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0939 - Das Rätsel von Lakikrath

Titel: 0939 - Das Rätsel von Lakikrath
Autoren: Unbekannt
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verschütteten Durchlaß. „Da führt ein Weg", sagte er und kletterte auf allen Vieren hindurch.
    Jennifer folgte ihm und kam in einen Gang, in dem sie aufrecht gehen konnten. Ihr Mann fuhr fort: „Es würde mich nicht wundern, wenn wir in diesem Labyrinth ein schönes Stück weiterkämen. Hier unten sind wir jedenfalls sicherer als auf der Oberfläche."
    „Warum mußt du denn unbedingt mit dem Kopf durch die Wand?" sagte Jennifer vorwurfsvoll. „Wir könnten uns den Ärger ersparen, wenn wir uns aus den Tempelruinen zurückziehen."
    „Genau das möchte die unbekannte Macht bezwecken", erwiderte Tekener. „Wenn wir nachgeben, dann wäre es als Niederlage zu werten. Das können wir uns nicht leisten, Jenny. Schließlich wollen wir herausfinden, was hier vor sich geht. Das können wir aber nur, wenn wir uns der unbekannten Macht widersetzen."
    „Du glaubst also doch an Gespenster?" fragte Jennifer anzüglich. „Ich gebe dir jetzt sogar recht, daß jene, die uns ursprünglich gegen die Paratender geholfen haben, uns nunmehr ihre Gunst verweigern und uns sogar verjagen wollen", sagte Tekener. „Um wen oder was es sich auch handelt - wir werden es herausfinden."
    „Du bist stur", sagte sie und folgte ihrem Mann durch den von Modergeruch erfüllten Gang. „Hartnäckig ist treffender", verbesserte sie sich. Und sie mußte ihm zustimmen, wenn er sagte, daß sie wohl nie erfahren würden, wer oder was für ihre toten Doppelgänger verantwortlich zeichnete, falls sie den leichteren Weg gewählt hätten
     
    2.
     
    Das Militärlager war in einer der Tundren nördlich des Äquators errichtet worden. Nach Soltown waren es nur eineinhalb Stunden Flugzeit. Oder wenn man es ganz eilig hatte, konnte man auch in Nullkommanichts in die Hauptstadt von Gäa gelangen, denn im Militärlager gab es eine Transmitterstation.
    Das Lager bestand aus einigen Wohngebäuden für die Ausbilder und einem dreistöckigen Komplex, in dem die Verwaltung, die Küche und die Transmitterstation untergebracht waren. Die Soldaten schliefen im Freien. Es waren harte Burschen - selbst die Mädchen. Es waren Tempester, mehr brauchte dazu wohl nicht gesagt zu werden.
    Es dämmerte längst. Noch bevor die Sonne Prov über dem Horizont erschien, ertönte das schrille Wecksignal. Morgenappell. Die über den Exerzierplatz verstreuten Tempester regten sich. Sie schliefen zumeist paarweise, dabei konnten sie sich ihre Aggressionen abreagieren. Naturgemäß führten diese Schlafgewohnheiten zu einem Nebeneffekt, der jedoch von Boyt Margor erwünscht war. „Liebet und vermehret euch!" sagte „Feldwebel" Benno Zarwin spöttisch. Er hatte sich diesen Rang selbst zugelegt, weil er fand, daß er ihm als Ausbilder der kämpfenden Truppe zustand. Er hielt sich für einen guten Ausbilder.
    Die Wecksirene verstummte, aber die Tempester waren noch nicht alle auf den Beinen. Zarwin, der die Unberechenbarkeit der Tempester kannte, trug stets einen Schutzschirmprojektor bei sich. Er schaltete ihn ein und schritt durch die Reihen der Schlafenden, verteilte Tritte und war mit Flüchen und Beschimpfungen nicht sparsam.
    Irgendwie schaffte er es, nach zehn weiteren Minuten seine Schützlinge auf die Beine zu stellen. Aber er war mit ihrem Anblick nicht zufrieden. Die Tempester, Frauen wie Männer, machten einen unausgeruhten Eindruck.
    Sie hatten Ringe unter den Augen, ließen die Schultern hängen. Ihre Muskeln, für ihre Ynkeloniumhärte gerühmt, wirkten schlaff und teigig. „Ihr habt wohl eine Prise Munarquon zuviel erwischt!" schnauzte er seine Truppe an. Es hatte sich herausgestellt, daß dieses Medikament nicht nur auf die Tekheter eine verblüffende Wirkung hatte, sondern auch das einzige wirksame Mittel gegen die Aggressionen der Tempester war. Aber zuviel davon war für die Tempester ungesund. „Kein Munarquon", raunte ihm Petje Ninsk, seine rechte Hand, zu. „Wir verabreichen schon seit Tagen kein Munarquon mehr an die Tempester, weil es sie zu lethargisch macht."
    „Verstehe", behauptete Benno Zarwin und grinste schmierig. „Sex kann, wenn man es übertreibt, ähnliche Erschöpfungszustände hervorrufen."
    Ninsk schüttelte den Kopf. „Das kann auch nicht der Grund sein. Es werden kaum mehr neue Schwangerschaften registriert. Es ist unglaublich, aber es scheint, als hätten die Tempester alle ihre Triebe abgebaut, die man früher an ihnen so geschätzt hat."
    „Na, ich werde sie schon aufmuntern!" versprach Zarwin und nahm sich seine Schützlinge
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