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Vampir à la carte (German Edition)

Vampir à la carte (German Edition)

Titel: Vampir à la carte (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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dem Mann ihre Unsicherheit nicht entgangen. »Wirklich, Sam? Es sind jetzt erst acht Monate und …«
    »Ich weiß«, unterbrach sie ihn. »Und es tut mir auch leid, dass ich das so lange vor mir hergeschoben habe. Es ist ja nicht so, als würde ich dich nicht lieben, Mortimer. Ich liebe dich wirklich, aber …«
    »Aber du willst dich nicht von deinen Schwestern trennen müssen«, beendete der Mann verständnisvoll den Satz für sie.
    Unwillkürlich zog Cale die Augenbrauen hoch, als er die Namen hörte. Mortimer war derjenige, mit dem er sich treffen sollte, aber das Gleiche galt auch für Sam. Sie musste eine Schwester namens Alex haben, und Tante Marguerite hatte so eine »Ahnung«, dass diese Alex womöglich die Frau war, auf die er schon sein ganzes Leben wartete. Cale machte sich deswegen allerdings keine großen Hoffnungen, dass sie mit ihrer Meinung richtigliegen könnte. So alt wie er war, hatte er sich längst damit abgefunden, wohl niemals eine Lebensgefährtin zu finden. Für ihn sah es so aus, als ob er bis in alle Ewigkeit Single bleiben würde. Allerdings wollte er auch nicht unhöflich sein, und das war auch so ziemlich der einzige Grund, weshalb er sich bereit erklärt hatte, diese Alex kennenzulernen.
    Da ihn interessierte, wer sich hinter den Stimmen verbarg, rutschte er auf seinem Hocker ein Stück zur Seite, doch das half auch nicht viel. Sie mussten an der Tür stehen geblieben sein, durch die sie hereingekommen waren, und offenbar waren sie in dem Glauben, dass niemand sie hören konnte. Er sah zu Bricker, weil er erwartete, dass der irgendein Geräusch machte, um die zwei wissen zu lassen, dass sie nicht allein waren. Doch der jüngere Unsterbliche schien sogar gebannt den Atem anzuhalten, um bloß nicht zu verpassen, was sie als Nächstes sagen würden.
    Cale beschloss daraufhin, mit seinem Hocker ein Stück nach hinten zu rutschen, damit die beiden im Nebenzimmer auf sie aufmerksam wurden, doch was die Frau dann sagte, ließ ihn gerade noch rechtzeitig innehalten.
    »Es hat nichts mit Jo und Alex zu tun.«
    Cale rührte sich nicht, da er hoffte, mehr über diese Alex zu erfahren.
    »Das war nur ein Vorwand, Mortimer. Allerdings einer, von dem ich selbst so gut wie überzeugt war«, räumte die Frau ein und seufzte dabei entschuldigend. »Aber nachdem Jo Nicholas begegnet war, hat sie mir etwas gesagt, wodurch mir klar geworden ist, dass es nicht der wahre Grund war.«
    »Und was hat sie dir gesagt?«, wollte Mortimer wissen.
    »Sie sprach davon, dass mir nach der Wandlung durch dich immer noch gut zehn Jahre Zeit bleiben, für die beiden Lebensgefährten zu finden. Sie sagte, ich hätte in Wahrheit nur Angst, und ich glaube … nein, ich weiß , sie hat recht.«
    »Wovor hast du denn Angst, Sam?«, erkundigte sich Mortimer, dessen Besorgnis nicht zu überhören war. »Vor den Schmerzen bei der Wandlung?«
    »Nein … obwohl … das ist ein Thema für sich«, räumte sie ein und grinste schief, ehe sie in einem ernsten Tonfall fortfuhr: »Ich hatte Angst davor, dass du eines Morgens aufwachst und dir klar wird, dass ich … na ja, dass ich bloß ich bin, und mehr nicht.«
    »Wie soll ich das verstehen? Ich weiß doch, wer du bist, Sam. Was …«
    »Das weiß ich ja, aber … es ist vielleicht albern, trotzdem … ich bin intelligent, ich bin tüchtig, und ich bin insgesamt ganz nett, aber ich bin nicht …« Sams Stimme klang verlegen, als sie fortfuhr: »Na ja, ich bin nicht der Typ sexy, verruchter Vamp. Ich bin keine Frau, die für einen Mann wie dich bis in alle Ewigkeit attraktiv sein kann.«
    »Honey, du bist wunderschön. Ich …«
    »Ich sehe aus wie Olivia Öl, Mortimer!«, platzte es in einem aufgebrachten Tonfall aus ihr heraus, als sei das eine nicht zu übersehende Tatsache.
    Cale zog den inzwischen geleerten Blutbeutel von den Zähnen und sah ratlos zu Bricker, dann fragte er tonlos: »Olivia Öl?«
    Auch Bricker nahm den Plastikbeutel vom Mund und antwortete genauso gedämpft: »Popeyes Freundin.« Als Cale keine Anzeichen erkennen ließ, dass nun für ihn alles klar war, verdrehte Bricker die Augen und fügte hinzu: »Das ist eine Comicfigur. Dunkle Haare, große Augen und so dürr wie eine Bohnenstange. Sam ist …«
    »Honey, ich habe Augen im Kopf. Ich weiß, dass du wie Olivia Öl aussiehst.«
    Bricker, der in seinen Ausführungen unterbrochen worden war, stieß einen leisen Fluch aus und kniff einen Moment lang die Augen zu. Dann sah er zur Tür und murmelte zynisch:
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