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0939 - Das Rätsel von Lakikrath

Titel: 0939 - Das Rätsel von Lakikrath
Autoren: Unbekannt
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zusammengeschweißt hatte. Hotrenor-Taak war nach Margor zum mächtigsten Mann in der Provcon-Faust geworden.
    Hotrenor-Taak bot ihm einen Sitzplatz an und ließ sich im gegenüber nieder. Alles in Hotrenor-Taaks Arbeitsräumen war auf larische Verhältnisse zugeschnitten. Es war, als hätte sich Hotrenor-Taak in Margors Schutz ein Stück Heimat aufgebaut. „Ich war gerade auf dem Weg zu Boyt", sagte Roctin-Par. „Warum hast du mich zu dir bestellt, statt mich zu Boyt zu begleiten, „Hotrenor?"
    Hotrenor-Taak verzog seine grellgelben Lippen, was in etwa dem Grimassenschneiden bei den Menschen entsprach. Es gab unter den Paratendern eine gesunde Rivalität, besonders unter den Margor nächststehenden, und selbst Hotrenor-Taak und Roctin-Par lagen um die Gunst des Gäa-Mutanten miteinander im Wettstreit.
    Darauf spielte Hotrenor-Taak an, als er sagte: „Nur keine Eifersüchteleien, Roctin. Ich habe dich aus dem Grund zu mir bestellt, weil Boyt im Augenblick Ruhe braucht. Er wälzt große Pläne für die Zukunft. Er glaubt, daß die Zeit bald reif ist, um wieder einmal nach der Macht in der Galaxis zu greifen. Dies beschäftigt ihn zur Zeit am meisten."
    „Aus deinem Mund klingt das wie eine Kritik an Boyt", sagte Roctin-Par argwöhnisch. „Und du tust gerade so, als sei es das oberste Gebot, alles was Boyt tut und was von ihm kommt, kritiklos hinzunehmen", erwiderte Hotrenor-Taak. „Wenn das deine Einstellung ist, dann bist du Boyt kein guter Paratender."
    „Sicher hast du recht", gab Roctin-Par zu. „Was bedrückt dich denn speziell?"
    „Boyt macht große Pläne, aber er läßt dabei die sich aus unserer Situation ergebenden Probleme außer acht."
    „Ich verstehe, was du meinst, Hotrenor. Ich habe selbst einige Beobachtungen in dieser Richtung gemacht."
    „Boyt ist mit den Gedanken bereits in der Zukunft", fuhr Hotrenor-Taak fort. „Er ist im Geist seiner Zeit voraus und ignoriert die Gegenwart mit all ihren Problemen. Ich weiß, dafür sind wir da. Wir haben die Aufgabe, ihm alle Schwierigkeiten auf dem Siegeszug durch die Galaxis aus dem Weg zu räumen, und wir wissen beide, wie sehr wir darin aufgehen. Aber ich bin der Meinung, daß sich Boyt ständig bewußt sein muß, daß es diese Schwierigkeiten gibt. Manchmal habe ich das Gefühl, daß er mit offenen Augen träumt. Du wirst erkennen, was ich meine, wenn du mit ihm konfrontiert wirst."
    „Ich bin hier, um Boyt auf einige der angefallenen Probleme hinzuweisen", sagte Roctin-Par. „Gut, dann gehen wir."
     
    *
     
    Er saß in der Mitte der sechs im Kreis aufgestellten Psychode und nahm ihre parusischen Sendungen mit seinem Geist auf. Ihre Botschaft war unaufdringlich und verschlüsselt, er erahnte ihren Inhalt mehr, als daß er ihn wirklich erfaßte. Die Impulse waren einfach und unmißverständlich, aber vielleicht gerade deshalb so schwer zu verstehen. Es bedurfte langer und intensiver Beschäftigung mit diesen paraplasmatischen Schöpfungen der Prä-Zwotter, um sich auf ihre Impulse einstellen zu können und das Wesentliche zu erfassen.
    Er stand mit ihnen in starker Wechselbeziehung. In dem Maß, wie er von ihnen empfing, lud er sie mit eigenen psionischen Impulsen auf. Es war wesentlich leichter, seine Botschaft auf die Psychode zu übertragen, als ihre Parusie zu verarbeiten. Je mehr er sich mit ihnen beschäftigte, desto faszinierender wurden sie für ihn.
    Immer wenn er glaubte, sie erforscht zu haben und ihre Bestimmung zu kennen, tat sich eine neue Dimension vor ihm auf, und er drang in weitere, bislang unbekannte Bereiche vor.
    Aber er wußte, daß er eines Tages die Psychode erforscht haben und ihre wahre Bestimmung erfahren würde.
    Und an diesem Tag würde er die ultimate Macht erlangen.
    Er bedauerte es nur, daß ihm im Augenblick nicht mehr als sechs Psychode zur Verfügung standen.
    Wehmütig dachte er an Harzel-Kolds Museum zurück, in dem Dutzende von Psychoden untergebracht gewesen waren. Es war ihm nach einigen Widernissen gelungen, Harzel-Kolds Vermächtnis wieder in seinen Besitz zu bringen. Aber die Expansion seines Machtbereichs, die Inbesitznahme der Provcon-Faust erforderte es, daß er die mit seinen psionischen Impulsen gespeicherten Psychode auf die Reise schickte, damit sie Paratender anwarben und für Zustrom von Einwanderern in die Dunkelwolke sorgten.
    Dieser Prozeß war bald abgeschlossen, und er ging bereits einen Schritt weiter.
    Er glaubte, daß der Zeitpunkt nun bald gekommen sei, alle Psychode zurückzurufen
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