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0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

Titel: 0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen
Autoren: Volker Krämer
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lassen wollten. Auch auf ihren Welten hatten Tod und Vertreibung Einzug gehalten. Die, die Raumfahrt beherrschten, flohen auf andere Planeten oder ins Ungewisse hinein. Andere Welten, auf denen die Zivilisation nicht so weit entwickelt war, stellten sich den steinernen Geschwüren zum Kampf - und gingen unter.
    Vinca von Parom lauschte diesen Stimmen. Aufmerksam verfolgte er ihr Anwachsen. Dennoch dauerte es noch Jahre, bis sich tatsächlich eine Form des Widerstandes gebildet hatte. Die Krieger nannten sich selbst das Band der Speere . Doch sie waren am Anfang nicht viele, konnten dementsprechend nicht viel ausrichten. Das änderte sich jedoch, als mehr und mehr Krieger der Gewalt der Herrscher abschworen. Wo immer möglich gingen sie gemeinsam dagegen vor. Doch sie waren in ständiger Gefahr entdeckt zu werden.
    Vinca von Parom tat sich aktiv im Band hervor. Bald schon war er eine der führenden Personen geworden, die in ständiger Gefahr lebten, entdeckt und bestraft zu werden. So hatte Vinca auch Artimus van Zant kennengelernt, der nicht aus Überzeugung, sondern eher zufällig zum Krieger Armakaths geworden war. Die beiden Männer verband rasch eine enge Freundschaft.
    Doch nun war Artimus zu einem Teil des Plans der Herrscher geworden…
    Als Vinca und Lakir vor dem Kokon auf Kräkon ankamen, ließ sich dort keiner der Bewohner blicken. Wo sie sich auch immer verkrochen hatten - sie wagten sich nicht an das Gebilde heran, das ihre Welt nun dominierte.
    Lakir nahm - wie vor Armakaths Kokon - körperlichen Kontakt mit der Hülle auf. Auch hier zuckte sie mehrmals zurück, bis sie sich an das Vibrieren des Kokons gewöhnt hatte. Ungeduldig wartete Vinca darauf, was seine Frau fühlen würde. Endlich, für Vinca schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, löste sich Lakir und fiel in seine Arme. Sie war benommen, erholte sich nur langsam.
    Erst nach einer ganzen Weile war sie in der Lage zu sprechen.
    »Der Strahl im Kokon ist so übermächtig… er lässt mich kaum zu der Wächterin durch, aber dann ist es mir doch einigermaßen gelungen. Mir ist nicht ganz klar, was da geschieht, doch diese Frau wurde wohl in letzter Sekunde als Wächterin eingesetzt, weil die wirkliche Hüterin dieser Wurzel verstorben ist. Die neue ist mit der Wurzel verschmolzen, doch genau das ist wohl das Problem. Sie schadet der Wurzel - und ich habe keine Ahnung, wie das geschieht.«
    »Was willst du tun?« Vinca sah das blitzen in Lakirs Augen. Er kannte seine Frau gut. Sie würde versuchen einzugreifen. Irgendwie.
    »Lass mich hier, Vinca. Du hast eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Vielleicht kann auch ich hier etwas erreichen. Also los, geh schon.« Die beiden hatten sich innig von einander verabschiedet. Es mochte das letzte Mal sein, dass sie sich in den Armen lagen.
    Nun war Vinca von Parom im Fluss der Speere . Er hatte eine Idee, eine Vorstellung nur, die er gemeinsam mit Dalius Laertes ausgearbeitet hatte. Der Uskuge hatte die Vibration von Armakaths Kokon gespürt und war der Auffassung, dass dies eine Möglichkeit war, hier einen entscheidenden Hebel anzusetzen.
    Eine schwache Hoffnung nur, doch sie mussten auch nach dem letzten Strohhalm greifen, wenn sie etwas gegen die Herrscher ausrichten wollten.
    Der Fluss der Speere lag still da. Noch nie zuvor hatte Vinca von Parom hier eine solche Leere empfunden. Doch genau damit hatte er gerechnet. Die Krieger, die linientreu den Herrschern ergeben waren, weilten ganz sicher nun alle in ihren weißen Städten, um bei der Verwirklichung des Plans dabei zu sein. Niemand von denen hielt sich jetzt im Fluss auf.
    Doch Vinca hoffte auf seine Brüder vom Band der Speere , denn die würden sicher nicht ein Teil des Lichtstrahls werden wollen. Genau so lief es doch jetzt in den weißen Städten ab: Die Urbanen waren nichts anderes als Bauern auf einem Schachbrett, denn sie stürzten sich in die schwarzen Flammen, die auf jedem Gebäude einer weißen Stadt flackerte. Gemeinsam vereinigten die Flammen dann zu einem einzigen Strahl, der ins All hinaus schoss, um sich dort als Teil des Weltennetzes einzureihen. Und die Krieger wurden ein Teil dieser Verbindung.
    Vinca glaubte fest daran, dass sich die Mitglieder des Band der Speere dem verweigern würden, so sie dazu eine Möglichkeit fanden. Es konnte nicht anders sein, sie mussten einfach im Fluss zu finden sein, denn wohin sonst hätten sie sich in Sicherheit bringen sollen?
    Vinca konzentrierte sich, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Vieles -
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