auf ihre Atemwege und nahm ihnen die Sicht. Durch die Staubschleier hindurch hörten sie das Gebrüll wilder Tiere. Doch anstatt diesen Ort des Schreckens zu fliehen, zeigten die Geräusche an, daß sie sich näherten. „Das schaffen wir nicht", schrie Jennifer über das Geheul der entfesselt scheinenden Tierwelt. „Es gibt nur eine Rettung: Wir müssen zurück!"
    Aber Tekener schüttelte den Kopf. Er schob sie zu einer Stelle, wo eine der umgestürzten Säulen eine Bodenplatte zertrümmert hatte. „Da hinein!" befahl er und deutete auf einen ausgezackten Spalt, der breit genug war, einen Menschen hindurchschlüpfen zu lassen.
    Jennifer gehorchte widerstrebend und ließ sich in das Ungewisse Dunkel unter ihr gleiten. Sie fand mit den Beinen Halt und löste ihren Griff. Der Stein unter ihren Füßen war jedoch glitschig, und als sie sich mit den Händen nicht mehr festhielt und die Beine ihr volles Gewicht zu tragen hatten, rutschte sie aus und fiel, sich überschlagend, in die Tiefe. Zum Glück landete sie jedoch weich auf Wurzelwerk. Aber der Strahler war ihr entglitten. Sie tastete den Boden vergeblich nach ihm ab.
    „Alles in Ordnung?" hörte sie ihren Mann über sich fragen. Sie sah seine Silhouette vor der taghellen Bodenspalte. Er kramte an seinem Gürtel, dann fiel ein Lichtstrahl auf sie. „Wir müssen weiter, bevor uns der ganze Plunder auf den Kopf fällt. Schaffst du es allein, Jenny?"
    Sie kam auf die Beine, ohne besondere Schmerzen zu verspüren. Da war auch ihr Strahler. Sie bückte sich danach und hob ihn auf.
    Tekener hatte das Gewölbe mit dem Scheinwerfer abgeleuchtet und richtete den Lichtstrahl jetzt auf einen halb
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