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Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1

Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1

Titel: Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
Autoren: John Vornholt
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    G ewaltige Prismen und spindeldürre Türme reichten über den hellblauen Himmel, reflektierten in schimmernden Regenbogenfarben das Licht der Sonne. Treppenartige Gebilde schienen sich endlos zu erstrecken und ein Netzwerk zu bilden, in dem Strukturen und Licht miteinander verschmolzen. Aus der Ferne betrachtet wirkten die kristallenen Finger und Zweige fragil, wie in einem Aquarium wachsende Korallen. Aber aus der Nähe gesehen waren die riesigen Prismen so massiv wie Marmorsäulen und so glatt wie Diamant.
    Neben den aufragenden Kristallen erschienen die fünf jungen Humanoiden winzig. Sie flogen zwischen den Türmen, wie Vögel in einem Wald. Luftströmungen sorgten dafür, dass sich die Segel an Armen und Beinen aufblähten, aber die Fliegenden verließen sich vor allem auf ihre elegante Akrobatik. Tandra, Oberhaupt der Gruppe, glitt zu einem dicken grünen Monolithen, drehte sich dort wie ein Schwimmer im Becken, stieß sich ab und flog in eine neue Richtung.
    Zwei junge Elaysianer folgten ihrem Beispiel, stießen sich vom selben Kristall ab und flogen hinter ihr her. Die beiden anderen Mitglieder der wissenschaftlichen Gruppe wählten für ihre Wende verschiedene Stellen des großen Monolithen und segelten dann auf parallelen Flugbahnen dahin. Einer der Jungen machte einen Salto, einfach nur zum Spaß. So nahe beim Kern des Planeten wuchsen Kristalle in Hülle und Fülle. Überall gab es glatte Stellen, an denen man sich abstoßen konnte.
    Tandra runzelte die Stirn, wodurch sich die Falten an den V- förmigen Stirnhöckern vertieften. Sie wusste: Wenn sie den hohlen Kern erreichten, mussten sie bei ihren Flugmanövern vorsichtiger sein. Sie warf einen Blick über die Schulter und vergewisserte sich, dass ihnen die einen Meter durchmessende robotische Schwebeplattform folgte. Sie glitt in diskreter Entfernung dahin und gelegentlich feuerten kleine Düsen, wenn Kurskorrekturen erforderlich wurden. Wenn sie den Kern erreichten, so brauchten Tandra und ihre Begleiter die Plattform vielleicht, um sich abzustoßen oder auf ihr auszuruhen.
    Die fünf Studenten lachten, als sie von einer zart anmutenden kristallenen Struktur zur nächsten flogen, immer tiefer hinein ins Innere des einzigartigen Planeten. Nur wenige Besucher kamen hierher und für sie sah die Kristallwelt aus wie das komplexe Skelett eines Planeten oder wie eine gewaltige Schneeflocke aus Myriaden Prismen. Für die Elaysianer war sie ein kristallenes Aviarium. Andere Völker verbanden ihre eigenen Vorstellungen damit, doch alle Bewohner wussten, dass es sich um eine sehr außergewöhnliche Welt handelte, obwohl nur wenige von ihnen andere Planeten gesehen hatten und Vergleiche anstellen konnten.
    Tandra flog durch eine Ansammlung regenbogenfarbener Prismen – alter Wuchs, bevor fraktale Modelle die natürliche Geometrie verbesserten –, deren exquisite Schönheit sie nach Luft schnappen ließ. Verärgert dachte sie an jene Außenweltler, die die Kristallwelt nicht für einen richtigen Planeten hielten. Sie wiesen auf Kraftfelder und mangelnde Masse hin, sahen darin Beweise dafür, dass es ein künstliches Objekt sein musste, trotz der gewaltigen Ausmaße. Sie verstanden einfach nicht.
    Die Kristalle wirkten zwar kalt und unheilvoll, ungeachtet ihrer unheimlichen Schönheit, aber sie beherbergten eine überraschende Vielfalt von Leben. Was konnte ein Außenweltler darüber wissen? Solche Leute blieben nicht lange genug, um die Kristallwelt kennen zu lernen, denn die niedrige Gravitation schadete den meisten von Schwerkraft abhängenden Geschöpfen. Menschliche Muskeln zeichneten sich durch eine wesentlich höhere Leistungsfähigkeit aus, aber trotzdem konnten Menschen nicht so zwischen den funkelnden Bögen fliegen wie Elaysianer, die in dieser Umgebung geboren und aufgewachsen waren.
    Ein freier Bereich öffnete sich auf einer Seite des Dickichts aus Kristallen und Tandra begriff, dass sie sich dem Kern der Kristallwelt näherten. Einst hatte es dort eine geschmolzene metallische Masse gegeben, so wie im Kern eines konventionellen Planeten, doch sie war von den Uralten verwendet worden, um die Kristalle wachsen zu lassen. Die Bewohner schufen nun einen neuen Kern aus Kristallen und das war der Grund für den Ausflug der Studenten.
    Tandra hielt den Kern der Kristallwelt für einen gespenstischen Ort, trotz der Leere – oder vielleicht gerade deswegen. Er enthielt nichts, war von allen kristallenen Strukturen gleich weit entfernt. Nur noch einige
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