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Vampir à la carte (German Edition)

Vampir à la carte (German Edition)

Titel: Vampir à la carte (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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Sinn, dass Jacques Tournier, der Eigentümer des Chez Joie, ihm ein solches Gehalt zahlen wollte. Doch dann durchschaute Alex auf einmal seinen Plan. Jacques stellte ihn ein, damit sie ohne Chefkoch dastand. Er würde ihn zwei oder drei Wochen bei sich beschäftigen, also lange genug, um sie in Schwierigkeiten zu bringen, und dann würde er Peter unter irgendeinem Vorwand feuern.
    Alex setzte zum Reden an, um ihn zu warnen, worauf er sich da einließ, doch sein überheblicher Gesichtsausdruck hielt sie davon ab. Peter war schon immer ein selbstsüchtiger Mistkerl gewesen. Es war schon schlimm genug gewesen, als er noch Souschef gewesen war, doch in der kurzen Zeit seit seiner Beförderung zum Chefkoch war sein ohnehin aufgeblähtes Ego auf mindestens das Zehnfache angeschwollen. Nein, überlegte sie und seufzte. Er würde ihr kein Wort glauben, sondern es als Geschwätz abtun.
    »Ich weiß, Sie können das nicht bezahlen«, sagte er mit einer verlogenen Mitleidsmiene. Dann fügte er gar nicht mehr so mitfühlend an: »Geben Sie es einfach zu, dann muss ich hier nicht meine Zeit vergeuden und kann gehen.«
    Alex presste wütend die Lippen zusammen. »Wenn Sie es doch von vornherein wussten, warum haben Sie sich dann überhaupt die Mühe gemacht, mich darauf anzusprechen?«
    »Sie sollten nicht den Eindruck gewinnen, ich sei durch und durch illoyal. Hätten Sie den Betrag überboten, wäre ich geblieben.«
    »Wie nett von Ihnen«, konterte sie sarkastisch.
    » De rien «, gab er zurück und ging zur Tür.
    Fast hätte Alex ihn gehen lassen, aber ihr Gewissen gewann die Oberhand. Ob er ihr nun glauben würde oder nicht, war ihr egal. Sie musste wenigstens versuchen ihn zu warnen, dass er dabei war, sich selbst ein Bein zu stellen. Wenn Jacques ihn erst einmal gefeuert hatte – was sie nicht eine Sekunde lang bezweifelte –, würde Peter mit einem Makel behaftet sein. Jeder in der Branche würde dann wissen, dass er erst bei ihr gekündigt hatte und dann von Jacques vor die Tür gesetzt worden war. Selbst diejenigen, die nicht durchschauten, dass Jacques ihr mit diesem Manöver eins auswischen wollte, würden davon überzeugt sein, dass er einen guten Grund gehabt hatte, Peter nach so kurzer Zeit schon wieder zu entlassen.
    Alex hatte kaum angefangen, ihren Verdacht auszusprechen, da schüttelte er schon den Kopf. Dennoch ließ sie sich nicht abhalten und sprach das aus, was ihr Gewissen ihr diktierte. Als sie geendet hatte, bedachte er sie mit einem abfälligen Grinsen.
    »Ich wusste, Sie würden sich darüber ärgern, Alexandra, aber es macht mich traurig, wenn ich höre, was für eine alberne Theorie Sie da entwickelt haben. Tatsache ist, dass ich mich hier schon seit einiger Zeit unter Wert verkaufe. Ich habe mir in der letzten Zeit den Ruf erarbeitet, ein außergewöhnlich guter Koch zu sein, seit ich in Ihrer Küche tätig bi…«
    »Zwei Wochen«, korrigierte sie ihn ungeduldig. »Ich habe Sie erst vor zwei Wochen zum Chefkoch befördert. Und Sie kochen noch immer nach meinen Rezepten, nicht nach irgendeinem Ihrer eigenen, angeblich so brillanten Rezepte. Da dürfte Ihnen doch klar sein, dass es einfach nur lächerlich ist, wenn jemand Ihnen ein solches Gehalt bezahlen würde, damit …«
    »Nein, ich finde es gar nicht lächerlich. Ich bin brillant. Jacques hat mein Potenzial erkannt und weiß, dass ich es wert bin, meiner Leistung entsprechend bezahlt zu werden. Sie sehen das offenbar anders, Sie haben versucht, mich mit einem Taschengeld abzuspeisen. Jetzt bekomme ich das Gehalt, das mir zusteht, und ich werde endlich die Früchte meiner Arbeit ernten können.« Mit verbissener Miene fügte er dann noch hinzu: »Und Sie werden mich nicht dazu bringen, bei Ihnen zu bleiben, indem Sie mir solche albernen Geschichten auftischen.«
    Mit einem beleidigten Schnauben machte Peter auf dem Absatz kehrt und stürmte hoch erhobenen Hauptes aus ihrem Büro.
    Alex schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Am liebsten hätte sie dem Mann in diesem Moment einen Schwall übelster Beschimpfungen hinterhergeschickt. Vermutlich würde es ihr Genugtuung bereiten, wenn der Moment gekommen war, dass er von seinem hohen Ross gestoßen wurde. Das Dumme daran war nur, dass sie ohne Chefkoch bereits vor ihm zu Boden gehen würde.
    Fluchend begann sie ihr Adressregister zu durchforsten. Vielleicht konnte ja ein alter Freund von der Kochschule für ein paar Tage aushelfen. Aber wenn sie nicht schnellstens jemanden fand, der Peters
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