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BACCARA EXKLUSIV Band 49

BACCARA EXKLUSIV Band 49

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 49
Autoren: A Depalo
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1. KAPITEL
    Maddie starrte aus dem Fenster ihres Wagens. Überall der gleiche Anblick: stehende Autos. Sie befand sich inmitten eines Verkehrsstaus auf dem Highway 81.
    So etwas passierte eigentlich nicht in Roanoke, Virginia. Die Bevölkerungsdichte war nicht hoch genug, um Verkehrsprobleme zu verursachen, vor allem nicht auf dem Highway. Laut Radiodurchsage sorgte ein Erdrutsch auf der mittleren Fahrbahn für Verspätungen von bis zu zwei Stunden.
    Es wäre nicht so schlimm, wenn sie auf der rechten Fahrspur gestanden und auf die Standspur hätte ausweichen können, um ihr Ziel zu erreichen. Doch sie befand sich in der mittleren Spur. Dabei hatte sie es nicht einmal eilig, zu ihrem Job im Reisebüro zu kommen. Sie hatte den Tag freigenommen. Ein wichtiges Rendezvous hatte sie auch nicht. Sie hatte seit fast neun Monaten keines mehr gehabt.
    Ihr Problem war das rhythmische Zusammenziehen ihrer Unterleibsmuskeln. Noch war es eher ein Unbehagen als ein Schmerz, und es tauchte etwa alle fünf Minuten auf. Maddie versuchte sich einzureden, dass es von selbst wieder aufhören würde, aber insgeheim befürchtete sie, es könnte sich doch um Wehen handeln. Und das mitten im einzigen Verkehrsstau in der Geschichte Roanokes, Virginia. Im Regen. Ohne Handy.
    Ihr Magen knurrte, und sie wünschte sich zum x-ten Mal, sie hätte ein paar Kekse mitgenommen. Sie spürte ein erneutes Zusammenziehen in ihrem Unterleib; diesmal erforderte es Atemtechnik, um damit fertig zu werden. Maddie stellte sich die Insel Maui vor – weiße Strände, ein wunderbares türkisblaues Meer, Palmen, Regenbogen. Wäre sie jetzt auf Maui, würde sie an einem Mai Tai nippen. Gütiger Himmel, irgendetwas Alkoholisches könnte sie jetzt wirklich gebrauchen.
    Ein Anflug von Panik überkam sie. Sie wollte ihr Baby nicht auf dem Highway bekommen. Sie stellte die Scheibenwischer an und hielt verzweifelt nach einem Streifenwagen Ausschau. In diesem Moment wäre sie froh gewesen, einen Polizisten zu sehen. Unglücklicherweise war keiner da.
    Verzweiflung überkam sie. Vielleicht sollte sie aussteigen und laufen. Aber hatte die Leiterin ihres Geburtsvorbereitungskurses ihr nicht beigebracht, dass Laufen die Wehen beschleunigte? Und was, wenn sie nicht so weit kam, eine Fahrgelegenheit ins Krankenhaus zu finden?
    Als sie sich suchend umschaute, entdeckte sie einen Pick-up mit einem Motorrad auf der Ladefläche, das mit einer Plastikplane bedeckt war. Maddie kam eine verrückte Idee. Aber war diese Idee tatsächlich verrückter, als ihr Baby ohne Hilfe im Wagen zur Welt zu bringen?
    Ihrem Instinkt folgend, stieg sie aus ihrem grünen Cabrio und lief an zwei Wagen vorbei bis zum Seitenfenster des Pick-ups. Sie klopfte an die beschlagene Scheibe. Der Mann auf dem Fahrersitz drehte den Kopf und schaute sie an. Maddie lächelte. Er nicht. Sie seufzte und bedeutete ihm, das Fenster herunterzukurbeln.
    „Ja?“, fragte er mit einer Stimme, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Aus seinem Autoradio kam ein Heavy-Metal-Song, und anscheinend saß jemand auf dem Beifahrersitz. Aber sie war nicht ganz sicher.
    Maddie sah den Mann an und biss sich auf die Lippe. Obwohl er saß, wirkte er groß und furchteinflößend und hart wie Stahl. Seine Augen waren von einem kühlen Grau, sein Gesicht markant. Maddies langjährige Freundin Jenna Jean hielt ihr stets vor, sie urteile vorschnell über Leute. Aber dieser Mann sah eindeutig nicht freundlich aus. Er wirkte nicht so, als hätte er besonders viel Sinn für Humor. Unter anderen Umständen hätte sie sich einfach wieder umgedreht und wäre zu ihrem Wagen zurückgegangen. Doch was sie außer einem Sinn für Humor jetzt ganz dringend brauchte, war das Motorrad dieses Mannes.
    „Ich, äh …“ Wieder zogen sich ihre Unterleibsmuskeln zusammen, und sie hob die Hand. „Einen Moment, bitte“, flüsterte sie und konzentrierte sich auf den Türgriff. Einatmen. Ausatmen.
    Der Mann wirkte alarmiert. „Was um alles in der Welt …“
    Mit Mühe richtete sie sich wieder auf, nachdem es überstanden war. „Funktioniert das Motorrad, das Sie auf der Ladefläche haben?“
    „Ja, aber …“
    „Ich weiß, das klingt etwas ungewöhnlich“, erklärte sie rasch, um ihre Bitte vor der nächsten Kontraktion hervorzubringen. „Aber meine Wehen haben eingesetzt, und ich muss ins Krankenhaus, bevor …“ Ein Schwall Wasser schoss ihre Beine hinunter. Maddie starrte auf ihre nassen Tennisschuhe. „O verdammt!“
    „Wie?“
    „Die
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