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Vampir à la carte (German Edition)

Vampir à la carte (German Edition)

Titel: Vampir à la carte (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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    Cale hob eben die Hand, um anzuklopfen, da ging die Tür bereits auf, und ein großer Kerl mit kurzem dunklen Haar stand ihm gegenüber. Er hielt einen Telefonhörer am Ohr und sah ihn prüfend an.
    »Cale Valens?«
    »Ja«, antwortete er. Ihm war klar, dass die Wachen vorn am Tor längst im Haus Bescheid gegeben hatten, um sein Kommen anzukündigen.
    »Komm rein.« Der Mann machte einen Schritt zur Seite, um ihn durchzulassen, drückte auf eine Taste an seinem Telefon, um das Gespräch zu beenden, und hielt ihm dann die Hand hin. »Ich bin Justin Bricker, aber die meisten nennen mich einfach nur Bricker.«
    Cale schüttelte die dargebotene Hand und trat ein paarmal kräftig auf die Fußmatte vor der Tür, um seine Stiefel so weit wie möglich vom Schnee zu befreien. »Mir wurde gesagt, ich soll mit Garrett Mortimer sprechen.«
    »Ja, ich weiß. Die Jungs am Tor haben mich schon vorgewarnt, aber Mortimer ist momentan mit Sam in der Garage.« Bricker schloss hinter ihm die Tür und drehte sich zu ihm um, während er mit dem Telefon herumfuchtelte. »Ich wollte sie anrufen, um ihnen Bescheid zu geben, dass du hier bist, aber da meldet sich niemand. Ich hoffe, das bedeutet, dass sie mittlerweile auf dem Weg hierher sind.«
    »Du hoffst?« Cale zog seinen Wintermantel aus braunem Leder aus.
    »Ja, richtig. Es könnte nämlich auch sein, dass sie in einer von den Zellen hängen geblieben sind«, erläuterte Bricker grinsend, während er ihm den Mantel abnahm und ihn schnell in den Schrank neben der Haustür hängte. »Die beiden sind erst seit … acht oder neun Monaten Lebensgefährten und können die Finger noch nicht so richtig voneinander lassen.« Er führte Cale durch den Flur zum rückwärtigen Teil des Hauses. »Komm mit, ich gebe dir eine Blutkonserve, während du auf sie wartest.«
    Cale folgte ihm und rief sich ins Gedächtnis, was sein Onkel Lucian ihm über diese Leute gesagt hatte. Mortimer und Bricker waren früher als Vollstrecker gemeinsam auf die Jagd nach abtrünnigen Vampiren gegangen, aber jetzt leiteten sie gemeinsam dieses Vollstrecker-Hauptquartier. Bricker war der jüngere von beiden und unterstützte Mortimer bei der Arbeit, der nun die Befehlsgewalt über alle anderen Vollstrecker hatte.
    »Einen Beutel oder zwei?«, wollte Bricker wissen, als sie eine große Küche mit Wandschränken und einer Kochinsel in der Mitte betraten.
    »Einer genügt«, murmelte Cale.
    Der jüngere Unsterbliche öffnete eine Kühlschranktür, die den Blick freigab auf einen großen Vorrat an Blutkonserven, aber es befanden sich auch einige Lebensmittel für Sterbliche darin. Der Anblick hatte etwas Beunruhigendes an sich, da Cale seit über tausend Jahren keine Sterblichennahrung mehr zu sich genommen hatte und in seinem Kühlschrank ausschließlich Blut aufbewahrte. Unwillkürlich drängte sich ihm die Frage auf, ob es eigentlich hygienisch war, rohes Fleisch und Gemüse Seite an Seite mit Blut zu lagern.
    »Null positiv okay?«, fragte Bricker, während er die Beutel durchsuchte.
    »Ja, das ist gut.« Ganz gleich, ob es nun hygienisch war oder nicht, er hatte auf jeden Fall Hunger.
    »Hier.«
    Cale murmelte ein Dankeschön und wartete ein paar Sekunden, bis seine Fangzähne ausgefahren waren, um sie in den durchsichtigen Kunststoffbeutel zu drücken.
    »Nimm doch Platz«, forderte Bricker ihn auf und zog mit einem Fuß für sich selbst einen Barhocker unter der Kochinsel hervor, damit er sich hinsetzen konnte. Dann drückte er selbst auch einen Beutel gegen seine Fangzähne.
    Cale zog einen zweiten Hocker hervor, damit er ebenfalls Platz nehmen konnte. Kaum saß er jedoch, hörte er, wie im Nebenzimmer eine Schiebetür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Er folgte Brickers erwartungsvollem Blick zu der gegenüberliegenden geöffneten Tür, durch die es allem Anschein nach ins Esszimmer ging. Das Ende eines Eichentischs war zu sehen, doch derjenige, der durch die Schiebetür in diesen Raum gelangt war, ließ sich noch nicht blicken. Dann aber waren zwei Stimmen zu hören, die mühelos bis zu ihnen in die Küche drangen, und Cale musste feststellen, dass er ungewollt eine private Unterhaltung mit anhörte.
    »Und du bist dir sicher, dass du dafür bereit bist, meine Liebe?«, fragte ein Mann in ernstem Tonfall.
    »Ja, natürlich bin ich mir sicher«, antwortete eine Frau, die aber nach Cales Eindruck gar nicht so überzeugt klang. Er rätselte, wer sie wohl war und wofür sie bereit sein mochte.
    Offenbar war
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