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Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1

Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1

Titel: Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
Autoren: John Vornholt
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hauchte Lenora.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Tandra. Normalerwese hätten sie sich jetzt losgelassen, um einzeln zu fliegen, aber ihre Mission gewann eine neue Bedeutung. Vielleicht drohte Gefahr und unter solchen Umständen war es besser, wenn sie zusammen blieben.
    Als sie sich näherten, sah Tandra die Nährstränge, die den großen Haufen wie mit einem Spinnennetz umgaben. Weit reichten sie durch die Leere, waren irgendwo dort draußen mit Relais verbunden. Aber wer fütterte eine solche Monstrosität?
    »Jemand lässt so etwas wachsen?«, fragte Lucio und sprach damit laut aus, was ihnen allen durch den Kopf ging. »Ist es ein Experiment?«
    »In den Berichten wurde es nicht erwähnt«, sagte Tandra. »Und auf den mir bekannten Karten fehlt ein entsprechender Eintrag.«
    »Wer könnte Anspruch darauf erheben?«, ließ sich Honroj vernehmen. Niemand von ihnen war in der Lage, diese Frage zu beantworten. Das von Unbehagen geprägte Schweigen kehrte zurück, als die Studenten den Flug durch die Düsternis fortsetzten.
    Mit jeder verstreichenden Sekunde schwoll die Masse aus krummen, deformen Kristallen an, wirkte dadurch immer unheilvoller. Sie sah aus wie ein Eismeteorit mit Dornen. Tandra erwog die Möglichkeit, den Befehl zur Umkehr zu geben, was auf eine Flucht hinauslief, entschied sich dann aber dagegen. Sie wurden zu Wissenschaftlern ausgebildet und Wissenschaftler flohen nicht, wenn sie mit dem Unbekannten konfrontiert wurden. Es galt, eine Erklärung für die Anomalie zu finden. Sicher war es ein fehlgeschlagenes Experiment oder ein schrecklicher Unfall.
    Tandra versuchte, das Vorstellungsbild aus sich zu vertreiben, das die Kristallmasse in ihr schuf: Sie sah so aus, als hätte das Herz der Welt begonnen, von innen her zu verfaulen.
    Sie deaktivierte die Manövrierdüsen der Schwebeplattform und die Studenten glitten langsam in den Schatten der großen Masse. Aus der Nähe gesehen wirkten die Kristalle noch alarmierender als zuvor. Gebrochen und gesplittert waren sie, verdreht, voller Unvollkommenheiten. Hier wurde nichts von einem fraktalen Modellierungsprogramm gesteuert. Hier gab es keine sorgfältigen Stimulationen und Fütterungen der Kristalle – ihr Wachstum lief auf eine obszöne Wucherung hinaus. Tandra schauderte und dachte daran, dass keine Macht auf der Kristallwelt imstande war, Kristalle auf diese Weise mutieren zu lassen.
    Als sie zur Ruhe kamen, holte Lucio seinen Tricorder hervor und sondierte. Ein oder zwei Sekunden später zeigte sich Entsetzen in seinem attraktiven Gesicht.
    »Was ist los?«, fragte Tandra.
    »Thoron-Strahlung«, antwortete er. »Intensiv genug, um Schaden anzurichten. Wir müssen fort von hier!«
    »Erst nehmen wir eine Probe«, sagte Tandra voller Entschlossenheit. Sie holte einen kleinen Hammer und einen Meißel aus ihrem Rucksack. Selbst ohne den Hinweis auf die Strahlung spürte sie, dass Gefahr von der dunklen Wucherung ausging.
    Sie stieß sich von der Plattform ab und schwebte einem besonders großen und deformen Prisma entgegen. Es sah aus wie ein Baum, der während eines Feuers verkohlt war. Tandra fühlte das sanfte Zerren von Gravitation und fragte sich, ob die Mutantenkristalle dichter waren als die normalen. Ihre Freunde blieben zurück. Sie wollten helfen, doch Furcht und Unschlüssigkeit lähmten sie, was man ihnen eigentlich nicht verdenken konnte. Sie brauchten eine kleine Probe für die Professoren, fürs Laboratorium, und deshalb flog Tandra weiter.
    Aus einem Reflex heraus streckte sie die Beine, um auf einer dunklen Facette des Prismas zu landen. Im Augenblick des Kontakts begriff sie, einen schrecklichen Fehler gemacht zu haben: Der Kristall brach. Scharfkantige Splitter und rußiger Staub umgaben sie. Er brannte wie Säure auf der Haut und Tandra hustete, als sie in die zerbröckelnde Masse sank, ohne ihr Bewegungsmoment neutralisieren zu können. Der deforme Monolith zerbrach in zwei Teile und die obere Hälfte senkte sich auf die junge Elaysianerin herab, wie eine Muschel, die sich schloss.
    »Tandra!«, rief Lucio. Er und die anderen wollten ihr zu Hilfe eilen, aber eine schwarze Wolke wogte ihnen entgegen und zwang sie zurückzuweichen. Sie schlossen die Augen und schirmten das Gesicht ab, um sich vor dem finsteren Staub und seiner ätzenden Wirkung zu schützen.
    Er erlitt einen Hustenanfall, der einige Sekunden dauerte. Als er sich davon erholte, wurde ihm klar, dass er seinen Tricorder verloren hatte. Vorsichtig öffnete er die
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