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Schwanentanz

Schwanentanz

Titel: Schwanentanz
Autoren: Jean Francis
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haon - eins
     
    L
angsam ließ der Schmerz nach.
    Seine Hände wurden taub, denn das Hanfseil schnürte das Blut ab.
    „Du hast es übersehen. Die Vorzeichen nicht wahrgenommen. Das sagtest du doch, oder?“
    Caras Stimme war weich und warm wie Milch mit Honig. Ihr Atem schmeichelte über die Innenseiten seiner Schenkel. Er rieb seinen Hinterkopf gegen die Wand aus Naturstein, an der sie ihn festgebunden hatte. Die Augenbinde musste sich doch bewegen lassen. Er wollte einen Blick auf sie werfen, wie sie vor ihm kniete. Sie nur ein Mal zu seinen Füßen sehen. Sein Haar verhakte sich in den scharfkantigen Steinen, doch die Binde aus Leinen rührte sich nicht. Er grollte einen Fluch gegen aufeinandergepresste Lippen. Es klang wie ein Seufzen und vermutlich ergötzte sich Cara daran. Bösartige Schönheit, die sie war. Wie ein Windstoß, der dem Vogel Auftrieb schenkt und ihm ein Lied von Freiheit singt – um ihn am nächsten Fels zerschellen zu lassen.
    Ihre Fingerspitzen folgten dem Weg ihres Atems. Quälend langsam strich sie sein Bein entlang, bis zur Leiste und wieder zurück. Er presste den Rücken trotz scharfer Kanten und Spitzen gegen die Wand, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    „Du hast versagt, Brandon.“
    Sie hauchte einen Kuss auf seine Haut. Ihr seidenweiches Haar streifte seine Hoden. Wie aus Versehen. Doch Cara tat nichts ohne Absicht.
    „So harte Worte, Mylady?“ Seine Stimme klang rau, aber das war nicht entscheidend, es gefiel ihr vielleicht. Wichtiger waren die richtigen Worte. Er durfte ihr weder widersprechen und sie erzürnen noch einen Fehler zugeben. Beides würde diese Nacht lang werden lassen. So sehr ihn ihre Spiele erregten, er hatte gelernt, dafür zu sorgen, dass sie nicht in Ernst umschlugen.
    „Noch nicht hart genug“, antwortete sie.
    Er spürte die Wärme ihrer Lippen auf der Eichel, obwohl sie ihn noch nicht berührte. Seine Hüften zuckten ungewollt vor Erwartung. Bei den Göttern, er würde alles geben, um sie vor sich auf dem rauen Stein zu sehen. Schweiß bildete sich auf seinen Schläfen. Die Augenbinde juckte.
    „Mylady Cara, ich …“
    Ihre Fingernägel gruben sich ins Fleisch seines Oberschenkels und die Antwort erstarb ihm auf den Lippen. Cara zog brennende Spuren in Richtung seiner glühenden Erektion. Er spürte, wie ihm ein Tropfen Blut in die Kniekehle rann und ein Tropfen Lust von seiner Eichel perlte. Es kostete seine ganze Konzentration, ein Stöhnen zu unterdrücken.
    Was tat sie?
    Nichts hatte Platz in seinen Gedanken, bis auf die Frage, was nun geschehen würde.
    „Du wirst das in Ordnung bringen.“
    Er nickte hastig. Sein Oberschenkel brannte. Mit den Fingern fuhr sie die wunden Striemen nach. Unvermittelt versetzte sie ihm einen Stoß. Er taumelte, fiel in das Seil, mit dem seine Hände seit Stunden über dem Kopf gefesselt waren. Hanf nagte an seiner Haut. In den verspannten Muskeln seiner Arme und Schultern brüllte der Schmerz.
    „Antworte mir, wenn ich mit dir spreche!“
    Sie fuhr die Länge seines Gliedes nach. Ihre Finger waren feucht. Er konnte nicht sagen, ob von ihrem Speichel, seiner Lust oder seinem Blut. Es war ihm egal. Es war gut.
    „Ja, Mylady“, stieß er hervor. Ja, ja, ja, alles ja, solange sie nur endlich zur Sache kam. Verlangen rollte so stark durch seinen Körper, dass kein Schmerz dagegen ankam. Er fand das Gleichgewicht zurück und konnte seine überstrapazierten Arme entlasten.
    „Ich erledige es.“
    „Wann?“
    Ihre Stimme war scharf geworden und er hörte ihr an, dass sie aufgestanden war. Vor Enttäuschung entrang sich ihm ein unwirscher Laut. Er hatte gedacht, nein, gehofft, sie würde ihn lecken. Stattdessen umfasste sie sein Glied mit der Hand, setzte den Daumennagel an der Eichel an und wiederholte ihre Frage gefährlich leise.
    „Wann, Brandon?“
    Er rang um Ruhe. „Sobald du willst. Binde mich los und ich gehe.“
    „Gut!“
    Sie zog ihm den Nagel über die dünne Haut, die einriss wie die Schale einer reifen Frucht. Scharfer Schmerz schoss durch seinen Körper, er krümmte sich, so weit die Fesseln es zuließen. Cara lachte leise, als wäre die Qual Belohnung statt Strafe. Dann griff sie in sein Haar, zog seinen Kopf zu sich herab und presste ihren Mund auf seinen. Ihre Brüste drückten gegen seinen Oberkörper. Er hatte sich schon gefragt, ob sie nackt war. Ihre hartenBrustwarzen an seiner Haut gaben Antwort. Sie leckte ihm über die Lippen, zwang ihre Zunge in seinen Mund. Dass er Widerstand
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