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0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

Titel: 0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen
Autoren: Volker Krämer
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Initiative ergriffen.
    Zyrall hasste ihre Schwester - also hatte sie Maiisaro die Fähigkeit genommen, die Herrscherwelt je wieder erreichen zu können. Die Verbannung war damit endgültig geworden. Maiisaro hatte sich vor Zamorras Augen regelrecht aufgelöst. Die Art und Weise, in der dies geschehen war, ließ den Parapsychologen befürchten, dass Zyrall es dabei nicht belassen hatte. Er fürchtete, dass Maiisaro dabei auch körperlich und mental in Mitleidenschaft gezogen worden war. Er ahnte nicht, wie richtig er damit lag.
    Zamorra öffnete die Augen, auch wenn ihm das nun bereits sehr schwer fiel. In was für einer makabren Lage befand er sich hier! Die Herrscher hatten, wie zum Beweis ihres perfekt ablaufenden Planes, ein gewaltiges Panorama rund um ihre schmucklose Kuppel entstehen lassen. Entfernt vergleichbar mit dem Panorama im Speer der Krieger der weißen Städte, nur zeigte die hier nicht ein kleines Stück des Alls, sondern die komplette Galaxie - verzerrt zwar, perspektivisch nicht korrekt, doch was spielte das für eine Rolle?
    Was Zamorra dort mit ansehen musste, das war der Verlauf des Plans. Er sah die Strahlbahnen der acht Knotenwelten, die sich trafen und dabei ein Kreuz bildeten, so, wie es in Armakath als Symbol über der Wurzel geschwebt hatte.
    Und von allen Seiten des Rundum-Panoramas bewegten sich weitere Strahlbahnen auf die Knotenwelten zu, bildeten dabei den Anfang des Netzes - des Weltennetzes, dessen Sinn es war, die Galaxie vor einer Gefahr zu schützen, die von den Herrschern die Angst genannt wurde. Ob die jedoch überhaupt noch existent war, wagte Zamorra zu bezweifeln. Selbst wenn dem so war, dann würde dieses Netz jedoch etwas bewirken, das die Herrscher als Nebeneffekt abtaten - die Welten der Galaxie, die keine weiße Stadt trugen, würden in diesen Maschen Dunkelheit und Chaos finden.
    Zamorra blickte auf die Strahlen, die sich nun immer schneller und in immer größerer Anzahl in das Panorama schlichen. Sehr lange würde es nicht mehr dauern, bis das Netz komplett gewoben war. Und er hing hilflos und bewegungsunfähig hier in diesem Panorama fest. Ein Blick nach unten zeigte ihm, dass seine Füße gute zwei Meter frei über dem Boden hingen. Sein Körper steckte wie ein Halbrelief in dem Panorama. Arme, Beine, sein Torso - er konnte sie nicht bewegen. Nur der Kopf war frei, damit er - wie zum Hohn - alles genau beobachten konnte.
    Merlins Stern hing nach wie vor um seinen Hals, doch das Amulett war in keinster Weise aktiv. Seit Merlins Tod nahmen die Störungen des Talismans ständig zu. Jetzt, wo Zamorra Merlins Stern so dringend wie kaum je zuvor benötigt hätte, streikte es komplett. Die Magie der Herrscher und ihrer Städte hatte das Amulett nie zu großen Aktivitäten gereizt, denn sie war anders als die der Höllischen. Doch wenn dem Professor direkte Gefahr von den Hilfswesen der Herrscher gedroht hatte, hatte er bisher zumindest immer mit dem Schutzschirm rechnen können, den Merlins Stern aufgebaut hatte. Hier war das nicht geschehen.
    Merlin… was hatte der alte Zauberer kurz vor seinem Ende zu Zamorra gesagt, als sie über die weißen Städte sprachen?
    »Diesen Kampf wirst du verlieren…«
    Zamorra hatte meist nicht allzu viel um die Prophezeiungen Merlins gegeben, denn sie waren oft in viele Richtungen zu deuten, trafen nicht selten überhaupt nicht oder eben ganz anders ein, als man glaubte. In diesem Fall aber hatte der Alte offenbar richtig gelegen. Zamorra hatte diesen Kampf verloren, bevor er noch wirklich begonnen hatte.
    Der Parapsychologe starrte auf den ihm gegenüber liegenden Teil des Panoramas. Es war perfide und ganz sicherlich so beabsichtigt: Zamorra konnte den Bereich der Galaxie bestens einsehen, in dem die Erde lag. Die Erde! Artimus van Zant hatte große Angst gehabt, tatsächlich zum Unglücksbringer für seine Welt zu werden, wenn er die Erde und Armakath miteinander verknüpfte.
    Zamorra hatte ihn beruhigt, doch die Realität sprach eine deutliche Sprache. Van Zant war tatsächlich das verbindende Element zwischen der Höllenstadt und seiner Heimatwelt geworden. Wäre dem nicht so gewesen, hätte Armakath als Knotenwelt nicht funktionieren können. Doch das tat sie nun.
    Der Professor zuckte zusammen. Ein heftiger Schmerz durchzuckte sein rechtes Bein. Ein Blick nach unten zeigte ihm, dass er nicht mehr alleine war. Unter ihm hatte sich ein Ductor aufgebaut. Zamorra erkannte die massige Gestalt sofort. Dieser Ductor unterschied sich von
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